10. Juni 2024, 23:49 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Für Apple-Fans gibt es pro Jahr zwei wichtige Termine: den der iPhone-Präsentation im September und den der WWDC im Juni. Letztere ist nun offiziell gestartet.
Am Montagabend hat Apple die Entwicklerkonferenz WWDC 2024 mit der großen Keynote eröffnet. Welche Neuerungen das Unternehmen vorgestellt hat, fasst TECHBOOK zusammen.
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Übersicht
AI – oder „Apple Intelligence“
iOS 18, iPadOS 18 und macOS Sequoia bekommen zahlreiche KI-basierte Funktionen zusammen mit Apple Intelligence. Neben Siri erhält auch eine Reihe von Apps zusätzliche Fähigkeiten, den Nutzern zu helfen. Alle Informationen darüber finden Sie in unserem Übersichtsartikel: „Apple Intelligence“ bringt KI auf das iPhone.
iOS 18
Ein Kernpunkt der Konferenz ist das Betriebssystem iOS 18, das mit dem kommenden iPhone 16 im Herbst erscheint. Auf der WWDC hat Apple aber bereits die wichtigsten Neuerungen des Systems präsentiert. Ab sofort steht außerdem die erste Testversion für Entwickler zur Verfügung.
Das Unternehmen hat bereits angekündigt, künftig den RCS-Standard zu unterstützen. Damit öffnet es seine Nachrichten-App iMessage und erlaubt die Kommunikation mit Android-Geräten, ohne auf den alten SMS-Standard zurückzuspringen. Zudem macht Apple den Home Screen und das Kontrollzentrum nun individuell anpassbar – von frei platzierbaren Icons bis zur farblichen Abstimmung.
Durch die Integration von Apple Intelligence erhält iOS 18 eine Reihe von neuen KI-Funktionen. Dazu zählt etwa die Möglichkeit, alle möglichen Inhalten etwa von Websites in Safari, News-Artikeln, Nachrichten und E-Mails zusammenfassen zu lassen. Auch für verpasste Benachrichtigungen soll das System eine kurze Übersicht erstellen können. Schnelle Antworten auf Nachrichten und E-Mails werden durch KI-Vorschläge mit vollständigen Texten möglich.
Alle weiteren Informationen zu iOS 18 finden Sie hier: Apple kündigt iOS 18 an! Diese Neuerungen stecken in dem iPhone-Update
AirPods Pro
Ein Update für AirPods Pro vereinfacht die Interaktion in Situationen, in denen man nicht immer verbal antworten kann. Kündigt Siri etwa einen eingehenden Anruf an, können Nutzer diesen nun per Kopfschütteln ablehnen oder per Nicken annehmen.
Stimmisolierung entfernt Hintergrundgeräusche in lauten Umgebungen und erhöht damit die Anrufqualität.
Continuity
Mit der universellen Zwischenablage über Geräte hinweg, Virtual Display und AirDrop hat Apple bereits eine Reihe von fortschrittlichen Funktionen, wie iPhone, iPad und Mac miteinander kommunizieren.
Continuity geht aber noch einen Schritt weiter und bringt die Spiegelung des iPhones auf den Mac. Nutzer können damit auf ihrem Rechner sehen, was auf dem iPhone ist und es per Touchpad und Tastatur steuern. Die Verbindung klappt komplett kabellos und erlaubt die normale Nutzung des iPhones – samt aller installierten Apps. Auch das Kopieren von Dateien wie Bildern und Videos zwischen den Geräten funktioniert einfach per Drag-and-Drop.
iPhone-Benachrichtigungen erscheinen auf dem Mac und wenn man darauf klickt, öffnen sie als Apps auf dem virtuellen iPhone. Sogar Ton vom iPhone spielt direkt über den Mac ab. Das iPhone ist währenddessen gesperrt – kann aber auch im StandBy-Modus als zusätzliche Smart Clock genutzt werden.
Taschenrechner-App für das iPad
Wie bereits im Vorfeld vermutet erhält das iPad mit iPadOS 18 endlich eine eigene Taschenrechner-App. Direkt auf der Hauptseite bietet die App Zugriff auf den Verlauf und einen Einheiten-Umrechner. Mit Apple Pencil ist das Rechnen mit komplexen Gleichungen möglich. Nutzer können mathematische Ausdrücke wie auf dem Papier in eigener Handschrift aufschreiben. Durch Zeichnen des Gleichheitszeichens löst die App die Gleichung auf.
