25. Juli 2017, 14:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Einige Handy-Nutzer erhalten aktuell kuriose Nachrichten. Mit diesen trügerischen SMS wollen die Betrüger an das Geld der ahnungslosen Opfer kommen. TECHBOOK erklärt, was Sie jetzt tun können.
Es ist eine gängige Masche von Betrügern: ein Gewinnversprechen. Auch per SMS versuchen Kriminelle so an Geld zu kommen. Bei der Bundesnetzagentur, die Beschwerden gegenüber Rufnummermissbrauch bearbeitet, ist dieses Vorgehen bekannt und sie warnt alle Betroffenen, auf diese Nachrichten zu antworten. Mehr als 70.000 Beschwerden zählte die Bundesnetzagentur im vergangenen Jahr.
Doch wie kommen die Täter an die Handynummern? Gerade diese Frage lässt sich häufig nicht klären, die Herkunft der Kontaktinformationen seien häufig nicht ermittelbar. „Mögliche Quellen sind Preisausschreiben, Verlosungen, Kundenbindungsprogramme, Rabattsysteme sowie Adressbestände von Unternehmen und Organisationen. Denkbar ist auch, dass SMS automatisiert an alle Rufnummern eines Rufnummernblocks versandt werden“, erklärt Michael Reifenberg von der Bundesnetzagentur.
Fremde SMS: Bloß nicht antworten
Bei unbekannten Nummern sollten Handynutzer immer vorsichtig sein und im Zweifelsfall lieber nicht antworten. Misstrauen ist in diesem Fall besser als Neugier. „Generell wird Handynutzern davon abgeraten, auf unverlangt übersandte SMS zu antworten“, sagt Reifenberg.
Eine Variante dieses SMS-Betrugs ist ein SONY-Coupon, auch hierzu gab es bei der Bundesnetzagentur bereits Beschwerden. Da die Bundesnetzagentur aktuell unter anderem zum SONY-Coupon ermittelt, erteilt sie in dieser Sache keine Auskünfte, um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden.
So dreist gehen die Betrüger vor
Per SMS wird der Handynutzer aufgefordert, eine E-Mail mit einem Code zu schicken, um einen 1.000.000-Euro-Coupon zu erhalten.
Geht der Nutzer auf die Forderung ein, erhält er im Fall der SONY-Abzocke folgende Mail:
Anschließend gibt es eine erneute Gewinnbenachrichtigung mit der Aufforderung, die Adresse sowie eine Kopie des Ausweises erneut per Mail zu senden. In einer darauffolgenden Mail wird auf eine Regelung in den USA verwiesen, nach der an Nicht-Staatsangehörige maximal eine Summe von 100.000 Euro ausgezahlt werden kann, weshalb eine Überprüfung durch einen Anwalt nötig sei, der aber eine Bearbeitungsgebühr von 2200 US-Dollar nimmt. Spätestens hier ist absolute Vorsicht geboten! Überweisen Sie auf keinen Fall Geld an Fremde.
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Das können Betroffene tun
„Betroffene Verbraucher können sich bei der Bundesnetzagentur beschweren“, rät Reifenberg. Über ein Webformular, dass Sie hier finden, können Bürger sich beschweren und Telefonnummern melden. Damit helfen Sie auch anderen Betroffenen, da die Bundesnetzagentur den Beschwerden nachgeht und so eventuell andere Bürger geschützt werden können. Auf keinen Fall sollten Sie auf finanzielle Forderungen oder andere Aufforderungen in SMS, Mails oder Anrufen eingehen – selbst wenn Sie eine Rechnung erhalten haben. In vielen Fällen hilft auch hier die Bundesnetzagentur weiter. Bei einigen Nummern gibt es bereits Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbote, die Forderungen müssen dann nicht beglichen werden.
Die schlechte Nachricht für alle, die bereits gezahlt haben: In diesen Fällen ist die Bundesnetzagentur machtlos, da sie zivilrechtliche Ansprüche von Verbrauchern nicht durchsetzen kann. Betroffene sollten aber auch dann versuchen, ihr Geld von den Betrügern zurückzuholen. In diesen Fällen kann die Verbraucherzentrale weiterhelfen und gemeinsam mit den Bürgern versuchen, dass bereits gezahlte Geld zurückzufordern.