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Fitness-Tracker ausprobiert

Dieses Gadget soll gegen Stress helfen

Das Spire Mindfulness auf der Ladestation mit Kork-Elementen.
Das Spire Mindfulness auf der Ladestation mit Kork-Elementen. Foto: Thomas Porwol
Thomas Porwol

16. Februar 2017, 15:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Weniger Stress im Alltag durch eine bewusstere Atmung – das verspricht das Fitness-Gadget Spire Mindfulness. Ob das wirklich funktioniert, hat TECHBOOK getestet.

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Das Spire Mindfulness sieht aus wie ein flacher Stein, an dem ein Clip befestigt wurde. Doch anstatt diesen Stein übers Wasser springen zu lassen, soll er auf andere Weise dabei helfen, den Stress im Alltag zu verringern. Das Spire Mindfulness ist ein Fitness-Gadget, das man am Gürtel oder am BH tragen kann. Es überprüft ständig die Atmung des Trägers und soll so erkennen, ob man gestresst ist oder nicht.

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Das Spire Mindfulness passt bequem in die Handfläche.Foto: Thomas Porwol

Fitness-Tracker in Stein-Optik

Anstatt anhand des Herzschlages, wie die Mehrzahl der Fitness-Gadgets, konzentriert sich das Spire auf die Atmung und will so Rückschlüsse auf den Gemütszustand der Trägers schließen. Tägliche und wöchentliche Zusammenfassungen geben dann einen Überblick darüber, wie angespannt, konzentriert und entspannt man war – und sogenannte „Boosts“, kurze Atemübungen bis hin zu geführten Meditationen, sollen einem helfen, Stress im Alltag zu reduzieren und ausgeglichener zu sein. Ob das wirklich funktioniert, hat TECHBOOK ausprobiert.

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Foto: Thomas Porwol Foto: Thomas Porwol

Getragen wird das Spire diskret unter der Kleidung und ist einer der eleganteren Fitness-Tracker. Die Stein-Optik und die Ladestation mit Kork-Elementen, die das Spire kabellos mit Strom versorgt, lassen das Gadget hochwertig wirken. Und im Gegensatz zu Fitness-Armbändern sieht man es dem Träger nicht an. Über Vibration und Benachrichtigungen am Smartphone oder der Smartwatch teilt es sich dem Träger mit und weist ihn auf Dinge wie Anspannung hin oder dass man lange keinen tiefen Atemzug getan hat. Doch genau da beginnen die Probleme mit dem Spire: Benutzt man diesen Tracker gemäß den Voreinstellungen, dann ist der Spire eine wahre Benachrichtigungsschleuder – und erreicht damit das Gegenteil von dem, was er eigentlich erreichen soll.

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Das Spire hebelt sich selbst aus

Denn ist man fünf Minuten am Stück konzentriert, dann meldet sich der Tracker direkt mit der frohen Nachricht: „Du hattest einen fünfminütigen Focus-Streak!“ Nur bleibt es dann auch bei diesen fünf Minuten, denn die Benachrichtigung reißt einen aus eben dieser Konzentration. Ähnlich verhält es sich mit den anderen Gemütszuständen, die das Spire erkennen will: Anspannung und Entspannung sollen aufgezeichnet und ebenfalls mit Notifikationen quittiert werden.

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Foto: TECHBOOK

Und so hebelt sich das Spire Mindfulness selbst aus: Stellt man die Benachrichtigungen aus oder die Benachrichtigungen weniger sensibel ein, was dankenswerterweise in der Einstellungen sehr detailliert möglich ist, verfehlt das Gadget sein Ziel, das man sich der eigenen Atmung bewusster wird – denn man vergisst schlichtweg, dass man es trägt. Belässt man aber die Einstellungen wie sie ab Werk vorgenommen sind, dann verdoppelt sich gefühlt das Volumen an täglichen Benachrichtigung und zusätzlich vibriert das Gadget in regelmäßigen Abständen an der Hüfte – ein Umstand, der einem stressfreien Leben nicht gerade zuträglich ist.

Jede Form von Stress ist schlecht

Zudem scheint für das Spire Anspannung und damit Stress grundsätzlich schlecht zu sein, das es abzustellen gilt: So ist es im Test mehrfach passiert, dass sich das Gadget beim Spielen von Videospielen zu Wort gemeldet hat – eine Situation, in der man durchaus angespannt sein kann, aber in diesem Fall gewollt. Das Spire stellt die Anspannung beim Gucken eines Thrillers oder beim Spielen eines aufregenden Spiels mit negativem Stress im Alltag gleich – und wirft so die Frage auf, wie aussagekräftig die gewonnen Datensätze sind.

 Zockt man ein spannendes Spiel, k&ouml;nnen es ein paar Benachrichtigungen mehr werden. <br>Foto: TECHBOOK
Zockt man ein spannendes Spiel, können es ein paar Benachrichtigungen mehr werden. Foto: TECHBOOK Foto: TECHBOOK

Auf technischer Ebene tut das Spire genau das, was es verspricht: Man kann mit dem Gadget seine Atmung sowie Schritte tracken und erhält am Ende des Tages Graphen, die die gesammelten Daten übersichtlich auflisten. Und ist man ohnehin schon bemüht dem alltäglichen Stress durch bewusste Atmung und Meditation entgegenzuwirken, dann kann das Spire dafür durchaus verwertbare Daten liefern und auch eine Hilfe sein. Doch auch beim Spire gilt dasselbe wie für alle Fitness-Tracker: Der Wille zur Veränderung muss bereits vor dem Kauf vorhanden sein – sonst ist das Spire nicht viel mehr als ein Stein, den man sich an die Hose klemmt.

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