22. September 2023, 11:14 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
WhatsApp ist der beliebteste Messenger-Dienst der Welt. Offenbar will sich der Anbieter darauf aber nicht ausruhen und hat inzwischen eine Funktion integriert, die wir schon von Telegram kennen.
Der WhatsApp-Messenger ist vor allem das: ein reiner Messenger. Zwar erweitert der Anbieter seine Funktionen durch einen stetigen Update-Strom. Nach dem Vorbild von Konkurrent Telegram hat WhatsApp aber inzwischen auch sogenannte Channels (dt. Kanäle) eingeführt – eine der größten Neuerungen der vergangenen Jahre. TECHBOOK verrät, was es damit genau auf sich hat und wie die Kanäle funktionieren.
WhatsApp führt Kanäle für Messenger ein
Die WhatsApp Channels sollen den Messenger noch deutlicher als Nachrichten-Plattform positionieren. Das kündigte der Dienst bereits im Juni 2023 an, unter anderem über seinen Blog. Die Kanäle sollen laut WhatsApp eine Möglichkeit sein, „wichtige Updates von Einzelpersonen und Unternehmen direkt (…) zu erhalten“.
Zunächst startete die neue Funktion in Singapur und Kolumbien. Inzwischen gibt es sie aber unter anderem auch in Deutschland. Zum Release können nur ausgewählte Organisationen, wie etwa die Weltgesundheitsorganisation (WHO), einen Channel eröffnen. Aber auch Promis wie Meta-Chef Mark Zuckerberg haben bereits einen eigenen Kanal, dem man folgen kann. Wer die Funktion nutzt, findet zudem große Fußballvereine wie den BVB oder Bayern München.
WhatsApp scheint es dabei auch darum zu gehen, Administratoren für die neue Funktion zu generieren. In der Ankündigung ist unter anderem die Rede davon, dass man mit den Kanälen gut ein eigenes Geschäft aufbauen könne, für das dann auch die Bezahldienste des Messengers zur Verfügung stünden. Dazu gehört unter anderem in einigen Ländern wie etwa Brasilien bereits der eigene Bezahl-Service WhatsApp Pay.
So funktionieren die WhatsApp Channels
Um die WhatsApp-Kanäle zu nutzen, muss man auf den neuen Tab mit dem Namen „Aktuelles“ gehen. Dort findet sich dann der Bereich „Kanäle“, getrennt von den Verläufen und Status-Meldungen bestehender Chats und Kontakte. Vom Nutzer ausgewählte Kanäle befinden sich dann unter den WhatsApp-Statusmeldungen von Kontakten. Über das Plus-Symbol können jederzeit weitere Channels hinzugefügt werden.
Damit der einzelne Nutzer für sich interessante Kanäle finden kann, gibt es ein großes Verzeichnis. Über dieses lässt sich nach konkreten Themenfeldern oder Bezeichnungen filtern. Man kann aber auch vorgefertigte Filter verwenden, um etwa die aktivsten oder beliebtesten Kanäle zu finden.
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Wer einem Kanal bei WhatsApp beitreten möchte, kann das direkt über den Messenger oder auch über einen speziellen Einladungslink tun. Nach 30 Tagen werden alle Inhalte eines Channels im Übrigen wieder gelöscht; Administratoren können gegebenenfalls früher geteilte Bilder, Links oder Status-Meldungen entfernen.
Bei Messengern wie WhatsApp ist zudem häufig mangelnder Datenschutz ein Thema. Um diesen auch bei der neuen Kanal-Funktion zu gewährleisten, sind die Profile und verknüpften Telefonnummern nicht einsehbar – weder von Administratoren noch von anderen Mitgliedern des Kanals. Das ist vor allem deshalb relevant, weil die Channels nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind.
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Kann man die WhatsApp-Kanäle deaktivieren?
Nicht alle scheinen ein Fan der Channel-Funktion zu sein. Direkt nach dem Start des Features trendeten bei Google Suchbegriffe wie „whatsapp kanäle ausblenden“ oder „kanäle whatsapp löschen“. Leider gibt es – zumindest bisher – keine offiziell von WhatsApp angebotene Lösung, die Kanäle zu deaktivieren. Mit ein paar Tricks kann man sie aber dennoch teilweise umgehen oder auch gut ignorieren, wenn man das möchte.
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Die offensichtlichste Lösung ist im ersten Schritt, keine WhatsApp-Channels zu abonnieren. Sollten Sie jedoch einem Kanal gefolgt sein, der Sie nun nicht mehr interessiert, können Sie ihn ganz einfach abbestellen. Dafür muss man in der Übersicht des Kanals selbst sein und oben rechts auf das Menü klicken. Dort findet man die durch rote Schrift hervorgehobene Aktion „Nicht mehr abonnieren“. Alternativ kann man den Channel auch über das Glockensymbol direkt neben dem Menü stummschalten.
Das macht die WhatsApp-Kanäle zwar weniger sichtbar, deaktiviert sie aber natürlich nicht endgültig. Android-Nutzer haben theoretisch die Möglichkeit, den Messenger auf eine ältere Stufe ohne Kanäle zurückzusetzen. Davon raten wir aber auch Sicherheitsgründen dringend ab. Vielleicht geht WhatsApp bald auf seine Nutzer ein und bietet eine offizielle Option, die Kanäle auszublenden oder zu deaktivieren. TECHBOOK hält Sie diesbezüglich auf dem Laufenden.