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Ikonisches Sony-Gerät

Was ist eigentlich aus dem Walkman geworden? 

Ein Sony Walkman mit einer Kompaktkassette
Einst Kultobjekt, nun Geschichte? Von wegen – der Walkman fasziniert noch heute Foto: picture alliance / Shotshop
Sabine Winkler
Freie Mitarbeiterin Social

17. Juni 2024, 12:08 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Einige kennen ihn wahrscheinlich noch als treuen Begleiter aus Kindheitstagen, für andere war er einfach das Accessoire, um in den Achtzigern cool zu sein: der Walkman. Vor gut 45 Jahren brachte Sony den ersten tragbaren Kassettenspieler auf den Markt, der die Musikwelt revolutionierte – und heute ein überraschendes Comeback feiert.   

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Es gibt Dinge, ohne die wäre das Leben nicht dasselbe. Der Walkman ist eines davon. Wer kennt ihn nicht, diesen unglaublichen Moment im überfüllten Bus, indem alle Sorgen passé sind, sobald die Play-Taste gedrückt wird und aus den Kopfhörern dieses Lied summt, bei dem die Welt stillzustehen scheint? 

Was heutzutage mit Apps wie Spotify oder Apple Music auf dem Smartphone kein Problem ist, war nicht immer selbstverständlich. Musik überall unterwegs hören zu können, galt lange Zeit als Ding der Unmöglichkeit. Erst der Walkman aus dem Hause Sony änderte das. Das mobile Abspielgerät erlangte in den Achtzigerjahren Kultstatus unter vielen Jugendlichen. Doch wie kam es dazu und was ist daraus heute geworden? 

Der Walkman – vom tragbaren Tonband zum Soundtrack zum Mitnehmen 

Im August 1963 stellte der niederländische Elektronikkonzern Philips auf der 23. Großen Deutschen Funkausstellung in Berlin ein 10,16 mal 6,35 mal 1,27 cm großes Rechteck aus Plastik einem auf zwei Rädchen aufgerollten Magnettonband vor. Was damals keiner ahnte: Es war der Startschuss für eine Ära, ohne die Spotify oder der iPod nicht möglich gewesen wären. 

Doch der eigentliche Siegeszug der Kompaktkassette, so der offizielle Name der Innovation, begann erst über ein Jahrzehnt später. Nämlich genau dann, als Ende der Siebzigerjahre der damalige Sony-Chef Norio Ohga den Philips-Ingenieur Lou Ottens überlistete. Damals verhandelten er und sein Team in Japan über Lizenzen für Abspielgeräte der Kompaktkassette – und bekam, wie er sich in einem Interview mit der „Zeit“ glaubt, eine dreiste Lüge aufgetischt. 

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Angeblich wollte Grundig Sony die Lizenzen für das Konkurrenzprodukt zur Kompaktkassette gratis überlassen. So gab Philips nach und Sony konnte kostengünstig den ersten Walkman im August 1979 auf den Markt bringen – und verkaufte unter dem Markennamen bis 2004 mehr als 335 Millionen Geräte. Von 1984 bis 2009 auch tragbare CD-Player. Der Walkman existiert zwar noch immer, aber unter jenem legendären Namen verkauft Sony mittlerweile aber einen Android-mp3-Player. Abspielgeräte für Kassetten stellt der japanische Technikkonzern nicht mehr her. 

Der klassische Walkman ist nicht tot

Tatsächlich erlebt der Walkman seit einiger Zeit eine regelrechte Renaissance. Das liegt hauptsächlich an einem Film: „Guardians of the Galaxy“. Als der zweite Teil der Filmreihe in den Kinos anlief, wurde passend dazu der handlungstragende „Awesome Mix“ stilecht auf Kassette veröffentlicht – und landete im Jahresranking der meistverkauften Tonträger in den USA im Jahr 2017 unter den Top Ten. Mittlerweile bekommt man sogar bei der Modekette Urban Outfitters Alben von Taylor Swift, Billie Eilish und Co. wieder als klassische MC zu kaufen. Die Verkaufszahlen steigen.

Im Ursprungsland des Walkmans, Japan, erlebt das Format sogar einen regelrechten Boom. Zahlreiche J-Pop-Künstler veröffentlichen ihre Singles laut dem Onlinemagazin „Vice“ exklusiv auf Kassette. Zudem sei dort die Nachfrage nach Leerkassetten zuletzt gestiegen. Die produziert weltweit jedoch nur noch die Firma Maxell. 

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Retro-Technik erlebt eine Renaissance 

Vor allem bei der jungen Generation Z, also den zwischen 1997 und 2012 Geborenen, kommt das Format gut an. Die Retro-Tonträger brauchen dementsprechend ein Abspielgerät. So haben etwa auf dem Portal Kleinanzeigen Vintage-Modelle des Original-Walkmans oder die Pendants von Panasonic eine hohe Nachfrage. Sie werden jetzt noch für mehrere Hunderte Euros angeboten.  

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Aber auch neuen Modelle im Retro-Look sind im Handel erhältlich, wie etwa das Designermodell der Firma We are Rewind für knapp 150 Euro UVP. Preiswerter geht es im transparenten Y2K-Look bei Urban-Outfitters für gut 28 Euro oder diverse Modelle bei Amazon für um die 20 Euro. Der Walkman hält sich also robust – ob bald ein Discman-Comeback folgt, bleibt abzuwarten. Die Millennials würde es freuen.

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