11. Juli 2017, 14:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die wenigsten Android-Nutzer kennen ihn: den geheimen Panik-Modus. Im neuen Android 7.1 schließt der Modus Apps und soll so das Smartphone vor Viren und Malware schützen. TECHBOOK erklärt, wie das funktioniert und ob das wirklich so praktisch ist.
Sinnvoll und doch unbekannt: Eine neue Funktion in Android kann alle Apps auf dem Android-Smartphone auf einmal schließen: der Panik-Modus. Die Experten von XDA Developers haben ihn entdeckt – er soll vor Schadsoftware schützen.
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So funktioniert der Panik-Modus
Im neuen Android 7.1 existiert dieses geheime Feature. Google hat es entwickelt, um Android-Handys vor Gefahren zu schützen. Gründe hierfür gibt es viele. Vor allem in der jüngeren Vergangenheit gab es immer wieder Apps, die Viren enthielten. Einer der verbreitetsten Fälle war die Schadsoftware Judy, die Millionen Android-Telefone über Apps aus dem Play Store infizierte. Mit dem Panik-Modus sollen auch solche Bedrohungen schneller von Handy-Besitzern beseitigt werden können. Drückt der Nutzer mehrfach hintereinander den Zurück-Button, schließen sich automatisch alle geöffneten Apps. Der Nutzer gelangt schließlich auf den Homescreen seines Telefons.
Nutzer, die innerhalb weniger Sekunden mehrfach den Zurück-Button verwenden, aktivieren damit den Modus. Wie aus dem Quellcode hervorgeht, hält das Betriebssystem das viermalige Tippen des Zurück-Buttons in einem Abstand von 300 Millisekunden für eine Art Panik-Situation, woraufhin der Nutzer auf den Startbildschirm gelangt und der App die Kontrolle entzogen wird.
Bösartige Schadsoftware, Malware und Viren können so leichter beendet und anschließend vom Nutzer gelöscht werden. Im Gegenzug kann zu hektisches Agieren beim Umgang mit dem Handy ebenfalls dazu führen, dass der Modus ungewollt aktiviert wird. Das könnte vor allem ungeduldige User ganz schön nerven.
Nicht gleich in Panik verfallen: In den Genuss von diesem sinnvollen Modus kommen aktuell nur die wenigsten Menschen. Grund hierfür ist, dass die Version Android 7.1 bisher kaum verbreitet ist. Derzeit nutzen rund 0,9 Prozent diese Version und können damit auch den Panik-Modus aktivieren.
Wer generell glaubt, mit dieser Funktion Strom sparen zu können, weil die Apps im Hintergrund Akkuleistung verbrauchen, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall: Das Schließen der Apps verbraucht mehr Akkuleistung. Apps die längere Zeit nicht verwendet werden, schalten sich in eine Art Wartemodus. Dieser Modus benötigt keine Energie. Verwendet der Smartphone-Nutzer die App aus diesem Modus wieder, verbraucht dies weniger Strom als wenn er die gewünschte App komplett neu öffnen würde.