29. August 2022, 12:10 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Der Thermomix von Vorwerk hat sich zu einem echten Küchen-Hit entwickelt. Für viele ist der hohe Preis von mehr als 1300 Euro allerdings abschreckend. Günstige Alternativen gibt es jedoch bereits für um die 200 Euro. TECHBOOK verrät, was die Geräte können.
Der Thermomix von Vorwerk ist ein echtes Phänomen: Obwohl die Kult-Küchenmaschine einen wenig schmackhaften Preis von mehr als 1300 Euro hat, reißen sich die Leute so sehr darum, dass das Wuppertaler Unternehmen in der Vergangenheit teilweise mit der Produktion kaum hinterherkam. Was macht ihn so beliebt? Er vereint über ein Dutzend Küchengeräte in einer Maschine: Er mixt, kocht, wiegt, mahlt, brät – und verhilft so auch richtigen Kochmuffeln zu essbaren Gerichten. Das Besondere am Modell TM6: Hobbyköchen stehen im kostenpflichtigen Portal Cookidoo 132.000 Rezepte zur Verfügung. Auf dem Display gibt es dann eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für verschiedene Gerichte; Temperatur und Garzeit regelt das Gerät selbst. Bei wem das Original die Brieftasche sprengt, für den gibt es inzwischen andere Möglichkeiten – und das teils ab 200 Euro. TECHBOOK stellt die besten Thermomix-Alternativen vor.
Übersicht
Silvercrest „Monsieur Cuisine Connect“ bei Lidl
Mit dem Gerät von Hersteller Silvercrest hat der Discounter Lidl einen waschechten Thermomix-Klon im Angebot. Das Modell „Monsieur Cuisine Connect“ erinnert äußerlich stark an das Original von Vorwerk und ist zum Beispiel ebenfalls mit einer WLAN-Funktion, Waage und Rezeptdatenbank ausgestattet. Besonders herausragend ist das 7-Zoll-Farbdisplay.
Der „Monsieur Cuisine Connect“ kommt mit zehn Funktionen in die Küche. Obwohl das Theromix-Original 17 Funktionen listet, schneidet der Silvercrest-Klon nicht viel schlechter ab. Das liegt daran, dass er die wichtigen Kernaufgaben meistert. Sogar die Anbraten-Funktion, die im neuesten Thermomix TM6 erstmal integriert ist, kann der „Monsieur Cuisine Connect“ bereits. Das hat er den anderen Klonen voraus, denen es genau an dieser Funktion fehlt. Fans von Röstaromen kommen also nur bei dieser Thermomix-Alternative auf ihre Kosten.
Nachfolger „Monsieur Cuisine smart“
Drei Jahre nach dem Connect-Modell kam mit dem Monsieur Cuisine Smart ein Nachfolger auf den Markt. Dieser kostet rund 450 Euro und kann so ziemlich alles, was der Vorgänger auch konnte. Im optischen Vergleich fällt vor allem das mit 8 Zoll größere Display der Maschine auf, das nun auch Video-Anleitungen zeigt. Außerdem ist es möglich, das Gerät via Sprachbefehl zu steuern – deshalb der Namenszusatz „smart“.
Zusätzlich gibt es neue Automatikprogramme und einen zusätzlichen Griff für die einhändige Bedienung. Eine ausführliche Beschreibung des Monsieur Cuisine smart und seiner Funktionen finden Sie in unserem Übersichtsartikel. Alles in allem muss man aber sagen, dass das Gerät eine gute und vor allem günstigere Alternative zum Thermomix darstellt, auch wenn das Vorwerk-Original noch ein paar Dinge mehr mitbringt.
„Monsieur Cuisine“ verletzt Patentrecht von Vorwerk
Das Handelsgericht in Barcelona hat im Januar geurteilt, dass der Silvercrest Monsieur Cuisine Connect das Thermomix-Patentrecht von Vorwerk verletzt. Discounterkette Lidl muss nun Strafzahlungen an Vorwerk leisten. Außerdem darf Lidl den Monsieur Cuisine Connect nicht mehr anbieten und muss alle Geräte aus dem Verkauf zurückziehen. Bislang scheint das Urteil keine Folgen für andere europäische Märkte, darunter Deutschland, zu haben.
Quigg Küchenmaschine bei Aldi
Auch Aldi hat eine Alternative zum teuren Thermomix im Sortiment. Das Gerät stammt aus dem Hause Quigg und ist immer mal wieder bei Aldi Nord für rund 200 bis 230 Euro im Angebot (baugleiches Pendant unter dem Namen Ambiano bei Aldi Süd). TECHBOOK testete die Küchenmaschine bereits. Dort überzeugten vor allem die umfangreiche Ausstattung und die WLAN-Funktion. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt bei diesem Gerät.
Unser Testvideo sehen Sie hier:
Hier geht’s zum Testartikel:
Wenn sich das Gerät gerade nicht im Sortiment von Aldi befindet, kostet es auf Ebay als Neuware etwa 229 Euro.
Thermomix-Alternative für 199 Euro Monsieur Cuisine connect „trend“ bei Lidl – was taugt das Angebot?
449 Euro Monsieur Cuisine smart – was taugt die Thermomix-Alternative beim Discounter?
Vergleichstest So schlägt sich die Billig-Konkurrenz gegen den Thermomix
Medion Küchenmaschine MD16361
Ein heißes Geschenk für Hobbyköche kommt erneut von Aldi-Zulieferer Medion: Ein Thermomix-Klon für gerade einmal 189,95 Euro – ein Bruchteil des Preises für das Vorwerk-Original. Was kann der Medion MD16361? Der Lieferumfang unterscheidet sich kaum vom Thermomix: Laut Medion liegen Kochaufsatz (2 Liter), Dampfgarer, Messbecher, Reinigungsbürste, Teigspachtel, Reinigungsbürste und ein Rezeptbuch im Karton.
Auch sonst beherrscht der Medion die Grundfunktionen des Thermomix: Geschwindigkeit, Temperatur und Garzeit lassen sich in verschiedenen Stufen einstellen. Zudem mixt, kocht, zerkleinert oder püriert der MD16361. Ein saftiges Steak rösten klappt allerdings nicht – eine Bratfunktion fehlt wie beim Thermomix auch hier.
TECHBOOK hat das Gerät im Test gegen den Thermomix antreten lassen. Auf viele angenehme Extras muss der Käufer beim Medion verzichten: Dem MD16361 fehlt etwa eine integrierte Waage, den praktischen Rezept-Chip oder Internetfunktionen hat er auch nicht. Auch die Verarbeitung ist nicht so hochwertig wie beim Original. Trotzdem: Beim Probekochen gab es am Ende kaum Unterschiede zwischen den beiden Geräten.
Auch interessant: Für wen lohnt sich der Kauf eines Thermomix?
TECHBOOK meint
„Lohnt es sich nun also, einem Billig-Kochgerät den Vorzug zu geben? Ja, aber natürlich mit Einschränkungen – die Erwartungen sollten bei nur einem Viertel des Thermomix-Preises heruntergeschraubt werden. So ist die Verarbeitung nicht so gut wie beim Original und nicht immer alle Funktionen vorhanden. Doch die neueren Geräte der Discounter, wie die Quigg-Küchenmaschine oder der „Monsieur Cuisine Connect“, verkürzen den Abstand zum Thermomix immer weiter. Neue Kochmodi, WLAN-Funktion und Rezeptdatenbanken machen sie zu echten Alternativen.“– Andreas Filbig, Redaktionsleiter