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Fitness-Werbelüge

Warum Bauchweggürtel kein Sixpack machen

Um solch ein Sixpack zu bekommen, reicht ein Bauchweggürtel nicht aus. Neben kalorienreduzierter Ernährung, viel Training und extremer Disziplin gibt es auch noch den unfairen Einfluss der Genetik.
Um solch ein Sixpack zu bekommen, reicht ein Bauchweggürtel nicht aus. Neben kalorienreduzierter Ernährung, viel Training und extremer Disziplin gibt es auch noch den unfairen Einfluss der Genetik. Foto: Getty Images
Martin Lewicki

21. April 2017, 11:32 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Es klingt einfach zu gut, um wahr zu sein: Mit Elektroden am Bauch auf der Couch liegen und das Sixpack entsteht quasi von allein. Doch geht das überhaupt, was die Hersteller da versprechen?

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Schon seit Jahren gibt es elektrische Bauchweggürtel wie den Slendertone. Auch neue Produkte wie der TrimX von Luma Life versuchen den Traum vom perfekten Bauch wahr werden zu lassen. Dabei ist das Prinzip ähnlich: man klebt sich ein paar Elektroden an den Bauch und wird dann elektrisch mit verschiedenen Programmen stimuliert. Das Ziel: Bauchumfang reduzieren, also die lästige Speckschicht beseitigen und am besten gleich ein Sixpack herausmodulieren.

Die Vorstellung mit dem Bauchweggürtel zu Hause auf der Couch vor dem Fernseher zu sitzen, klingt einfach gemütlicher, als sich abends nach der Arbeit ins Fitnessstudio zu schleppen oder draußen bei Wind und Wetter zu joggen. Allerdings wird man von einem Gürtel mit Elektroden allein garantiert nicht sein Fett los. „So ein Gürtel kann allenfalls unterstützen, aber ‚brennt‘ das Fett nicht weg“, sagt Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln. Laut ihm müsse dieses Speicherfett am Bauch durch eine gesamte Stoffwechselveränderung bekämpft werden: dazu gehören Ausdauertraining, Muskeltraining und eine Ernährungsumstellung.

Wenn das so einfach wäre …

„Abs are made in the kitchen“ stimmt nicht so ganz

Unter Fitness-Experten gilt schon lange die Weisheit: „Abs are made in the kitchen“ – das Sixpack entsteht also in der Küche. „Jein“, meint Prof. Froböse, „denn nur durch das richtige Essen bekomme ich auch kein Sixpack. Essen und Trimmen, beides muss stimmen.“

Damit die Bauchmuskeln, die man durch Übungen trainiert, überhaupt sichtbar werden, muss der Speck darüber verschwinden. Und das wird leider nur durch Kalorienreduktion und Bewegungssteigerung passieren. Generell gilt beim Abnehmen, dass man mehr Kalorien verbrauchen muss, als man zu sich nimmt. Und lokal am Bauch wird man auch nicht abnehmen, da man parallel am ganzen Körper seine Fettreserven anzapft. Ein flacher Bauch und deutlich sichtbare Bauchmuskeln sind also nur bei einem insgesamt sehr geringen Körperfettanteil möglich.

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Zudem spielt Genetik auch eine wichtige Rolle und macht das Abnehmen am Bauch oder den Traum von einem Sixpack zu einer komplexen und ungerechten Angelegenheit. „Es gibt genetische Prägungen, die es eben schwer machen“, sagt Froböse. Während die einen schnell am Bauch abnehmen, mühen sich andere daran ab. Die Elektrostimulation kann nur als eine kleine Ergänzung zum regelmäßigen Training und der kalorienreduzierten Ernährung gesehen werden. Allein wird sie aber nicht zum Erfolg führen können.

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