7. November 2020, 21:30 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Apple AirPods haben sich in den vergangenen Jahren als absoluter Verkaufsschlager etabliert. Auch die neuere Noise-Cancelling-Variante, die AirPods Pro, sind ein Erfolg. Wussten Sie, dass Apple an folgendem Fakt richtig gut verdient: Verlorene AirPods werden in den meisten Fällen wieder nachgekauft.
Milliardeneinnahmen durch AirPods
Laut Branchenexperten hat Apple im Jahr 2019 rund 60 Millionen Einheiten AirPods und AirPods Pro verkauft. Das entsprach einer Steigerung von 100 Prozent im Vergleich zum Jahr 2018. Insgesamt sollen die Einnahmen in 2019 bei geschätzt rund 12 Milliarden Dollar liegen (offizielle Zahlen veröffentlicht Apple nicht). Die Verkäufe könnten nun noch weiter steigen, da den neuen iPhones keine kabelgebundenen Kopfhörer mehr beiliegen.
Einen nicht unerheblichen Teil der AirPods-Verkäufe erzielt Apple jedoch gar nicht mit dem kompletten Set aus Ladecase und zwei AirPods. Den Brachenanalysten des Wall Street Journal zufolge machen Ersatz-Geräte von verlorenen AirPods im Jahr 2019 zwischen fünf und sieben Prozent der AirPods-Verkäufe aus. Das sind umgerechnet etwa 700 Millionen US-Dollar – pro Jahr.
Fluch und Segen zugleich
AirPods waren die ersten erfolgreichen Earbuds, die Kopfhörer wirklich von Bügeln, Kabeln und sonstigen Verbindungen befreit haben. Für jedes Ohr ein Earbud und ein kleines Ladecase, in dem beide laden können – Kabelwirrwarr ade. Doch mit der neugewonnenen Freiheit kommen auch bisher unbekannte Probleme auf. Fällt ein AirPod aus dem Ohr, hält ihn nichts mehr. Und weil er so klein ist, findet man ihn im schlimmsten Fall nicht mehr wieder. In New York City allein wurden mehr als 100 einzelne AirPods und AirPods-Ladecases innerhalb eines Jahres gefunden, die beim Ein- und Aussteigen auf die Gleise gefallen sind.
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So viel kosten verlorene AirPods die Nutzer
Immerhin lassen sich bei Apple Einzelteile des AirPods-Ensembles nachkaufen. Sowohl einen einzelnen Earbud als auch das Ladecase kann man so ersetzen. Doch das lässt Apple sich königlich bezahlen: Ein AirPod allein kostet 73,11 Euro, das Ladecase ist 63,36 Euro gelistet. Teurer wird es, wenn man das kabellose Ladecase ersetzen will, 73,11 Euro will Apple dafür haben. Richtig tief müssen Besitzer der AirPods Pro in die Tasche greifen. Ladecase und einzelne AirPods Pro kosten jeweils 96,50 Euro. Kein Wunder also, dass das Wall Street Journal auf etwa 700 Millionen USD nur für Ersatz-AirPods dieses Jahr kommt.
Diese hohe Zahl ist auch ein Resultat der stabilen Markenbindung der Kunden. Dan Ives, Sicherheits-Analyst von Wedbush, vermutet, dass nur etwa 1 Prozent derjenigen, die ihre AirPods verlieren, kein neues Exemplar anschafft. Das bedeutet, dass 99 Prozent (!) der Betroffenen das Geld in die Hand nehmen und in Ersatz-AirPods investieren. Einen Tipp, welcher AirPod am häufigsten aus dem Ohr fällt und ausgetauscht werden muss – der linke oder der rechte – kann Ives leider nicht geben. Apple gibt keine Informationen darüber aus, wie viele und welche AirPods ersetzt werden.
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