4. Januar 2023, 15:42 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Google Earth bietet zahlreiche praktische Funktionen, um historische Ansichten der Erde anzuzeigen. Eine davon ist die umfangreiche Kartensammlung von David Rumsey.
Viele kennen vielleicht schon die Timeline-Funktion von Google Earth, mit der man mit alten Satellitenbildern in die Vergangenheit zurückreisen kann. Diese Luftbilder reichen jedoch bis frühestens 1930 zurück, als erstmals Fotos aus Flugzeugen geschossen wurden. Wem das noch nicht genug ist, der hat eine weiteren Option. Denn Google Earth verfügt über eine ganze Reihe von historischen Karten.
David Rumsey Map Collection
Dafür greift Google Earth auf eine der größten Kartensammlungen der Welt zurück: Die David Rumsey Map Collection. Der US-Amerikaner Rumsey sammelt seit 1980 Karten, seine Kollektion umfasst nunmehr 150.000 Exemplare, die vom 16. bis zum 21. Jahrhundert reichen. Die physische Sammlung ist in der Stanford University zu bewundern. Doch bald zwei Drittel der historischen Karten wurden bereits digitalisiert und rund 100 davon sind wiederum in Google Earth integriert.
Auch für Earth und Streetview Google verbessert Qualität von Maps per Update deutlich
In Deutschland verfügbar So schön sehen die Karten in Google Maps ab jetzt aus
Verstörende Plätze Die 7 gruseligsten Orte bei Google Maps
Historische Kartenansicht in Google Earth
Unter den 100 zur Verfügung stehenden Karten befinden sich 4, die den gesamten Globus umfassen. Eine davon ist auf 1812 datiert, zwei weitere auf 1790. Die älteste, erdumspannende Karte stammt jedoch aus dem Jahr 1587. Der Mailänder Urbano Monte hat sie in 60 individuellen Manuskripten erstellt, die zusammen eine zweidimensionale Ansicht der Erde ausgehend vom Nordpol ergeben. Auf Google Earth ist diese Karte jedoch in Form eines Globus zu bestaunen – mit all ihren Besonderheiten.
So fehlt etwa noch Australien, das zwar schon vorher als terra australis (Lat. „südliches Land“) vermutet, aber erst vom Niederländer Willem Janszoon 1606 tatsächlich entdeckt wurde. Während die Kontinente im Großen und Ganzen schon recht präzise und detailreich kartografiert sind, hat etwa Japan eine völlig verzerrte Form und liegt viel zu dicht an Nordamerika.
Neben den erdumfassenden Exemplaren sind in der historischen Kartensammlung bei Google Earth auch viele einzelne Regionen, Länder und Städte enthalten. Der älteste Stadtplan ist auf das Jahr 1680 datiert und zeigt das alte Tokio – das heute nur noch einem winzigen Bruchteil der Mega-City umfasst.
Die älteste deutsche Karte in der Sammlung ist aus dem Jahr 1844 und zeigt das Kurfürstentum Hessen. Eine Besonderheit der Karte ist etwa, dass Kassel damals noch als „Cassel“ geschrieben wurde.