10. Mai 2017, 10:31 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nokia war DIE Überraschung auf dem Mobile World Congress in März: Der finnische Kult-Hersteller war mit der Neuauflage des Kult-Klassikers Nokia 3310 der heimliche Star der Messe. Nun kommt das Gerät auch nach Deutschland, die Vorbestellungen laufen bereits.
Die Aufruhr bei den Fans war riesig: Der finnische Handy-Hersteller Nokia stellte auf dem Mobile World Congress in Barcelona neben ein paar neuen Android-Geräten die lang ersehnte Neuauflage des Kult-Handys Nokia 3310 vor. Lange Zeit war unklar, wann das Gerät in den Handel kommen sollte – bis jetzt: In einer offiziellen Pressemitteilung kündigen die Finnen den Deutschland-Start für dem 26. Mai 2017 zum Preis von 59,90 Euro an. Vorbestellungen sind ab sofort möglich.
Ausgewählte Händler sollen es Ende Mai ebenfalls in den Regalen haben, und zwar in den Farben Rot, Gelb, Grau und Blau.
Die Wiederauferstehung des Nokia 3310
Im März zeigte Nokia die Neuauflage erstmals der Öffentlichkeit. Optisch sieht es dem Original recht ähnlich, nur das Display ist etwas größer (2,4 Zoll), außerdem ist es nun komplett in Farbe. Die Auflösung beträgt 240 x 320 Pixel. Außerdem an Bord: Bluetooth und eine 2-Megapixel-Kamera.
Im Standby soll es einen ganzen Monat (laut Datenblatt 31 Tage) durchhalten, zudem ermöglicht es laut Nokia ganze 22 Stunden Gesprächszeit. Außerdem versprachen die Finnen eine neue Version von Snake sowie die Original-Klingeltöne. Wer lieber das Pixel-Snake mag: Das soll es künftig im Facebook Messenger kostenlos zum Zocken geben. Auf Spielereien wie LTE müssen Käufer verzichten, immerhin soll es aber einen kleinen App-Store sowie einen Opera-Browser geben.
Wer noch einmal in Erinnerung schwelgen und sich schon mal einstimmen möchte: TECHBOOK hat sich das Original in folgendem Video noch einmal angeschaut.
Nokia 3, 5 und 6
Und sonst so? Statt den großen Smartphone-Platzhirschen Apple, Samsung oder LG in die Quere zu kommen, setzt Nokia künftig auf Billig-Handys mit Android: Das bereits in China erhältliche Nokia 6 kommt auch in diesem Jahr auch nach Europa. Es hat einen 5,5-Zoll-Bildschirm mit Full-HD-Auflösung, 4 Gigabyte Arbeitsspeicher und eine 16-Megapixel-Kamera. Ein typisches Mittelklasse-Handy also ohne auffällige Besonderheiten – aber immerhin ist es günstig: 229 Euro beträgt der Europa-Preis, eine edlere Special-Edition in Schwarz mit Glanz-Überzug (ähnlich wie beim kratzeranfälligen iPhone 7 in Diamantschwarz) kostet 299 Euro.
Noch günstiger ist das Nokia 5, dessen Bildschirm 5,2 Zoll groß ist und technisch etwas weniger auf der Brust hat. Preis: 189 Euro. Für 139 Euro gibt es zudem noch das Nokia 3, das entsprechend noch schmaler aufgestellt ist und etwa nur ein 5 Zoll großes Display ohne Full-HD-Auflösung hat. Es kommt wie alle anderen Modelle auch im Alu-Gehäuse.
Nokia betonte, dass alle drei Geräte mit dem aktuellen Betriebssystem Android 7 Nougat kommen – was tatsächlich eine kleine Besonderheit ist. Viele Geräte, besonders die günstigen, haben das Update bis heute nicht erhalten und laufen noch mit veralteten Betriebssystemen wie Android 6 Marshmallow oder Android 5 Lollipop. Auch Googles Sprachassistent Google Assistant soll bei allen Geräten an Bord sein.
Gelb, günstig – gut? Das neue Nokia 8110 4G weckt Retro-Gefühle
Mobile World Congress Das werden die Highlights der größten Handymesse
Neuauflage Früher war doch nicht alles besser: Das Nokia 3310 im Test
Nokia im neuen Gewand
Nokia war in den frühen 2000er Jahren der Branchenprimus für mobile Telefone, wurde aber später von Apple und den aufbäumenden Smartphones vom Markt verdrängt. Der erste große Comeback-Versuch 2014 unter der Hand von Microsoft scheiterte.
2016 übertrug der Mutterkonzern die Namensrechte für Smartphones, Tablets und Handys exklusiv an das neu gegründete, finnische Unternehmen HMD Global. Dieses will mit der Marke nun wieder angreifen.