16. März 2024, 16:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
NFC-Tags können im Alltag viele kleine Handgriffe ersparen oder – kreativ eingesetzt – einfach Freude bringen. TECHBOOK stellt einige Einsatzmöglichkeiten vor, vom Notrufsystem zur Einkaufshilfe.
Ob schwarz, weiß oder bunt, ob als Anhänger oder Aufkleber – NFC-Tags gibt es in den verschiedensten Farben und Formen. Geschickt eingesetzt, können die kleinen Helferlein im Alltag unterstützen. NFC steht für Near Field Communication und die wohl bekannteste Anwendung dieser Technik dürfte das kontaktlose Bezahlen sein. Wer aber zum Beispiel auch sein Zuhause ein bisschen smarter gestalten möchte, kann das mit NFC-Tags tun. Dazu braucht man lediglich ein NFC-fähiges Smartphone und eine App, die beim Einrichten der Tags hilft.
Echte Alltagshilfe oder technische Spielerei?
Es ist Abend, man liegt im Bett. Eigentlich muss man nur noch den Wecker für den nächsten Morgen stellen, will aber nicht nochmal auf das bläuliche Display schauen. Klebt ein NFC-Tag auf dem Nachttisch, genügt schon ein kurzer Kontakt mit dem Smartphone und schon ist der Wecker aktiviert. Am nächsten Tag: Man steigt ins Auto, möchte mit nur einem Handgriff Google Maps aktivieren oder das Smartphone mit den Autolautsprechern koppeln – mit einem NFC-Tag kein Problem.
Der Einsatz der kleinen Chips kann Zeit und Nerven sparen, oder wenigstens als Spielerei Freude bringen. Mit ein bisschen Kreativität sind die Anwendungen nahezu unbegrenzt. Das Prinzip ist immer das gleiche: Durch die Interaktion mit dem Tag führt das Smartphone den Befehl aus, der zuvor im Tag hinterlegt wurde. Zum Beispiel wird nun der Wecker auf 6:30 Uhr gestellt.
Oder: Ein Tag an der Haustür triggert beim Gehen den Befehl, alle Smart-Home-Lampen auszuschalten. Sitzt man dagegen überraschend ohne Klopapier auf dem Pott, könnte ein NFC-Tag das dringend benötigte Produkt auf die Einkaufsliste setzen. Wer ausgeprägte Routinen schätzt, kann seine NFC-Tags besonders gut auf die eigenen Bedürfnisse zuschneiden und sich damit Abkürzungen im Alltag ermöglichen. Auch älteren Menschen kann der gezielte Einsatz helfen, etwa wenn durch den Kontakt mit einem NFC-Tag automatisch eine bestimmte Nummer oder der Notruf angewählt wird.
Aber auch im kommerziellen Bereich werden NFC-Tags als praktische Gadgets angewandt, etwa an Messeständen oder in Werbeplakaten. Kommt das Smartphone in die Nähe des NFC-Tags, liest es die im Tag hinterlegten Informationen aus. Das ist praktisch und schnell, birgt aber auch das Risiko, dass man sich schädliche Daten ins Haus holt. Wie bei QR-Codes besteht auch bei öffentlich zugänglichen NFC-Tags die Gefahr, dass sie manipuliert wurden und nun auf Phishing-Websites weiterleiten.
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NFC-Tags einfach programmieren
Das Einrichten eines NFC-Tags ist simpel und erfordert kein Informatik-Studium. Das sogenannte Programmieren läuft über Apps wie Trigger, NFC-Tools oder Smart NFC. Grob umrissen funktioniert das Einrichten folgendermaßen: Zunächst muss man mit dem Smartphone den NFC-Tag scannen, benennen und mit einer Funktion bzw. einem Befehl versehen. Dabei kann man auch die Verbindung zu Smart-Home-Apps herstellen.
Die NFC-Apps liefern jeweils eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum individuellen Beschreiben des Tags. Nachdem alle Daten eingerichtet wurden, muss man das Smartphone auf den leeren Tag legen, damit die Befehle auf den Tag übertragen werden können. Ist dieser Vorgang abgeschlossen, ist der Tag in der Lage, den eingespeicherten Befehl an das Smartphone zu übertragen, sobald dieses sich in der Nähe befindet.
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In der Wohnung, auf dem Nachttisch, neben dem Klo
Einmal eingerichtet kann ein NFC-Tag an eine Stelle innerhalb der Wohnung, des Autos oder an jeden anderen denkbaren Ort geklebt werden. Kommt anschließend das Smartphone nah genug an den NFC-Tag, werden die darauf gespeicherten Befehle automatisch an das Gerät übertragen und ausgeführt. Auch beliebt ist es daher, den WLAN-Zugang über diesen Weg mit seinen Gästen zu teilen.
Wer die meist weißen Punkte lieber etwas dezent in seiner Wohnung anbringen möchte, kann sie auch unter den Tisch, hinter Lichtschalter oder auf die Unterseite von Untersetzern kleben. Wichtig ist allerdings, dass das trennende Material nicht zu dick ist, damit es die Verbindung nicht stört. Es empfiehlt sich daher, vor dem finalen Ankleben, einen Probekontakt vorzunehmen. Ist der Tag dann erfolgreich positioniert, steht der kleinen Technik-Freude im Alltag nichts mehr im Wege.