14. November 2024, 20:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele Menschen laden ihr Smartphone neben sich im Bett auf. Das kann für Smartphone und Besitzer aber schnell gefährlich werden. TECHBOOK verrät, warum.
Vor dem Schlafengehen noch am Smartphone herumtippen und es dann einfach neben sich ins Bett legen. Diese Routine haben wahrscheinlich viele Handynutzer. Genau dieses Verhalten birgt allerdings Gefahren – und das nicht nur wegen der Strahlung. Denn wer sein Smartphone im Bett an das Ladekabel anschließt, riskiert mehr als nur einen technischen Defekt. TECHBOOK hat dazu mit einem Experten gesprochen.
Übersicht
Überhitzung schadet dem Smartphone
Warum das Laden des Smartphones im Bett keine gute Idee ist, verrät uns Jürgen Ripperger vom Verband für Elektrotechnik (VDE). „Kein Gerät sollte unter solchen Umständen geladen werden, weil ein Wärmestau entstehen kann. Dieser kann zu kritischen Zuständen bis hin zu einem Brand führen.“ Nur wer sein Handy richtig benutzt, hat auch lange etwas von dem Gerät. „Die Funktionsweise meines Handys kann bei großen Temperatur-Unterschieden wie Überhitzung beeinträchtigt werden. Dies kann das Produkt schädigen und zu einer vorzeitigen Alterung führen“, so Ripperger im Gespräch mit TECHBOOK. Speziell die Leistung des Akkus könne darunter leiden und so die Lebensdauer verkürzen sowie nur noch eine eingeschränkte Nutzung ermöglichen. In den Bedienungsanleitungen der Mobiltelefone steht, wie Sie Ihr Smartphone sachgemäß verwenden.
„Viele Handys erkennen den Temperatur-Anstieg und schalten sich vorzeitig ab. Dadurch wird aber die volle Ladeleistung nicht erreicht“, sagt Ripperger. Wenn der Kunde dauerhaft nicht so mit dem Gerät umgeht, wie der Hersteller es vorgibt, riskiert er, dass das Handy nicht mehr so funktioniert, wie es sollte. „Eine Aneinanderreihung von Fehlern kann gefährlich werden.“
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Polizei warnt vor Smartphone im Bett
Auch die New Yorker Polizei warnte in den vergangenen Jahren immer mal wieder vor den Gefahren, die drohen, wenn Nutzer das Smartphone im Bett laden. Vor allem, wenn das Smartphone unter einem Kissen oder der Bettdecke liegt, kann die erhöhte Wärme schlimme Folgen haben. Die Bilder von verbrannten und verschmorten Mobiltelefonen im Bett sollten alle Nutzer aufklären. Die Polizei warnte u. a. auf dem Nachrichtendienst X (ehemals Twitter) davor, dass die Handys dabei sogar explodieren und so den Schlafenden schwer verletzen können.
„Es muss dabei immer genau geklärt werden, was die Ursachen dafür waren“, kommentiert Jürgen Ripperger. Es sei davon auszugehen, dass mit dem Handy in solchen Fällen insgesamt nicht sachgemäß umgegangen wurde. Aber auch Fehler des Herstellers können im Einzelfall die Ursache sein.
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Das Smartphone als Schlafpartner
Laut einer Studie der Universität Koblenz-Landau aus dem Jahr 2016 liegt bei jedem vierten Jugendlichen das Handy unter dem Kopfkissen. Auch andere und neuere Studien und Umfragen kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Als Schlafpartner ist das Smartphone aber nicht geeignet, weil es gesundheitliche Schäden wie Schlafstörungen auslösen kann.
Selbst vor dem Schlafen sollte der Griff zum Handy also tabu oder zumindest stark eingeschränkt sein. Wie amerikanische Forscher herausfanden, vermindert sich die Schlafqualität, wenn Sie auf vor dem Schlafen auf das Handy schauen. Das liegt zum einen am Licht des Geräts und seiner Wirkung auf unsere Augen. Zum anderen können wir so generell schlechter abschalten, weil unserem Gehirn signalisiert wird, dass man jederzeit erreichbar und gewissermaßen in Alarmbereitschaft ist. Und mal ganz ehrlich: Zumindest unser Bett können wir ja zur handyfreien Zone erklären.