13. September 2023, 16:45 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Bereits im Vorfeld des September-Events deutete alles darauf hin, dass das iPhone 15 viele Features des iPhone 14 Pro übernehmen würde. Neben Chip und Kamera sticht dabei vor allem eines hervor.
Viele freuen sich darüber, dass Apple mit der iPhone-15-Reihe endlich auf USB-C umsteigt. Damit ist das Ende der Zwei-Kabel-Wirtschaft beendet – ab sofort läuft alles über den vielseitigeren Stecker. Doch das iPhone 15 profitiert nur marginal davon – denn unter der Haube kommt nach wie vor das 23 Jahre alte, langsame USB-2.0-Standard zum Einsatz. Die wirklich große Neuerung ist demnach gar nicht USB-C, sondern ein Feature, das wir vorher nur vom iPhone 14 Pro kannten: Dynamic Island.
Übersicht
Von Notch zur „Pille“
Jahrelang hat Apple kaum ein Wort über die kleine Einbuchtung – besser bekannt als Notch –am oberen Bildschirmrand verloren. Doch irgendwo muss die wichtige Hardware wie Kamera sowie Face-ID- und weitere Sensoren schließlich sitzen. Mit iPhone 14 Pro und 14 Pro Max ist Apple deswegen einen neuen Weg gegangen und stellte die Dynamic Island in den Mittelpunkt. Mit der iPhone-15-Reihe haben nun alle Modelle dieses Feature bekommen.
Die Insel ist ein Trick
In der Dynamic Island des iPhone 15 sitzen Selfie-Kamera und Face-ID-Sensoren, die 30 Prozent kleiner als noch beim iPhone 14 sind. Die lang gezogene Pille, die man beim Einschalten des Bildschirms sieht, ist jedoch nur ein Softwaretrick. Denn eigentlich sitzen hier Face ID und Kamera nebeneinander – dazwischen sind tatsächlich Bildschirmpixel. Diese sind jedoch einfach schwarz, sodass es aussieht, als handele es sich um eine zusammenhängende Fläche:
Android-Hersteller sind schon vor Jahren auf kleinere Kamera-Notches umgestiegen. Viele Smartphones haben lediglich eine kreisrunde Aussparung im Display für die Selfie-Kamera. Annäherungs- und Lichtsensoren sind dabei im Bildschirmrand oder sogar unter dem Bildschirm versteckt. Der neueste Trend in der Android-Welt ist, auch die Selfie-Kamera unter dem Display zu verbauen. Diese Technologie ist aber noch in den Kinderschuhen und von schlechterer Bildqualität geplagt.
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Dynamic Island macht die Pille smart
Keiner der Android-Hersteller ist bislang jedoch auf die Idee gekommen, einen unvermeidlichen Störfaktor – und das ist eine Notch nun mal – in die Bedienung des Smartphones zu integrieren. Das iPhone 14 Pro ist das erste, in dem die Notch nicht nur etwas von der Nutzeroberfläche wegnimmt. Die Pille fügt stattdessen neue Funktionalität hinzu.
Wie der Name schon sagt, ist Dynamic Island mehr als nur eine statische Fläche. Kompatible Apps wandern beim Schließen nach oben in die Pille. Je nachdem, welche Funktion die App hat, vergrößert sich die Fläche von Dynamic Island. So erscheinen dort etwa Album-Covers von Apple Music und Navigation von Apple Maps – selbst wenn diese Apps im Hintergrund laufen. Wie genau das aussieht, können Sie in Apples Ankündigungsvideo für das iPhone 15 auf YouTube sehen:
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Mini-Multitasking
Dynamic Island wird dadurch praktisch zu einem kleinen Multitasking-Schnellzugriff. Denn hält man die kleine Fläche gedrückt, vergrößert sie sich, um mehr Details und Steuerelemente anzuzeigen. Für Maps erscheinen etwa detaillierte Anweisungen wie der Spurassistent und für Music die Wiedergabesteuerung. Ein einfaches Tippen auf die Pille hingegen öffnet direkt die jeweilige App. Die zuletzt geöffnete App nimmt dabei den größten Teil der Pille ein. Weitere Apps im Hintergrund erscheinen daneben in einem Kreis.
Weitere Funktionen von Dynamic Island
Auch Benachrichtigungen und kontextbasierte Informationen zeigt Dynamic Island an. Etwa wenn man den Stummschalter umlegt, erscheint eine kleine Animation direkt in der Pille, anstatt wie bisher als freies Fenster auf dem Bildschirm. Auch die Animationen beim Entsperren per Face ID, beim Verbinden mit AirPods, beim Anstecken eines Ladegeräts und beim Start des Fokusmodus wandern dorthin.
In bestimmten Apps schaltet sich Dynamic Island aus und es bleibt lediglich die eigentliche Pille mit Kamera und Face ID sichtbar. Das passiert beispielsweise bei der Videowiedergabe und in Mobile Games. In diesen Situationen reagiert die Fläche selbst beim Antippen nicht.
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Welche Apps unterstützen Dynamic Island?
Mit dem Start des iPhone 14 Pro waren bereits die meisten vorinstallierten Apps für Dynamic Island optimiert. Dazu zählen etwa Music, Maps, Timer und Wecker, FaceTime und Anrufe sowie Sprachmemos.
Mittlerweile haben viele Drittentwickler ihre Apps entsprechend angepasst. So sind etwa Spotify, YouTube Music und Audible mit Dynamic Island kompatibel. Generell funktionieren hier Apps, die Live-Aktivitäten unterstützen, darunter Uber, Flighty und Wolt.