7. Februar 2017, 17:31 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Eine Erfindung vom MIT kann Gefühle mit einem Wearable und einer App während eines Gesprächs analysieren – und so sogar Lügner enttarnen.
Was denkt Ihr Gesprächspartner gerade? Das könnten Sie bald herausfinden. Denn zwei Forscher von der amerikanischen Universität MIT haben eine App für Wearables entwickelt, die Emotionen von Menschen während einer Unterhaltung analysieren und erkennen soll. Lügner könnten so bald enttarnt werden.
„Stellen Sie sich vor, Sie könnten am Ende eines Gesprächs zurückspulen und die Momente sehen, in denen sich die Menschen um Sie herum am meisten ängstlich fühlten“, sagt Tuka Alhanai. Die MIT-Absolventin hat gemeinsam mit ihrem Kollegen Mohammad Ghassemi an der App gearbeitet. Das tragbare System soll anhand von Sprachmustern feststellen, ob ein Gespräch glücklich, traurig oder neutral ist – und macht so künstliche emotionale Intelligenz möglich.
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Lügendetektor erkennt Mimik
Bei einer Unterhaltung kann die App allerdings nicht nur den Ton erkennen – auch den gesprochenen Text und die Mimik soll das System analysieren, und das laut den Forschern mit einer Genauigkeit von 83 Prozent. In spezifischen Fünf-Sekunden-Intervallen soll die App die Gefühle während einer Konversation klassifizieren. Ängste und Unsicherheiten könnten so enttarnt werden und Hinweise auf Lügen geben. Das System soll stetig verbessert werden und später auch bei Gesprächen mit mehreren Menschen verwendet werden. So wollen die Forscher noch mehr Daten sammeln und den Algorithmus verbessern.
Als Forschungsgerät benutzt das Team das Fitness-Armband Samsung Simband, welches hochauflösende physiologische Wellenformen erfassen und den Blutdruck, Bewegungen oder Temperaturen messen kann.
Dieses Video zeigt, wie das genau geht:
Die App wurde laut den Forschern allerdings nicht für den alltäglichen Gebrauch entwickelt. Sie soll Menschen mit sozialen Ängsten oder dem Asperger-Syndrom – einer autistischen Entwicklungsstörung – helfen, Emotionen besser zu verstehen. Betroffene hätten dann eine Art sozialen Assistenten jederzeit an ihrem Handgelenk.