27. Oktober 2016, 13:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Er sieht aus wie ein stylischer Ring am Finger, doch der sogenannte Bioring ist viel mehr als das: Neben der körperlichen Aktivität misst er auch akribisch den Stoffwechsel. Allerdings hat das coole Teil einen kleinen Haken.
Ein Ring als Fitness-Tracker ist schon mal per se eine tolle Idee. Er stört nicht beim Tragen, fällt kaum auf und wenn doch, dann eher als schmückendes Accessoire. Und dennoch ist das vermeintliche Schmuckstück ein kleines technologisches Wunder, das unsere körperliche Aktivität misst. Die Idee ist nicht ganz neu, und etliche Unternehmen versuchen sich gerade daran.
Das schwedische Start-up Bioring geht noch einen Schritt weiter und will mit seinem Wunderring eine umfangreiche Analyse des Stoffwechsels durchführen: Der Ring misst nicht nur die üblichen Parameter wie Herzfrequenz, zurückgelegte Distanz, sportliche Aktivität und Kalorienverbrauch, sondern auch die detaillierte Kalorienaufnahme.
Das ideale Analyse-Tool für Fitnessjunkies
Besonders interessant ist die Analyse der Nährstoffe im Körper. So werden Menschen, die abnehmen wollen, gewarnt, wenn sie zu viele Fette und Kohlenhydrate zu sich nehmen. Sportler wiederum erfahren, ob sie ihren Körper mit ausreichend Protein versorgt haben. Nur wenn der Proteinlevel konstant hoch gehalten wird, können Muskeln optimal wachsen und regenerieren. Per Vibration oder per App am Smartphone kann der Ringträger gewarnt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Analyse ist der Wassergehalt im Körper. Viele Menschen vergessen im Alltagsstress, genug zu trinken. Das wirkt sich unter anderem negativ auf die Haut und die generelle Leistungsfähigkeit aus. Der Bioring könnte laut Hersteller auch das verhindern und den Träger immer daran erinnern, genug Wasser zu trinken.
All diese Daten will der Hersteller mit drei Sensoren erfassen: einem Drei-Achsen-Beschleunigungsmesser, einem Bioimpedanz-Messer und einem optischen Pulsmesser. Per Bluetooth lassen sich die Daten an die dazugehörige Smartphone-App schicken. Der integrierte Mini-Akku soll dabei genug Leistung für sehr optimistische sieben Tage haben. In einer speziellen Ladeschale wird er kabellos wieder mit Energie versorgt.
Schick und praktisch, aber auch realistisch?
Optisch macht der Ring einiges her, vor allem durch sein schnörkelloses Design. Aus Kunststoff ist er in Schwarz oder Weiß erhältlich, und wer es edler haben möchte, für den soll es auch eine Gold- und Silbervariante geben.
Und nun zu dem Haken an der Geschichte: Der Wunderring ist noch in der Entwicklung und wurde erfolgreich mit Crowdfunding finanziert. Zwar haben die Schweden ihr Ziel von 50.000 US-Dollar mit 400.000 US-Dollar deutlich überschritten, doch ob sie den Ring wie versprochen im November an die ersten Kunden ausliefern können, bleibt abzuwarten, denn schon einige sind an einem vergleichbaren Ring gescheitert.