28. Januar 2019, 17:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
An die Erfolge von einst konnte der Apple-Konzern jüngst nicht mehr anknüpfen. Nun prognostiziert ein Experte sogar das Ende des Technologieunternehmens.
Es war im Januar 2007 als Apple uns zumindest technologisch in eine Art neues Zeitalter versetzte. Mit der Präsentation des ersten iPhones und den berühmten Worten von Steve Jobs „Wir nennen es iPhone“ veränderte das Unternehmen mit dem Apfel den Handy-Markt für immer. Das ist inzwischen zwölf Jahre her, vom iPhone gibt es unzählige Generationen. Doch an den großen Wurf von damals konnte der Konzern nicht so richtig anknüpfen.
Ein Analyst geht im amerikanischen Wirtschaftsmagazin Forbes noch einen Schritt weiter, erklärt gar das Ende von Apple sei greifbar. Stephen McBride ist professioneller Fondsmanager und Chef-Analyst bei RiskHedge. In seinem Text über Apple zählt er unterschiedlichste Gründe auf, warum seiner Meinung nach der Technologiekonzern bald keine Zukunft mehr hat. McBride meint, dass speziell das iPhone Schuld an der Apple-Krise sei.
Warum Apple uns mit seinem Zubehör für dumm verkauft
Apple habe ein unglaubliches Jahrzehnt hinter sich: Nach der Einführung des iPhones hat sich der Umsatz des Unternehmens verzehnfacht, die Aktie ist zudem um 700 Prozent gestiegen. Bis zum vergangenen November war es außerdem das weltweit größte börsennotierte Unternehmen. Alles habe sich laut McBride allerdings geändert, als Apple seine Anleger vor zwei Wochen schockierte. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2002 habe das Unternehmen seine Ergebnisprognose nach unten korrigiert, weshalb die Aktie an diesem Tag um zehn Prozent fiel. Und das soll erst der Anfang sein.
1. Die verheimlichten iPhone-Zahlen
Der Technologiekonzern hüte ein Geheimnis, ist sich McBride sicher. Wenn man sich die Verkaufszahlen des Unternehmens anschaue, würde dem Betrachter zunächst nichts Besonderes auffallen. Der Umsatz würde stetig wachsen. Aber: Apple würde dennoch immer weniger iPhones verkaufen, der Absatz habe im Jahr 2015 seinen Höhepunkt erreicht. Bereits im vergangenen Jahr verkaufte Apple 14 Millionen weniger Handys als noch drei Jahre zuvor. Nun aber sollen die iPhone-Zahlen nicht mehr veröffentlicht werden und das obwohl es das Kronjuwel sei, beteiligt an zwei Drittel des Gesamtumsatzes von Apple. Die anderen Geschäftsbereiche könnten den Umsatzverlust durch die sinkenden Verkaufszahlen nicht ausgleichen.
Aktuell prüfen Anwälte sogar Anlagebetrugsvorwürfe gegen Apple. Möglicherweise waren die Aussagen von Apple-Chef Tim Cook für die Anleger nicht korrekt. Es geht dabei um die Frage, ob Manager des Unternehmens irreführende Informationen an die Öffentlichkeit getragen haben.
TECHBOOK meint
„Apple will die iPhone-Verkaufszahlen vermutlich nicht veröffentlichen, um sich nicht weiter in die Karte schauen zu lassen. Alle anderen offenen Fragen müssen von Gerichten geklärt werden.“– Madlen Schäfer
2. Der Preis des iPhones
Dass Apple in den vergangenen Jahren überhaupt noch ein Umsatzwachstum verbuchen konnte, liege laut Stephen McBride an den immer weiter gestiegenen iPhone-Preisen. Generell seien die Handypreise aber um 92 Prozent gesunken. Nun sei aber die Zeit gekommen, in der Apple die Preise nicht weiter erhöhen kann.
TECHBOOK meint
„Das iPhone ist nicht nur bei Apple-Anhängern ein Prestige-Smartphone. Es steht immer noch für enorme Sicherheit und bisher zahlten Kunden jeden Preis, den Apple für sein neuestes Telefon verlangte. “– Madlen Schäfer
3. Weniger Bedarf an Handys
Das hängt auch mit der Tatsache zusammen, dass vor zwölf Jahren deutlich weniger Menschen ein Handy besessen haben als heute. Der Markt ist aktuell übersättigt. Trotz dieser Übersättigung habe es das Unternehmen aber geschafft mithilfe von Preiserhöhungen den eigenen Umsatz zu steigern. Das verdankte Apple vor allem seiner treuen Anhängerschaft, für die ein iPhone ein Prestige-Objekt darstellt. Doch höher könne das Unternehmen mit dem Preis nicht mehr gehen, meint McBride. Mit niedrigeren iPhone-Preisen sei es aber auch nicht getan, denn dann müsste das Unternehmen bei dem Preisniveau von 2016 41 Millionen zusätzliche Handys verkaufen.
TECHBOOK meint
„Geringere Verkaufszahlen im Smartphone-Bereich sind kein alleiniges Apple-Phänomen. Auch andere Unternehmen haben damit zu kämpfen.“– Madlen Schäfer
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Endet Apple wie Nokia?
Einst galt das finnische Unternehmen Nokia als Handy-König. Seit 2007 hat deutlich an Umsatz verloren. Der König wurde wohl vom Thron gestoßen, vielleicht ereilt Apple ein ähnliches Schicksal, mutmaßt Stephen McBride.
TECHBOOK meint, Totgesagte leben länger. Apple ist immer noch ein marktführendes Unternehmen, wenn es schafft, sich neu zu erfinden, zieren unsere Geräte auch weiterhin ein angebissener Apfel.