1. Juli 2024, 13:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Apple hat bereits seit zwei Jahren kein neues AirPods-Modell mehr vorgestellt. Das Unternehmen arbeitet hinter den Türen an neuen Technologien für seine Kopfhörer-Produkte.
AirPods machten im vergangenen Jahr zwischen 21 und 29 Prozent des globalen Markts für Earbuds aus (Quelle: Statista). Eines der zentralen Verkaufsargumente ist die tiefe Integration der Kopfhörer in Apples Ökosystem. Nahtloses Wechseln zwischen Geräten und 3D-Audio funktionieren an iPhone, iPad und Mac am besten mit AirPods. Für ein Modell, das 2026 erscheinen soll, ist eine Neuerung geplant, die das Zusammenspiel mit Apple-Geräten noch besser machen soll.
Kameras sollen neue Funktionen ermöglichen
Der zuverlässige Branchenanalyst Ming-Chi Kuo hat auf der Blog-Plattform Medium neue Informationen zu einem für 2026 geplanten AirPods-Modell veröffentlicht. Kuos aktuelle Lieferkettenuntersuchung „deutet darauf hin, dass Apple plant, bis 2026 neue AirPods mit Kameramodulen in Serie zu produzieren, die mit einer IR-Kamera ausgestattet sind, die dem iPhone-Face-ID-Empfänger (nicht dem Sender) ähnelt.“
Diese Informationen decken sich zum Teil mit einem früheren Bericht von Mark Gurman für „Bloomberg“ aus dem Februar. Gurman zufolge experimentiere Apple mit „Kameras an den Earbuds, zusammen mit fortschrittlicherer KI und Gesundheitssensoren.“ Das Projekt laufe seit 2023 unter dem Codenamen B798 und beinhalte den Einbau von niedrig aufgelösten Kamera-Sensoren in ein Gehäuse, das nicht größer als aktuelle AirPods sein soll. Die Kameradaten sollen von KI verarbeitet werden und Fitness-Tracking ermöglichen.
Kuos Informationen zufolge hat Apple nun jedoch andere Pläne für die AirPods mit Infrarotkamera. Demnach wolle das Unternehmen sein Spatial-Computing-Ökosystem für das Anfang 2024 veröffentlichte Mixed-Reality-Headset Vision Pro mit den Kopfhörern stärken. AirPods 3. Generation und AirPods Pro 2. Generation unterstützen zwar bereits jetzt 3D-Audio. Der Einsatz einer Kamera könnte das Erlebnis jedoch weiter verbessern. Ein Beispiel: Schaut ein Vision-Pro-Nutzer beim Tragen des 2026er-AirPods-Modells in eine bestimmte Richtung, kann der Sound, der von dort kommt, hervorgehoben werden.
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Doch damit nicht genug. Zwar liefern Infrarotkameras keine detaillierten Fotos. Dennoch sind sie in der Lage, Bildveränderungen in der Umgebung zu erkennen. Damit könnten sie laut Kuo potenziell eine neue Art der Gestensteuerung für die AirPods 2026 ermöglichen. Anstelle der Steuerung an den Earbuds selbst wären dann Handgesten in der Luft denkbar.
Noch ist nicht klar, welches der aktuellen AirPods-Modelle die Kameras überhaupt bekommen sollen. Da Kuo aber vor allem die Integration mit Vision Pro als Verkaufsargument sieht, kämen vor allem die AirPods Pro infrage. Die 2. Generation mit USB-C-Ladecase sind aktuell die einzigen Kopfhörer, die verlustfreies Audio für Vision Pro unterstützen.
Das AirPods-Modell mit Kameras soll bis 2026 in die Massenproduktion gehen. Kuo nennt den hauptsächlichen iPhone-Hersteller Foxconn aus Taiwan als Fertiger für die Kamera-Module. Das Unternehmen peilt für den ersten Produktionslauf wohl einen Umfang von 10 Millionen AirPods-Einheiten an.