22. Januar 2025, 16:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Um sensible Informationen und Daten zu schützen, braucht es ein sicheres Passwort. Experten warnen aber, dass Hacker unsichere oder schlechte Passwörter in weniger als einer Sekunde knacken können. TECHBOOK verrät, welche das sind und wie Sie sich am besten schützen können.
Das Internet hat unser Leben in vielen Punkten einfacher, aber auch deutlich unsicherer gemacht. Denn mit ein wenig Kenntnis und Talent können Hacker leicht an empfindliche Daten gelangen, die wir lieber unter Verschluss halten würden. Daher schützen wir unsere Daten und Accounts so gut es geht mit Passwörtern, die Fremden den Zugang verwehren sollen. Doch wer aus Bequemlichkeit ein einfaches Passwort aussucht und dieses dann im schlimmsten Fall überall nutzt, sollte sich in Acht nehmen. Experten haben im Rahmen einer Recherche einige der am häufigsten genutzten und unsichersten Passwörter enthüllt. Das erschreckende Ergebnis: Weniger als eine Sekunde würden für Betrüger reichen, um viele davon zu knacken.
Das sind die unsichersten Passwörter
Viele wollen es sich einfach machen und wählen ein durchaus leichtes Passwort aus, damit man es nicht so schnell vergisst. Zudem siegt meist die Faulheit und man verwendet das unsichere Passwort für fast alles Logins und Konten. Das kann tatsächlich nach hinten losgehen. Denn Hacker sind mittlerweile in der Lage in unter einer Sekunde Passwörter zu knacken.
Der Passwort-Manager Nordpass nimmt regelmäßig eine Untersuchung vor und identifiziert die gängigsten und damit auch die unsichersten Passwörter. Hierfür analysieren sie in Zusammenarbeit mit auf Cybersicherheitsvorfälle spezialisierten Fachleuten große Datenbanken. Zuletzt fand die Analyse 2024 statt. Filtern lassen sich die Ergebnisse sowohl weltweit als auch einzeln für 44 Länder.
Die Liste der 2024 weltweit genutzten Passwörter sieht wie folgt aus:
- 123456
- 123456789
- password
- qwerty123
- qwerty1
- 111111
- 12345
- secret
- 123123
- 1234567890
Für Deutschland gibt es ebenfalls eine Auswertung. Auch wenn Sie sich schwierige Passwörter schlechter merken können, sollten Sie hierzulande auf keinen Fall eines dieser zehn Passwörter verwenden, denn Hacker brauchen zum Knacken nicht einmal eine Sekunde:
- 123456
- 123456789
- 12345678
- 1234567
- password
- 1234567890
- 123123
- 111111
- abc123
- 000000
Ebenfalls sollten Nutzer bestimmte Informationen wie ihren Namen, den ihres Partners oder des Haustieres meiden – die Informationen helfen Betrügern, ein Passwort schneller zu knacken. Auch tabu ist der Name der Straße, in der man aufgewachsen ist, der Lieblings-Urlaubsort oder das Sportteam, von dem man Fan ist. All diese Informationen könnten Betrüger über die Angaben in sozialen Netzwerken wie Facebook herausfinden.
Lesen Sie auch: Wie Google mit seinen „Passkeys“ Passwörter ersetzen will
So sieht ein sicheres Passwort aus
Ein ideales Passwort sollte stets lang und komplex sein. Das Hasso-Plattner-Institut, eine IT-Organisation unter anderem mit dem Schwerpunkt Cybersicherheit, empfiehlt bei der Passwortwohl folgende Punkte:
- Lange Passwörter, im Idealfall mehr als 15 Zeichen
- stets unterschiedliche Passwörter nutzen
- Verwendung von Passwort-Managern
- Passwörter regelmäßig wechseln
- Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, wenn möglich
Auch das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gibt einige Tipps, wie ein sicheres Passwort auszusehen hat. Unter anderem sollte das Passwort mindestens acht Zeichen haben. Bei Verschlüsselungsverfahren für WLAN (WPA2 oder WPA3) empfiehlt das Ministerium mindestens 20 Zeichen. Hierbei sollte man beim Passwort alle verfügbaren Zeichen nutzen. Dazu gehören Zahlen, Buchstaben (groß und klein) und diverse Sonderzeichen.
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Passwort-Manager sind hilfreich
Wer sich nicht unzählige Passwörter merken kann und will, kann es auch mit einem Passwort-Manager versuchen. Empfehlenswerte Programme haben wir hier für Sie zusammengestellt. Ansonsten ist es immer ratsam, Accounts doppelt zu schützen, beispielsweise durch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Viele Anbieter oder Dienstleister bieten eine solche bereits an.