19. Oktober 2022, 14:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Apple hat sein günstiges iPad-Modell komplett überarbeitet. Das Tablet soll nun mit neuem Design, USB-C und praktischem Zubehör punkten.
Das iPad 2022 ist die nunmehr 10. Generation des originalen iPads von 2010. Jahrelang setzte Apple für das günstigste Tablet auf ein altbackenes Design mit Home Button und dicken Displayrändern auf der Vorderseite. Das ändert sich nun.
Komplett neues Design und USB-C
Größte Änderung beim iPad 2022 ist das neue Design. War das Einsteiger-iPad mit dem alten Home Button mit Touch ID bislang ein Außenseiter in der iPad-Serie, fügt sich das neue Modell nun gut ein. Wie iPad Pro, Air und Mini hat es nun ebenfalls ein kantiges Aluminiumgehäuse, mit einem „All-screen design“ – wie Apple es nennt. Optisch ist es damit wohl dem iPad Air am nächsten, mit 10,9-Zoll-Display, gleichmäßigen Rändern an allen vier Kanten und Touch ID im Anschaltknopf.
Ein großer Vorteil des neuen Designs ist, dass das iPad trotz größeren Displays fast genau so groß wie sein Vorgänger ist. Abgesehen davon gibt es beim ohnehin schon guten Bildschirm kaum Änderungen. Auflösung und Pixeldichte bleiben fast gleich. Auch die maximale Helligkeit ist mit 500 Nits identisch.
Ein anderer Punkt, in dem das iPad 2022 zu den anderen Modellen aufschließt, ist der Ladeanschluss. Endlich geht Apple auch hier den Schritt von Lightning auf USB-C. Es war das letzte große Apple-Gerät außer dem iPhone, dass noch mit dem alten Anschluss kam. Nun ist es auch mit dem universellen USB-C-Standard und einer Vielzahl von Zubehör kompatibel.
Neuerungen bei den Kameras
Das Einsteiger-iPad bekommt eine neue 12-Megapixel-Kamera auf der Rückseite, die ein deutliches Upgrade gegenüber dem 8-MP-Sensor im Vorgänger darstellt. Die Kamera kann nun außerdem Videos in 4K-Auflösung aufnehmen, statt wie bislang 1080p.
Das iPad 2022 ist zudem das erste iPad überhaupt, bei dem die Selfie-Kamera von der kurzen zur langen Kante wandert. Damit lässt sich das Tablet besser für Video-Anrufe benutzen, in denen man es horizontal hält oder abstellt.
Chip-Upgrade und schnellere Verbindung
Um den Preis zu drücken, kommt das Einsteiger-Tablet von Apple für gewöhnlich mit einem mehrere Generationen alten Apple-Chip. Das ist auch beim iPad der 10. Generation der Fall. Das Tablet kommt mit dem gleichen A14 Bionic, den wir aus iPhone 12 und iPad Air 2020 kennen. Trotz seines Alters bietet der Chip mehr Leistung als die überwiegende Mehrzahl an Android-Tablets und reicht auch für aufwendige 3D-Spiele sowie zur Foto- und Videobearbeitung aus.
Wie auch der Vorgänger ist das iPad 2022 in zwei Speichervarianten verfügbar: 64 Gigabyte und 256 Gigabyte. Außerdem ist es als Standard-Variante mit schnellerem WiFi 6 und als 5G-Modell mit eSIM-Funktion verfügbar.
iPad 2022 bekommt eigenes Magic Keyboard
iPad Pro und iPad Air sind schon seit längerem mit Apples Magic Keyboard kompatibel, das aus den Tablet einen kleinen Laptop mit Tastatur und Touchpad macht. Obwohl das iPad 2022 ähnlich groß ist, kann man es nicht mit diesem Zubehör nutzen. Stattdessen bekommt es ein eigenes Magic Keyboard Folio. Das ist einerseits ärgerlich, weil man das Zubehör von iPad Pro und iPad Air nicht einfach verwenden kann. Andererseits hat das neuen Magic Keyboard Folio auch ein paar Vorteile. Es ist mit 299 Euro nicht nur 70 Euro günstiger. Die Tastatur hat außerdem endlich eine Reihe mit Funktionstasten. Auch das Touchpad ist bei der Folio-Version etwas größer als beim bisherigen Magic Keyboard. Das Folio kommt zudem jetzt in zwei Teilen. An die Rückseite des iPads kommt ein Cover mit Kickstand, wodurch sich das Tablet aufrecht hinstellen lässt. Der zweite Teil mit Tastatur und Touchpad wird magnetisch am unteren Rand des iPads befestigt. Der Vorteil davon ist, dass sich Tastatur und Touchpad bei Bedarf abnehmen lassen, ohne den Schutz durch das Cover auf der Rückseite aufzugeben. Der Nachteil ist allerdings, dass man nun eine stabile Oberfläche benötigt, um das iPad 2022 als Laptopersatz zu nutzen. Ärgerlich ist außerdem, dass esApple trotz des Preises von 299 Euro nicht für nötig hielt, der Tastatur beleuchtete Tasten zu spendieren.
Wie sein Vorgänger unterstützt auch das iPad 2022 den Apple Pencil – allerdings weiterhin nur der ersten Generation. Der Stylus ist zwar durchaus brauchbar, kabelloses Laden wie bei der zweiten Generation fehlt aber. Stattdessen wird der Pencil über Lightning geladen. Da das iPad 2022 aber nun einen USB-C-Port hat, lässt er sich nicht direkt über das Tablet laden. Stattdessen ist ein Adapter von USB-C auf Lightning notwendig. Keine sehr nutzerfreundliche Lösung, Apple.
Preis und Verfügbarkeit des iPad 2022
Apple hat den Preis für sein Einsteiger-iPad deutlich angehoben. Für die 64-GB-Variante mit WiFi werden nun 579 Euro fällig – das sind 150 Euro mehr, als noch der Vorgänger gekostet hat. 256 GB mit WiFi kosten 779 Euro. Die 5G-Variante mit 64 GB Speicher kostet ebenfalls 779 Euro. Das teuerste Modell mit 5G und 256 GB Speicher spielt mit 979 Euro fast schon in der iPad-Pro-Liga.
Das iPad 2022 ist ab 26. Oktober verfügbar und startet direkt mit iPadOS 16. Das neue Tablet ist in den Farben Blau, Gelb, Pink und Silber erhältlich.
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Quellen
- Apple Store (aufgerufen am 19. Oktober 2022)
- Apple Newsroom (aufgerufen am 19. Oktober 2022)