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Die App-Datenbank im Check

F-Droid – eine komplett kostenlose Alternative zum PlayStore?

F-Droid-Homepage
F-Droid ist eine alternative App-Datenbank, die Smartphone-BesitzerInnen Zugriff auf zahlreiche kostenlose Anwendungen gibt Foto: TECHBOOK
Adrian Mühlroth
Redakteur

8. Januar 2021, 8:37 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Alle Apps kostenlos und Open-Source – das verspricht die alternative App-Datenbank F-Droid. Was hinter dem Gemeinschaftsprojekt steckt, hat TECHBOOK herausgefunden.

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F-Droid wurde 2010 von dem britischen Videospielentwickler Ciaran Gultnieks gegründet. Heute betreibt das Privatunternehmen F-Droid Limited das Projekt. Es handelt sich um einen Community-basierten, alternativen „App Store“ für das Android-Betriebssystem. Die App-Datenbank kann als Äquivalent zum Google PlayStore verstanden werden, da es Nutzern Zugriff auch eine Vielzahl von Apps zum Download bereitstellt.

Ein App Store der etwas anderen Art

Anders als der PlayStore verlangt F-Droid keine Gebühr von Entwicklern, um ihre Apps über den Store zu verteilen. Auch ist F-Droid nicht an andere Dienste gebunden. Der PlayStore etwa funktioniert nur, wenn auf dem Android-Smartphone die komplette Google-Apps-Suite installiert ist. Darunter die Google-Play-Dienste, die Google-App und viele weitere.

F-Droid ist daher auch auf einer Android-Distribution nutzbar, die komplett ohne Google auskommt. Entsprechende Versionen des Betriebssystems werden von Hobby-Entwicklern auf Basis des Android Open-Source-Projects (AOSP) erstellt und kostenlos verfügbar gemacht. Das AOSP wird von Google ständig weiterentwickelt und kostenlos bereitgestellt.

AOSP kurz erklärt

Im Prinzip ist das AOSP die Reinform des Android-Betriebssystems. Alle Smartphones, auch die von Google selbst, kommen mit einer modifizierten Version. Fast jeder Hersteller setzt auf eine eigene Oberfläche, die Android teilweise stark anpassen – mit zusätzlichen Funktionen und anderer Optik. Auch sind fast alle Android-Smartphones mit Google-Apps bestückt, um Zugriff auf den PlayStore zu bekommen. Eine Ausnahme stellt etwa Huawei dar, dem der Zugriff verwehrt ist. Huawei setzt stattdessen auf eine eigene PlayStore-Alternative namens „App Gallery“. Auch Samsung bietet mit dem „Galaxy Store“ einen eigenen App Store an, allerdings nur als Alternative zum ebenfalls installierten Google PlayStore.

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F-Droid kann auf einem Smartphone ohne Google-Apps als alleiniger App Store zum Einsatz kommen. Entsprechende Apps für E-Mail, Karten und Chats sind dort verfügbar. Das Android-basierte Betriebssystem „Replicant“ etwa benutzt F-Droid zur Bereitstellung von Apps. Ziel des Systems ist es, jegliche firmeneigene Bestandteile von Android mit kostenlosen Open-Source-Alternativen zu ersetzen. Da die meisten aber ein Android-Smartphone haben, auf dem bereits der PlayStore installiert ist, sehen wir F-Droid jedoch eher als Alternative zu Googles Angebot.

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Der Vorteil von F-Droid ist, dass die darin zu findenden Apps ohne Werbung und ohne Zugriff auf Nutzerdaten auskommen. Wer also den Zugriff auf beliebte Apps wie WhatsApp und Snapchat haben möchte, bei anderen Apps wie E-Mail und Karten aber lieber seine privaten Daten schützen möchte, ist bei F-Droid ganz richtig.

Alle Apps in F-Droid sind kostenlos und Open-Source

Open-Source bedeutet, dass der Quellcode der Apps frei verfügbar ist und von anderen Entwicklern ohne Einschränkungen verwendet werden darf. Entwickler dürfen also keine Apps mit sogenanntem „proprietären Code“ hochladen – also Code, den nur sie kennen. Der Vorteil davon ist, dass alle Apps dadurch offene Bücher sind und keine Geheimnisse verstecken können, wie sie mit eventuellen Nutzerdaten umgehen. Der Quellcode ist direkt über die Seite der jeweiligen App in F-Droid zu finden.

F-Droid Quellcode
Der Quellcode einer jeden App in F-Droid ist mit einem Klick erreichbar Foto: TECHBOOK

Auch müssen sich NutzerInnen nicht anmelden, um Apps herunterzuladen und zu installieren. Zudem führt F-Droid eine Liste der Apps mit sogenannten Anti-Features, oder „unerwünschte Merkmale“, die auf der jeweiligen App-Seite zusätzlich vermerkt sind. Anti-Features sind etwa Werbung, Nutzer-Tracking und kostenpflichtige Zusatzdienste.

