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Woher kommt der Name Walkie-Talkie und was wurde aus dem Handfunkgerät?

Walkie-Talkie
TECHBOOK blickt auf die Geschichte des Walkie-Talkies zurück Foto: Getty Images / Phira Phonruewiangphing
Laura Pomer
Freie Redakteurin

25. Dezember 2024, 16:26 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Man könnte fälschlicherweise meinen, die guten alten Walkie-Talkies hätten ausgedient – schließlich hat heute jeder ein Handy. In Wahrheit haben die nostalgischen Handfunkgeräte nicht bloß noch immer ihre Daseinsberechtigung: Sie brillieren gar in Bereichen, in denen moderne Mobiltelefone an ihre Grenzen stoßen. Erfahren Sie mehr über die Geschichte dieses Funkpioniers bei TECHBOOK.

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Was verbinden Sie mit Walkie-Talkies? Vielleicht auch Kindheitserinnerungen? Für viele waren die Kommunikationsgeräte einst ein spaßiges Gimmick, das etwa beim Versteckspielen zum Einsatz kam. Auf Radtouren erfüllten sie dagegen den nützlichen Zweck, sich mit anderen Teilnehmern über die Route austauschen zu können. Ihren Ursprung hatten Walkie-Talkies allerdings im militärischen Umfeld.

Geburtsstunde von Walkie-Talkies und Entstehung des Namens

Als Erfinder einer ersten Version der Geräte gilt der Kanadier Donald L. Hings. Dies war im Jahr 1937. Es hatte zwar damals schon mobile Funkgeräte gegeben, welche in Fahrzeuge eingebaut waren und über Morsecodes funktionierten. Der Entwurf von Hings dagegen „war tragbar und konnte die menschliche Stimme über große Entfernungen übertragen“.

Das erfährt man dazu auf der Website von „Ingenium Canada“, einer Organisation zur Dokumentation der kanadischen Wissenschafts- und Innovationsgeschichte. Die neuartige Funktionsweise basierte auf der Umwandlung von Schallwellen in elektrische Signale, die über Funkwellen zwischen Geräten mit derselben Frequenzeinstellung übertragen wurden. Die elektrischen Signale wurden an den Lautsprecher weitergeleitet, der sie wiederum in Schallwellen umwandelte, sodass die adressierte Person Stimme hören konnte.

Der Tüftler ließ seine Kreation patentieren, damals noch mit dem Namen „Packset“, und bot sie der Regierung seines Landes für die Nutzung im Zweiten Weltkrieg an. „Bei Kriegsende waren 18.000 seiner Geräte bei den alliierten Streitkräften im Einsatz“, berichtet „Ingenium Canada. In dieser Zeit etablierte sich der zunächst umgangssprachliche Name Walkie-Talkie. Er setzt sich aus den Worten zusammen, die die Funktion des Geräts beschreiben: „To walk“ bedeutet gehen und „to talk“ sprechen.

Motorolas Rolle bei der Entstehung der Handfunkgeräte

Geht es um die Geschichte des Walkie-Talkies, kommt man auch am Namen Henryk Magnuski nicht vorbei. Der polnische Ingenieur hat unabhängig von Kanadier Hings einen entscheidenden Teil zur Entwicklung und Verbreitung von Walkie-Talkies beigetragen. Magnuski arbeitete nach seiner Auswanderung in die USA bei Motorola und dort am SCR-300: einem UKW-Funkgerät, das dann von der US-Armee im Krieg eingesetzt wurde. Die oft so bezeichnete „Rucksack-Walkie-Talkies“ waren zunächst aufgrund ihrer Röhrentechnologie noch recht sperrig und schwer. Die Einsatzkräfte trugen sie daher im Rucksack, um auf dem Schlachtfeld kommunizieren zu können.

Auch interessant: Lohnt sich ein Outdoor-Smartphone auch im Alltag?

Die Technologie der neuartigen Handfunkgeräte war damals eine Innovation und wurde über die Jahre immer weiter verfeinert. Nach Kriegsende war es dann so weit, dass Walkie-Talkies (auch) zu industriellen Kinderspielzeugen wurden. Und wenn die Kleinen sie als Requisiten für etwa Polizei- und Feuerwehrsimulationen verwenden, dann kommt das nicht von ungefähr.

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Wo und warum Walkie-Talkies bis heute im Einsatz sind

Walkie-Talkies sind bis heute unersetzliche Helfer in verschiedenen professionellen Bereichen. Sie dienen etwa im Bauwesen der Kommunikation und Abstimmung innerhalb der beteiligten Teams. Ebenso bei der Polizei, Security und Feuerwehr sowie bei Rettungsdiensten oder auch in der Event-Organisation kommen sie zum Einsatz.

Bei all dem technischen Fortschritt der gängigen Kommunikationsmittel sollte man die verschiedenen Vorzüge von Walkie-Talkies nämlich nicht unterschätzen. Hierzu zählt neben ihrer Robustheit und vergleichsweise lange Akku-Laufzeit wohl allem voran ihre Push-to-Talk-Funktion, die es ermöglicht, ohne Verzögerung Meldungen abzugeben – und das dank ihres Gruppenmodus‘ problemlos gleich an mehrere Empfänger. Walkie-Talkies sind nicht auf Mobilfunknetze angewiesen, was in kritischen Situationen ein entscheidender Vorteil sein kann.

Walkie-Talkies haben nicht bloß alles andere als ausgedient – ihre Kernkompetenzen sind als sogenannte „Walkie-Talkie-Funktion“ wesentliche Features von Outdoor-Smartphones. Mehr darüber erfahren Sie hier.

Die Zeiten laut rauschender Nachrichteneingänge sind natürlich lange vorbei: Zubehör wie Headsets befähigen zu einer diskreten Kommunikation. Auch bieten moderne Geräte verschlüsselte Kanäle, auf denen Gespräche nicht abgehört werden können. Ebenso sind GPS und Bluetooth-Konnektivität im Walkie-Talkie-Kontext keine Fremdwörter mehr.

Die Firma Motorola, die wie erwähnt auf eine lange Geschichte in der Herstellung der Handfunkgeräte zurückblickt, führt sie bis heute. Etwa die Talkabout-Serie ist unter Outdoor-Fans und für Familienausflüge beliebt. Abhängig vom Modell lassen sich die Gadgets über eine App auf vielfältige Weise nutzen und erreichen bei guten Bedingungen eine Reichweite von bis zu 56 Kilometern. Ähnlich hochwertige Walkie-Talkies gibt es von den Herstellern Kenwood, Unidem oder Icom.


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