21. Februar 2022, 17:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Eine neue Social-Media-Plattform namens „Truth Social“ soll Twitter und Facebook Konkurrenz machen. Zum Start ist die Seite direkt zusammengebrochen.
Donald Trump feiert mit seiner eigenen Plattform sein Comeback in den sozialen Medien. Seit kurz vor Mitternacht in den USA am Sonntag ist die Truth Social genannte App im Apple App Store verfügbar. Für den früheren US-Präsidenten Trump gilt Truth Social als Möglichkeit, wieder stärker in der Öffentlichkeit gehört zu werden. Nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 hatten Social-Media-Plattformen wie Twitter, Facebook und YouTube den Republikaner verbannt.
Truth Social schlägt in die gleiche Kerbe wie Parler
Das Interesse an Truth Social war offenbar groß. Einige Nutzer, die sich für ein Konto anmelden wollten, wurden mit Verweis auf die hohe Nachfrage zunächst auf eine Warteliste gepackt. Einige hatten die App auch schon in einer Testphase anwenden können. Bisher ist es alternativen Plattformen nicht gelungen, eine große Anhängerschaft zu erreichen. Dazu gehören unter anderem Gettr, Parler und Rumble. Den Plattformen ist gemein, dass sie sich als Verfechter der Redefreiheit darstellen. Damit wollen sie Nutzer anziehen, die es angesichts eines verstärkten Vorgehens gegen Hassrede und Falschinformationen schwer bei den großen Technologieriesen haben.
Hinter Truth Social steht die vom früheren US-Abgeordneten Devin Nunes geführte Trump Media & Technology Group (TMTG). Im Apple App Store ist TMTG unter der Entwickler-Account T Media Tech LLC zu finden. Das Unternehmen hatte im Dezember bei privaten Investoren rund eine Milliarde Dollar eingesammelt und plant, in einem Spac-Deal über den leeren Firmenmantel Digital World Acquisition DWAC an die Börse zu gehen.
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Was soll Trumps Truth-Social-App können?
Der Beschreibung im App Store zufolge soll die Plattform „frei von politischer Diskrimierung“ sein. Truth Social folge dem „Big Tent“-Ansatz, den man sich wie ein Partyzelt vorstellen solle, in dem Menschen verschiedener politischer Orientierungen ins Gespräch kommen. Als Beispiele nennt die App Liberalisten, Konservative und Liberale.
Wie andere Social-Media-Apps legt man auch in Trumps Truth Social einen Account an. Diesem können andere Accounts folgen. Das, was gefolgte Accounts posten, fasst die App in einem „Truth Feed“ zusammen. Es gibt auch eine Suchfunktion, um die App nach bestimmten Interessen zu durchsuchen.
Derzeit ist die Webseite von Truth Social aufgrund zu vieler Zugriffe nicht verfügbar. Stattdessen erscheint die Fehlermeldung „Error 1020“ und ein Hinweis, dass sich die Seite „vor Online-Angriffen schützt“. Die App selbst ist in Deutschland derzeit nicht verfügbar, weswegen TECHBOOK sie vorerst nicht testen kann.