
14. April 2023, 13:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Möglichkeiten von Amazons beliebter E-Reader-Serie Kindle wurden mit dem Scribe weiter ausgelotet. Es handelt sich jedoch nicht um ein handliches Gerät im Buchformat, sondern um ein Tablet mit großem, beschreibbarem Bildschirm.
E-Reader, die das Schreiben per Stifteingabe erlauben, sind nichts Neues – Hersteller Onyx macht es schon seit mehr als einem Jahrzehnt vor. Bis jetzt sind die Tablets mit E-Ink-Display jedoch eher ein Nischenprodukt. Amazon sieht hier aber anscheinend Marktpotenzial. Der Kindle Scribe soll durch neue Displaytechnologie und inkludierten Stift überzeugen.
Übersicht
TECHBOOK konnte sich selbst ein Bild vom Kindle Scribe machen. Mehr dazu erfahren Sie im Video:
Kindle Scribe wirbelt Konkurrenz auf
Der Kindle Scribe hebt sich von der Konkurrenz durch sein hochauflösendes 10,2-Zoll-Display ab, das zudem eine Beleuchtung mit automatischer Lichtwärme hat – laut Amazon das erste seiner Art. Mit 300 ppi (Pixels per Inch) hat es eine deutlich höhere Pixeldichte als andere E-Ink-Tablets, die meist einen Wert von 200-227 ppi erreichen. Das ist die gleiche Pixeldichte, die auch Kindle Oasis und Paperwhite haben. In der Theorie sollte das für ein gestochen scharfes Bild sorgen.

Amazon scheint mit dem Kindle Scribe also vieles richtig zu machen. Zwar gibt es wie gesagt bereits einige Konkurrenzprodukte auf dem Markt. Deren Reichweite ist aber deutlich begrenzter als die der Kindle-Familie. Außerdem müssen Nutzer viele Abstriche machen. So hat etwa das Remarkable 2 kein beleuchtetes Display und Kobos Elipsa hat zwar einen Stylus, der jedoch aktiv ist und deshalb eine AAA-Batterie benötigt. In einer gänzlichen anderen Kategorie spielen Onyx‘ Boox-Tablets. Auf diesen läuft Android, wodurch Nutzer Zugriff auf den App Store haben. Sie sollen eher traditionelle Tablets sein, nur eben mit E-Ink-Display. Im Vergleich zum Scribe haben sie aber eine geringere Display-Auflösung und sind deutlich teurer.
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Batterieloser Eingabestift standardmäßig
Das Basis-Modell des Kindle Scribe kommt mit einem „Standard“-Eingabestift. Für 30 Euro mehr gibt es einen „Premium“-Eingabestift, der einen individualisierbaren Button und eine Radierfunktion an der Oberseite hat. Beide Stifte benutzen die patentiere elektromagnetische Resonanz-Technologie (EMR) des bekannten Grafik-Tablet-Herstellers Wacom. Dadurch funktionieren sie ohne eine eigene Batterie und müssen nicht geladen werden. Magnete in Stylus und E-Reader erlauben das einfach Anbringen am Gehäuse des Kindle Scribe.
Der Eingabestift ermöglicht das schnelle Kritzeln von Notizen oder Anmerkungen in E-Books. Sogar das Mark-up in PDF-Dokumenten ist möglich. Durch eine bessere Integration von Microsoft Word sollen zudem auch Text-Dateien auf dem Kindle Scribe zu bearbeiten sein.

Größe und Akkulaufzeit
Optisch ähnelt der Kindle Scribe dem Kindle Oasis, mit einem breiten Displayrand auf einer Seite zum leichteren Halten in einer Hand. Mit 5,8 Millimetern Tiefe und 430 Gramm Gewicht ist das Tablet etwas dicker und schwerer als das Remarkable 2 mit 4,7 Millimetern und 404 Gramm.
Laut Amazon soll der Kindle Scribe eine Akkulaufzeit von zwölf Wochen haben – bei einer halben Stunde Lesen pro Tag. Bei einer halben Stunde Schreiben verringert sich die Laufzeit auf drei Wochen. Das liegt unter anderem daran, dass der Bildschirm mit einer höheren Bildwiederholrate arbeiten muss.
Preis und Verfügbarkeit des Kindle Scribe
Der Kindle Scribe ist ab sofort zur Vorbestellung verfügbar und soll Anfang Dezember ausgeliefert werden. Das Basis-Modell mit „Standard“-Eingabestift und 16 Gigabyte (GB) Speicher gibt es für 369,99 Euro. Die Version mit „Premium“-Stift gibt es ab 399,99 Euro mit 16 GB Speicher. 32 GB kosten 419,99 Euro und 64 GB 449,99 Euro.

Mit Stiftbedienung E-Book-Reader Kindle Scribe und Remarkable 2 im Vergleich

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Quellen
- Amazon-Pressmitteilung
- The Verge: Amazon’s Kindle Scribe is an E Ink tablet for reading and writing (aufgerufen am 30.09.2022)