20. Februar 2023, 14:27 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Twitter erregte im vergangenen Jahr Aufsehen, als der Dienst bekannt gab, sich für den blauen Haken bezahlen lassen zu wollen. Nun folgen Facebook und Instagram dem Vorbild. In ersten Ländern ist das neue Abo-Modell bereits gestartet.
Ein blauer Haken innerhalb eines Social-Media-Profils bestätigt dessen Echtheit. Bekannte Personen, aber auch Unternehmen, können so auf einen Blick ersichtlich machen, dass das Profil zu ihnen gehört und es sich nicht um Accounts handelt, die einen berühmten Namen nur kopieren. Für viele Nutzer hat der blaue Haken somit durchaus Relevanz. Das wissen auch die Plattformen. Gab es den blauen Haken nach einer Verifizierung früher kostenfrei, müssen Twitter-Nutzer bereits seit Ende 2022 für ihn bezahlen. Auch der Meta-Konzern hat die Idee nun aufgegriffen und bietet den blauen Haken für Facebook und Instagram künftig per Abo an.
Übersicht
Meta Verified – das steckt drin im Abo
Auf Facebook hat Meta-Chef Mark Zuckerberg das neue Abo-Modell namens Meta Verified angekündigt. Dem Beitrag zufolge startet der Service noch Ende Februar in Australien und Neuseeland. In weiteren Ländern wolle man bald nachziehen, so Zuckerberg.
Bei der Umsetzung folgt Meta dem Vorbild von Twitter. Gegen eine monatliche Gebühr können sich Nutzer von Facebook und Instagram für den blauen Haken freischalten lassen. Angesprochen werden dabei vor allem bekannte Personen, Künstler oder Unternehmen, die mit ihren Accounts werben bzw. Geld verdienen. Meta selbst bezeichnet den Haken als „Nachahmungsschutz gegen Konten, die behaupten, Sie zu sein“.
Doch der blaue Haken zeigt nicht nur die Authentizität eines Kontos bei Facebook oder Instagram an. Er bringt Abonnenten noch weitere Vorteile, wie beispielsweise einen telefonischen Kundensupport bei Problemen und Extra-Schutzmaßnahmen gegen Identitätsdiebstahl.
So bekommt man den blauen Haken bei Instagram und Facebook
Um einen blauen Haken bei Instagram und Facebook zu bekommen, müssen sich Account-Inhaber mit einem amtlichen Ausweisdokument verifizieren. So möchte Meta sichergehen, dass der Account auch wirklich zur genannten Person gehört und nicht etwa eine falsche Identität genutzt wird, um höhere Reichweite zu generieren.
Doch genau diese amtliche Verifizierung ist einer der Gründe, warum Meta für den blauen Haken bei Facebook und Instagram künftig Geld sehen möchte. „Die Verifizierung von amtlichen Ausweisen und die Bereitstellung von direktem Kunden-Support für Millionen oder Milliarden von Menschen kostet viel Geld. Die Abonnementgebühren decken dies ab und bestimmen auch, wie viele Personen sich anmelden, damit wir bei der Skalierung die Qualität sicherstellen können“, so Zuckerberg.
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Abo-Modell und Kosten
Dass Meta Geld für den blauen Haken und den damit verbundenen Extra-Service nimmt, ist im Grunde nachvollziehbar. Allerdings sind die Kosten für das Abo alles andere als niedrig. Meta unterscheidet prinzipiell in zwei Abo-Modelle: eines für Desktop-Nutzer und eines für mobile Nutzer.
Wer sich für das Desktop-Abo entscheidet, zahlt dafür künftig 11,99 US-Dollar im Monat. Das mobile Abo für Android und iOS ist mit monatlich 14,99 US-Dollar sogar noch teurer. Der Preisunterschied liegt in der Art der Vermarktung. Smartphone-Nutzer müssen ihr Abo über den Apple App Store bzw. Google Play Store abschließen, die beide 30 Prozent der Einnahmen als Provision behalten. Die Differenz schlägt Meta auf den Monatspreis auf.
Unklar ist derzeit noch, ob sich das Abo Meta Verified monatlich kündigen lässt oder für einen längeren Zeitraum wie etwa einem Jahr abgeschlossen werden muss. Ebenso bleibt abzuwarten, wann der Konzern das Abo auch in Europa und Deutschland umsetzt und wie hoch die Kosten hierzulande dann ausfallen.
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Reaktionen auf Meta Verified
Bereits bei der Einführung des Twitter-Abos Blue gab es sehr viel Widerstand und Aufregung. Vor allem Prominente wie etwa der Autor Stephen King äußerten sich kritisch gegen die geplante Gebühr von fast 20 US-Dollar.
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Auch die Reaktionen unter dem Facebook-Beitrag von Mark Zuckerberg sind sehr gemischt. „Wir müssen für den direkten Zugang zum Kundensupport bezahlen?“, beschwert sich beispielsweise eine Nutzerin und weist darauf hin, dass bislang jeglicher Support bei Problemen fehlen würde. Ein anderer merkt an, dass man Meta nicht dafür bezahlen müssen sollte, betrügerische Fake-Accounts zu sperren. „Gebühren für die Sicherheit sollten ein Verbrechen sein. Es sollte Grundvoraussetzung eines Unternehmens sein“, pflichtet ihm ein anderer Nutzer bei. Auch die hohen Kosten, die Meta erhebt, stoßen sauer auf. „Genug ist genug!! Ich gehe zu Twitter, wo ein JPG mit einem blauen Häkchen nur 8 Dollar im Monat kostet“, schreibt beispielsweise ein Nutzer.