Nicht nur lassen sich verschiedene Probleme in unterschiedlichen Notizen abarbeiten. Auch die Lösung von Physik-Aufgaben ist möglich. Die App kann Variablen in einer Skizze der Aufgabe erkennen und daraus die passende Gleichung erstellen. Durch Anpassen der Variablen ändert sich auch das Ergebnis der Gleichung. Sogar Graphen kann die App per Fingertipp sofort erstellen.
watchOS 11
Die Apple Watch bekommt eine neue Übersicht über die Trainingsbelastung. Damit können Nutzer sehen, wie anstrengend ihr Workout für sie ist und ob er im Rahmen der bisher gemessenen Daten ist. Die Bewertung reicht von „stabil“ bis „überdurchschnittlich“.
Die komplett neue „Vitals“-App zeigt den täglichen Gesundheitszustand mit allen wichtigen Metriken auf einen Blick. Nutzer können so sehen, ob ihr täglicher Zustand innerhalb der persönlichen Reichweite liegt. Metriken werden hervorgehoben, wenn sie außerhalb sind. In diesem Fall gibt die App detaillierte Informationen, was den Gesundheitszustand beeinflussen könnte – etwa Krankheit oder Alkoholkonsum.
Außerdem lassen sich die Ringe für Workout, Training und Stehen endlich pausieren – für Tage, Wochen oder länger. Damit können Nutzer ihre Bewegungssträhne aufrechterhalten, selbst wenn sie aufgrund von Krankheit oder aus anderen Gründen aussetzen müssen. In der Fitness-App auf dem iPhone können Nutzer die Hauptseite nun individuell anpassen und so die wichtigsten Metriken auf einen Blick sehen.
Der mit watchOS 10 eingeführte Widget-Stapel zeigt passende Widgets nun automatisch an – etwa, wenn es regnen soll oder man im Ausland ist. Live-Aktivitäten kommen zudem vom iPhone zur Apple Watch. watchOS 11 gibt Nutzern zudem neue Möglichkeiten, passende Ziffernblätter zu finden. Das System durchsucht die Fotos nach passenden Motiven, basierend auf Gesichtsausdruck, Farbton und Stimmung. Die Fotos werden automatisch umrahmt und die Uhrzeit auf den Stil abgestimmt.
Vision Pro kommt nach Deutschland
Apples Mixed-Reality-Headset Vision Pro ist seit Anfang des Jahres exklusiv in den USA verfügbar. Nun folgen acht weitere Länder:
- 28. Juni: China, Japan, Singapur
- 12. Juli: Deutschland, Australien, Kanada, Frankreich, UK
Außerdem bekommt Vision Pro das erste große Systemupdate in Form von visionOS 2. Das OS kann nun herkömmliche 2D-Fotos in 3D-Bilder umrechnen, indem durch Maschinelles Lernen (ML) Hintergrund- und Vordergrund-Ebenen erstellt werden. 3D-Bilder, -Videos und Panoramas lassen sich über SharePlay mit anderen Vision-Pro-Besitzern teilen, sodass mehrere Personen sie zusammen in virtueller Realität anschauen können. Auch eine Reihe von neuen Handgesten kommen zu visionOS 2. Eine davon ist, die offene Hand nach oben zu drehen, um zum Home Screen zu gelangen.
Apple kooperiert mit Herstellern Canon und Blackmagic, die 3D-Objektive für ihre Kameras bauen. Die Bilder und Videos können direkt zu Vision Pro übertragen werden. Auch die Bearbeitung in Blackmagics DaVinci Resolve und das Hochladen in Vimeo sind möglich.
Zahlreiche Neuerungen Das steckt im großen iPhone-Update auf iOS 18
Wegen EU-Vorgaben Größte Apple-Neuheit kommt nicht nach Deutschland
Komplette Liste iPads, die das Update auf iPadOS 18 nicht mehr bekommen
Keine Neue Hardware
Auf der WWDC 2023 ist Apple das erste Mal seit Langem in eine neue Produktkategorie vorgestoßen: Virtual – bzw. Mixed – Reality. Zusammen mit Vision Pro hatte das Unternehmen aber auch eine Reihe von aufgefrischten Macs mit M2-Chips vorgestellt. Auf dem sonst eher Software-fokussierten Event spielte Hardware somit die Hauptrolle.
Für die WWDC 2024 hingegen erwarten wir keine Hardware-seitigen Neuerungen. Apple hatte bereits neue iPad-Pro-Modelle mit M4-Chip und weitere iPads auf einem speziellen Launch-Event im Mai vorgestellt. Derzeit verkauft das Unternehmen alle seine Macs noch mit M2- und M3-Chips, ein Refresh auf den M4 steht daher noch aus. Die Vorstellung im Rahmen der WWDC ist zwar möglich, aber eher unwahrscheinlich.