F-Droid Anti-Features
Das nennen wir nutzerfreundlich: Macht die App etwas, was für NutzerInnen unerwünscht ist, wird das klar kommuniziert Foto: TECHBOOK

Der Nachteil von F-Droid ist relativ eindeutig: Das Archiv enthält nur etwas mehr als 3000 Apps. Ein ungleiches Verhältnis gegenüber den mehr als 3 Millionen Apps, die im Google PlayStore verfügbar sind.

Eine praktische Funktion in F-Droid ist das Teilen von Apps per Wi-Fi direct, Bluetooth oder Android Beam. Eine ähnliche Funktion hat der Google PlayStore kürzlich mit Nearby Share bekommen.

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Wie bekommt man F-Droid?

F-Droid ist kostenlos über die Seite https://f-droid.org/ verfügbar. NutzerInnen laden dort ein sogenanntes „Android Application Package“ – kurz „APK“ – herunter. Dieses Datenpaket müssen sie dann installieren, um die App nutzen zu können. Dafür ist es notwendig die Installation aus unbekannten Quellen zu erstatten, wenn das Betriebssystem nach dem Zugriff fragt. Keine Angst, Sie können diese Berechtigung nach der Installation wieder in der App-Übersicht in den Android-Einstellungen entziehen.

F-Droid muss erst runtergeladen und installiert werden
F-Droid muss erst runtergeladen und installiert werden Foto: TECHBOOK

Wie sicher sind Apps von F-Droid?

Schutz vor Malware

Große App Stores wie Google Play und der Apple App Store haben damit zu kämpfen, schädliche und mit gefährlichen Inhalten versehene Apps fernzuhalten. Der PlayStore nutzt dafür „Play Protect“, um Apps nach Malware zu scannen.

F-Droid hat diesen Schutz nicht. Entwickler können ihr Apps ohne Einschränkung hochladen, solange kein proprietärer Code darin zu finden ist. Immerhin können andere durch die direkte Einsicht in den Quellcode schnell feststellen, ob es sich um legitime Software handelt. Außerdem ist die Reichweite von F-Droid noch recht beschränkt. Deswegen ist die Plattform für Hacker eher uninteressant.

Datenschutz

Zum Schutz vor Tracking benutzt F-Droid das Tor-Netzwerk. Es kann somit nicht unmittelbar verfolgt werden, was NutzerInnen aus dem App-Archiv herunterladen. Vor dem Download lässt sich durch die transparente „Anti-Features“-Labels schnell erkennen, ob eine App ungewünschte Komponenten wie Werbung oder Tracking mit sich bringt.

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Updates

F-Droid bietet Updates für Apps an, die über das Archiv installiert wurden. Wenn eine Entwicklerin also einen Sicherheitspatch für die eigene App in das F-Droid-Archiv lädt, erscheint dieses automatisch auf das Smartphone.

Mehr zum Thema

App-Highlights in F-Droid

OsmAnd+

Die App OsmAnd+ ist eine hervorragende Alternative für Google Maps, die über Standardfunktionen wie Navigation hinaus mit eingebautem Reiseführer mit Informationen von Wikivoyage und Erweiterungen wie einer Seekarte und Höhenlinien kommt.

<br>OsmAnd+ in F-Droid
OsmAnd+ in F-Droid Foto: TECHBOOK

Duckduckgo Browser

Der Enten-Browser sollte eigentlich immer die erste Wahl für das Surfen im Internet sein. Anstelle der Google-Suche benutzt der Browser die eigene Duckduckgo-Suche, bei der die Anonymität des Nutzers an erster Stelle steht.

<br>Duckduckgo Browser in F-Droid
Duckduckgo Browser in F-Droid Foto: TECHBOOK

K-9 Mail

K-9 Mail wirkt durch die altbackene Nutzeroberfläche zwar älter, als es ist, man sollte sich davon jedoch nicht täuschen lassen. Die Anmeldung mit der eigenen Mail-Adresse, sei es Outlook, GMX o.Ä., klappt einwandfrei. Auch der Funktionsumfang stimmt, wenn man sich erstmal an die App gewöhnt hat.

<br>K-9 Mail in F-Droid
K-9 Mail in F-Droid Foto: TECHBOOK

NewPipe

Mit NewPipe erhält man Zugriff auf das Videoportal YouTube, ohne dass man Gefahr läuft, dass alles, was man sich dort anschaut, bei Google zu einem Verhaltensprofil zusammengefügt wird. Uns hat die Oberfläche der App fast besser als die von YouTube selbst gefallen und selbst Funktionen wie der Download von Videos ist möglich.

Themen Android Play Store
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