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Neues System, mehr Gesundheitsfunktionen

Wie gut schlägt sich die Samsung Galaxy Watch 4 im Test?

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dpa

17. September 2021, 18:00 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Bei der neuesten Galaxy Watch macht Samsung einiges anders. Der Hersteller setzt unter anderem auf ein neues System und noch mehr Gesundheitsfunktionen. Reicht das, um im Test zu überzeugen?

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Sie wollten schon immer Ihren Körperfettanteil wissen? Oder die Muskelmasse? Samsung hat da was und zwar in Form einer Smartwatch. Die beiden neuen Galaxy Watch 4 und 4 Classic ermöglichen Selbstvermessung bis in die letzte Ecke. Doch wie schlägt sich die neue Galaxy Watch 4 im Test?

Da steckt Google drin, merkt man aber kaum

Die Form der Smartwatch ist klassisch. Beide Modelle sind rund und besitzen ein gut ablesbares OLED-Display. Die Samsung Galaxy Watch 4 – erhältlich in den Größen 40 und 44 Millimeter – ist für reine Touch- und Wischbedienung ausgelegt. Die Galaxy Watch 4 Classic (42 und 46 Millimeter) hat zusätzlich eine drehbare Lünette für die Navigation in Menüs. Beide Modelle haben neben dem runden Display noch zwei Schalter für Navigation, Sprachsteuerung und Samsung Pay.

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Neues Ziffernblatt gefällig? Gibt’s in der App Samsung Wearable. Die Auswahl reicht von bunt bis informativ.

Beim Betriebssystem geht Samsung nun andere Wege und setzt bei der Galaxy Watch 4 nicht mehr auf Tizen. Stattdessen arbeitet das Unternehmen nun stärker mit Google zusammen und hat beide Smartwatches mit Wear OS ausgestattet. Die Oberfläche bleibt allerdings zu 100 Prozent Samsung. Zudem benötigen Nutzer zur Kopplung ans Smartphone weiterhin die Wearable-App von Samsung.Positiv: Durch den Wechsel vom hauseigenen Tizen-Betriebssystem zu Googles Wear OS gibt es nun keinen Mangel an Apps mehr, sondern ein riesiges Angebot an Apps und Ziffernblättern.

Die Einrichtung der Galaxy Watch 4 gelingt über die App schnell und einfach. Doch die Anpassung an die eigenen täglichen Nutzungsszenarien braucht etwas Zeit. Zu viele Kacheln können da platziert werden, man muss gut auswählen, damit das Wischmenü zur Schnellwahl nicht zu voll wird.

Bedienung der Samsung Galaxy Watch 4 gewöhnungsbedürftig

Es fällt anfangs ein wenig schwer, sich an die Bedienung der Samsung Galaxy Watch 4 zu gewöhnen. Das Wischen von unten, oben, links, rechts und das Drehen oder Wischen an der Lünette braucht Zeit. Dann ist da noch der obere Knopf. Mit ihm geht es immer einen Schritt zurück, ein langer Druck öffnet den Sprachassistenten Bixby. Der Druck auf den unteren Knopf schaltet Samsungs Bezahldienst Samsung Pay ein. Anfangs verwirrt das alles etwas.

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Wischen und Tippen, wenn’s recht ist. Das Einstellungen-Menü erreicht man etwa durch das Wischen von oben nach unten.

Laut Samsung sollen die Uhren helfen, den eigenen Körper besser kennenzulernen. Dazu können sie eine ganze Reihe Vitaldaten messen. Puls, Blutdruck, EKG, Blutsauerstoff und die Körperzusammensetzung. Dazu zählen etwa Wassergehalt, Skelettmuskeln, Körperfettwert, Muskelmasse und der BMI. Das alles gelingt, indem man einen oder zwei Finger auf die Schalter der Uhr legt und während der Messung recht lang still hält.

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Smartwatch überwacht umfassende Gesundheitsdaten

Alle gemessenen Daten werden mit Samsungs Health-App synchronisiert. Die Messungen werden auch direkt auf einer Farbskala eingeordnet. So sieht man schnell, ob etwa zu viel Körperfett, zu wenig Wasser oder zu wenig Muskeln vorhanden sind.

Die Messdaten sind akkurat. Die Samsung Galaxy Watch 4 muss den Vergleich mit einem Pulsoxymeter aus dem Fachhandel nicht scheuen – Puls und Blutsauerstoff werden präzise gemessen. Auch Blutdruckmessungen sind, einmal mit einem Manschettengerät kalibriert, brauchbar. Etwas weniger akkurat gelingt die Schrittzählung. Liegen die Hände bei der Joggingtour am Kinderwagen, stimmt die Zählung nicht mehr.

Wer mag, kann die Samsung Galaxy Watch 4 auch mit ins Schwimmbad nehmen. Sie ist laut Hersteller wasserdicht – aber nur für Süßwasser.

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Die Galaxy Watch 4 kann auch ein kleines EKG messen – allerdings momentan nur mit Samsung-Smartphones.

Kompatible Geräte

Die Samsung-Smartwatch hat allerdings auch ein paar Einschränkungen. Mit iPhones funktioniert sie beispielsweise gar nicht. Wer Funktionen wie die Blutdruckmessung und EKG nutzen möchte, benötigt zwingend ein Samsung-Smartphone. Bei anderen Androiden fordert die Uhr nur zur Installation der App „Samsung Health Monitor“ auf. Die gibt es aber nur im Galaxy Store – in den kommen nur Samsung-Geräte

Auch die Integration mancher Google-Dienste könnte besser sein. Eine Fahrradnavigation mit Google Maps zum Beispiel scheitert leider am ständig einspringenden Bildschirmschoner. Will man das Display wieder entsperren, verschwindet die Navigation – alles Dinge, um die man sich beim Fahrradfahren nicht kümmern will.

Die Akkulaufzeit ist ein weiterer – kleiner – Haken. Samsung gibt sie mit knapp 40 Stunden an. Trägt man die Uhr nur als Uhr klappt das auch problemlos. Zusatzfunktionen wie das Always-on-Display nagen aber schon an der Akkuladung. Und wer viel trainiert, kann der Akkuanzeige wie einem Countdown folgen.

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Fazit: Elegant, praktisch, etwas kompliziert

Die Galaxy Watch 4 und 4 Classic von Samsung sind schlichte und schöne Uhren mit einem Haufen an praktischen Funktionen. Wer gerne viele Daten zum täglichen Training sammeln und auswerten möchte, findet mit den Smartwatches ein mächtiges Hilfsmittel. Durch den klassischen Uhren-Look wirken die Galaxy Watches 4 angenehm dezent am Handgelenk.

Dank Googles Wear OS gibt es haufenweise Apps. Wer kein Samsung-Smartphone sein Eigen nennt, sollte aber auch bei der Konkurrenz schauen und gut vergleichen. Denn erst mit einem Galaxy-Smartphone schöpft die Galaxy Watch 4 ihr Potenzial voll aus.

Und wer den Preis oder die Größe der Galaxy Watch 4 Classic (369 bis 449 Euro) nicht mag, kann auch die günstigere Galaxy Watch 4 (ab 269 bis 349 Euro aufwärts) wählen.

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