23. Dezember 2019, 10:33 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Um den erhöhten Energiebedarf von LTE- und 5G-Mobilfunkstationen zu decken, setzt Vodafone auf erneuerbare Energie. Kleinwindkraftwerke sollen nun die Antennen mit Strom versorgen. Einen ersten Versuch gibt es bereits.
Mit einem neuartigen Konzept will Vodafone künftig einen Teil seiner Mobilfunkstationen mit erneuerbarerer Energie versorgen. Dabei werden die LTE- und 5G-Stationen durch vier Windkraft-Turbinen in 50 Meter Höhe direkt mit Strom beliefert. Der Mobilfunkkonzern startete zusammen mit dem Berliner Start-up Mowea Deutschlands erste „Mobilfunkmühle“ in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern).
Das Projekt ist Teil der größer angelegten Unternehmensstrategie, bis zum Jahr 2022 die Vodafone-Netze zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen zu versorgen. „Mobilfunkantennen und Windräder haben etwas gemeinsam: Beide Technologien benötigen Höhe, um effektiv zu arbeiten“, sagte ein Vodafone-Sprecher. In Torgelow sei der erste LTE-Standort mit vier Mikro-Windturbinen von Mowea ausgestattet worden.
Kleinwindkraftsysteme
Das Berliner Unternehmen Mowea hat sich auf die Entwicklung modularer Windkraft-Systeme spezialisiert. Die Mowea-Idee sei an der Technischen Universität in Berlin entwickelt worden, um die Kleinwindkraft zu standardisieren und sie damit für Unternehmen flexibel und wirtschaftlich zu gestalten. Im Vergleich zu großen Windkraftanlagen können die Systeme von Mowea vergleichsweise einfach und kostengünstig an den Standort transportiert und installiert werden. „Wir wollen zunehmend neue Energiequellen nutzen, um Netz ins Land zu bringen“, sagte Vodafone-Chef Hannes Ametsreiter. So statte Vodafone in einem ersten Schritt bis zum Jahr 2021 mehr als 1100 Mobilfunkstationen mit Solaranlagen aus, kündigte er an.
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Erhöhter Strombedarf
Der rasante Ausbau der Mobilfunktechnik wird von manchen Umweltaktivisten kritisch gesehen. Zwar können 5G-Sendemasten die Daten energieeffizienter übertragen. Dafür steigt aber der Strombedarf infolge der zunehmenden Vernetzung in den Rechenzentren. Darauf hatte zuletzt der Stromkonzern EON in einer Studie hingewiesen.