13. Juli 2024, 10:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Für gleich sieben Konzerte kommt die 34-jährige Pop-Sängerin Taylor Swift mit ihrer „Eras“-Tour im Juli nach Deutschland. Die Glücklichen, die ein Ticket ergattern konnten, bekommen nicht nur ein mehr als dreistündiges Spektakel geboten, sondern erhalten auch ein leuchtendes Armband. Das sorgt für eine spektakuläre Lichtshow – ganz von allein. TECHBOOK erklärt die Technik dahinter.
Mehr als eine Milliarde US-Dollar – so viel spielte die aktuelle „Eras Tour“ des US-Popstars Taylor Swift laut der Nachrichtenagentur „AP“ bereits ein. Es wird noch mehr sein. Ab dem 17. Juli kommt der Megastar für insgesamt sieben Konzerte auch nach Deutschland. Die Besucher erwartet nicht nur eine mehr als drei Stunden lange Show, sondern auch eine spektakuläre Lichtshow. Eine besondere Rolle spielen dabei die Konzert-Armbänder der Zuschauer.
Damit sind nicht die zahlreichen bunten Freundschaftsbänder gemeint, die Fans in Eigenregie vor den Konzerten basteln, sondern die Leucht-Armbänder, die an jeden Besucher der „Eras Tour“ vor Konzertbeginn ausgegeben werden. Sie leuchten in unterschiedlichen Farben und Rhythmen während der Songs. Manchmal blinken sie sogar in unterschiedlichen Bereichen der Stadien. Doch wie genau funktioniert das? TECHBOOK klärt auf.
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Zwei LEDs pro Armband sorgen für eine spezielle Lichtshow
Solche Leucht-Armbänder werden auch auf Konzerten anderer Künstler wie Coldplay oder Lady Gaga an die Fans verteilt und sorgen für abwechslungsreiche Lichteffekte. Allerdings funktionieren nicht alle nach demselben Prinzip, wie Vincent Leclerc, Mitbegründer und CEO des kanadischen Tech-Unternehmens PixMob im Gespräch mit „Wired“ erklärt.
Das Unternehmen ist Marktführer in Sachen LED-Konzertarmbänder und hat auch schon für Taylor Swift solche hergestellt. „Es ist lustig – viele denken, dass in jedem Gerät ein GPS-Sender oder viel KI-Technik stecke“, so Leclerc. In Wirklichkeit gebe es aber drei simple und eher ältere Technologien, die für die individuelle Lichtshow während der Konzerte sorgen.
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Radio-Frequenzen, Infrarot oder Bluetooth – darauf setzt Taylor Swift
Die erste basiere auf klassischen Radio-Frequenzen und käme vor allem in Sport-Stadien zum Einsatz. Die Armbänder sind mit einem Signalempfänger und einem winzigen Computer ausgestattet, der das Radio-Signal in Lichtfarben umwandelt. Das funktioniere aber nur dann zuverlässig, wenn das Publikum seine Plätze nicht wechselt.
Die zweite Technik basiert auf Bluetooth. Damit die Konzert-Armbänder funktionieren, müssen die Fans diese über Bluetooth mit ihren Smartphones koppeln. Auf diese Weise weiß die Lichtregie, wo welche Armbänder sind und dementsprechend Muster oder Wörter mithilfe der LED-Lichter erzeugen. Diese Methode wird vor allem von K-Pop-Bands auf Konzerten genutzt.
Taylor Swift setzt für ihre Eras-Tour-Armbänder jedoch auf das dritte Prinzip: Infrarot-Sensoren, ähnlich wie bei einer TV-Fernbedienung. Mit dieser Methode können sogar sich bewegende Muster und Formen dargestellt werden. In der gesamten Arena werden Robotersender aufgestellt. Mithilfe der Infrarot-Sensoren in dem Armband kann die Lichtregie dann Beleuchtungsdaten an jeden beliebigen Ort in der Arena senden. Wie es genau funktioniert, erklärt dieses Reel auf Instagram noch einmal kurz und knapp:
So kommen auch sich bewegende Bilder wie die Schlangen bei Taylor Swifts „Reputation“-Songs während der Show zustande.
Taylor Swift „Eras Tour“: Hunderttausende Fans sehen ihre Konzerte in Deutschland
Hier noch einmal alle Tour-Termine für Deutschland im Überblick:
- 17. Juli 2024: Gelsenkirchen (Veltins-Arena)
- 18. Juli 2024: Gelsenkirchen (Veltins-Arena)
- 19. Juli 2024: Gelsenkirchen (Veltins-Arena)
- 23. Juli 2024: Hamburg (Volksparkstadion)
- 24. Juli 2024: Hamburg (Volksparkstadion)
- 27. Juli 2024: München (Olympiastadion)
- 28. Juli 2024: München (Olympiastadion)
Die Tickets sind längst ausverkauft. Doch einige der Glücklichen, die zuerst einen Zugangscode für den Vorverkauf auf Eventim sowie dann auch noch Tickets ergattern konnte, mussten sich dann über einen miesen Hackerangriff ärgern. Einige Kriminelle hatten sich Zugriff zu den Eventim-Nutzerkonten verschafft und die digitalen Tickets weiterverkauft, wie unter anderem das Magazin „Heise“ berichtete. Daraufhin hatte die Ticketplattform den Weiterverkauf der Eras-Tour-Karten temporär ausgesetzt.
Immerhin: Ein Hackerangriff auf die Leuchtarmbänder der Konzertbesucher mit Infrarot-Technologie ist nicht zu befürchten.