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Kurios

Wie eine KI-Oma Telefonbetrüger aufhalten soll

Alte Frau am Telefon
In einem Land hilft eine KI-generierte Seniorin gegen Telefonbetrug Foto: Getty Images
Woon-Mo Sung
Redakteur

9. Dezember 2024, 8:28 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Im Kampf gegen Telefonbetrug soll Künstliche Intelligenz helfen. In Großbritannien kommt hierzu eine generierte Seniorin mit speziellen Eigenheiten zum Einsatz.

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Durch das Aufkommen neuer Technologien fanden leider auch Kriminelle neue Wege, diese für ihre Machenschaften auszunutzen. Besonders nervig, da permanent präsent, sind Betrugsmaschen via verschiedene Kanäle, um an sensible Daten zu kommen. Nun kommt gegen Telefonbetrug künstliche Intelligenz zum Einsatz. Ein Projekt in Großbritannien soll helfen – und ist durchaus amüsant.

Redeschwall gegen Telefonbetrug dank künstlicher Intelligenz

Auch bei O2 in Großbritannien möchte man gegen lästige Maschen vorgehen. Im Kampf gegen Telefonbetrug mithilfe künstlicher Intelligenz hat das Unternehmen nun die KI-Oma mit dem Namen Daisy erschaffen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Diese soll in Echtzeit Anrufe von Betrügern abfangen und sie mit ausuferndem „Schwafeln“ möglichst lange in der Leitung und damit fern von echten Zielpersonen halten. Dazu gehören Ausführungen zu Familie, Stricken oder sogar falsche Bankdaten.

Daisy ist nicht von einer realen Person zu unterscheiden und soll den Eindruck erwecken, das perfekte Opfer für die Kriminellen zu sein. In Wahrheit jedoch soll sie diese bei ihrem eigenen Spiel schlagen. Zugleich dient das Projekt als Aufruf an Kunden, vorsichtig bei Anrufen zu sein, da auch diese KI nutzen und vertraute Personen imitieren können.

Daisy wurde in Zusammenarbeit mit dem YouTuber Jim Browning entwickelt, der sich darauf spezialisiert hat, Betrüger hereinzulegen. Durch die Kombination verschiedener KI-Modelle soll die virtuelle Seniorin Betrüger in Einzelfällen für bis zu 40 Minuten beschäftigt haben. Verbraucher sollen Daisy aber nicht selbst aktiv einsetzen können – das soll man „den KI-Experten“ überlassen.

Daisy auch in Deutschland? Das sagt O2 Telefónica

TECHBOOK wollte wissen, ob auch hierzulande gegen Telefonbetrug mit künstlicher Intelligenz vorgegangen werden könnte. O2 Telefónica sagt hierzu in einem Statement unter anderem:

„Die ‚KI-Oma‘ Daisy von o2 in Großbritannien zeigt eindrucksvoll, wie man sich gegen Cyberkriminelle zur Wehr setzen und betrügerische Anrufe melden kann. o2 Telefónica prüft, inwiefern das Unternehmen eine Schwester von Daisy auch in Deutschland einsetzen kann, entsprechend den rechtlichen Bestimmungen hierzulande.“

Sprecher von o2 Telefónica

Zugleich betont das Unternehmen, „durch umfassende Maßnahmen vor Cyberangriffen und Betrug“ zu schützen und Kunden zusätzlich ein erst im September 2024 eingeführtes Sicherheitspaket anzubieten.

Vodafone hält KI-Einsatz für die Sicherheit denkbar

Bei Vodafone steht man einer solchen Entwicklung ebenfalls aufgeschlossen gegenüber. In einem Statement heißt es, dass man bereits seit Jahren erfolgreich gegen Telefonbetrug vorgehe und auch in Zukunft weiter an den Sicherheitsmaßnahmen arbeiten werde.

Die ganze Mitteilung im Wortlaut:

„Die Sicherheit unserer Kunden vor Call ID Spoofing hat für Vodafone höchste Priorität. Deshalb setzen wir Systeme ein, die seit mehreren Jahren zahlreiche Scam-Anrufe erfolgreich blockieren. Diese passen wir selbstverständlich dauerhaft und den Anforderungen entsprechend an, um kontinuierlich die bestmögliche Sicherheit unserer Kunden zu gewährleisten. Demnach ist auch ein Einsatz einer solchen KI in den nächsten Jahren denkbar.“

Ein Vodafone-Sprecher

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Deutsche Telekom ist skeptisch

TECHBOOK hat auch bei der Deutschen Telekom nachgefragt, was man dort von Daisy hält und ob die Idee wirklich Sinn ergibt. Allerdings sieht man hier Schwierigkeiten, zumal das „Thema technisch sehr komplex“ sei. Weiterhin heißt es unter anderem:

„Wenn man berücksichtigt, dass auch Scammer Bots benutzen, bestünde allenfalls Chancengleichheit und der Bot spricht mit einem Bot. Das ist nämlich auch auf der Gegenseite zunehmend der Fall. Die Opfer werden auch automatisiert ausgewählt, die Rufnummern für den Angriff gespooft. Das heißt, diese sind künstlich, haben nichts mit der tatsächlichen Herkunft der Anrufer zutun. Solch eine Nummer schlicht zu sperren, macht deshalb wenig Sinn. Den Anrufer schon beim Anruf als Scammer zu identifizieren, geht auch nicht, wenn der Anruf gespooft ist.“

Sprecher der Telekom

Eine entsprechende Anfrage an Vodafone blieb bis zum Erscheinen dieses Artikels unbeantwortet. Zum Schutz vor Telefonbetrug sollten Sie ein bestimmtes Wort nicht sagen. Außerdem nennen wir Ihnen einen Tipp, mit dem sie Betrüger sofort entlarven. Den sollten Sie stets parat haben, um nicht auf eine Masche hereinzufallen.

Themen #idealo Betrug Künstliche Intelligenz News Sicherheit
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