6. Oktober 2022, 17:34 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Google hat das Pixel 7 und das Pixel 7 Pro nun offiziell vorgestellt. Können die neuen Smartphones mit Apples iPhone 14 mithalten?
Bereits im Mai 2022 hatte Google auf der I/O-Entwicklerkonferenz erste Renderings vom Pixel 7 und 7 Pro gezeigt. Das Unternehmen kündigte damals nicht nur Eckdaten wie etwa einen Tensor-Chip der zweiten Generation sowie Android 13 an. Auch das Design stand bereits fest. Jetzt ist das Smartphone offiziell und TECHBOOK fasst die wichtigsten Neuerungen zusammen.
Leicht abgeändertes Design
Äußerlich ähneln Pixel 7 und Pixel 7 Pro ihren Vorgängern. Beide kommen wieder mit dem erhöhten Sockel auf der Geräterückseite – auch Kamera-Bar oder Visor genannt. Einen Unterschied gibt es jedoch: die Kameras sind optisch deutlich abgesetzt. Im Fall des Pixel 7 sitzen zwei Kameras hinter einer ovalen Abdeckung. Beim Pixel 7 Pro kommt eine runde Abdeckung für die dritte Kamera hinzu. In diesem Punkt ähneln die neuen Smartphones eher dem Budget-orientierten Pixel 6a.
Während das Google Pixel 7 Pro bei der Displaygröße mit 6,7 Zoll praktisch identisch zum Vorgänger ist, schrumpft das Display im Pixel 7 von 6,4 auf 6,3 Zoll. Beide Smartphones nutzen weiterhin AMOLED-Panels. Das hochwertigere Display mit LTPO-Technologie und variabler Bildwiederholrate bis maximal 120 Hertz bleibt nach wie vor dem Pro-Modell vorbehalten. Es kann sich in dieser Hinsicht mit dem iPhone 14 Pro und 14 Pro Max messen. Das Pixel 7 bekommt wie der Vorgänger wieder „nur“ ein 90-Hertz-Display mit fixer Bildwiederholrate. Immerhin etwas, hat doch das iPhone 14 einen längst überholten 60-Hertz-Bildschirm.
Displayeigenschaften | Pixel 7 | Pixel 7 Pro |
---|---|---|
Größe | 6,3 Zoll | 6,7 Zoll |
Auflösung | 1080 x 2400 Pixel (FHD+) 411 ppi Pixeldichte | 1440 x 3120 Pixel (QHD+) 512 ppi Pixeldichte |
Panel-Typ | AMOLED 90 Hertz | LTPO-AMOLED 120 Hertz |
Neue Kameras
Google Pixel 7 und Pixel 7 Pro haben einen ähnlichen Kameraaufbau wie ihre Vorgänger. Das Pixel 7 kommt demzufolge mit einer Weitwinkel- und einer Ultraweitwinkelkamera. Googles Pixel 7 Pro hat zusätzlich eine Telefoto-Linse. Beide haben die gleiche Frontkamera, die in einer kreisrunden Aussparung am oberen Bildschirmrand sitzt. Mit 10,8 Megapixeln (MP) Auflösung ist diese ein Upgrade für das Pixel 7, denn das 6er kam noch mit 8 MP. Für das Pixel 7 Pro bedeutet das jedoch eine leicht verringerte Auflösung, denn den Vorgänger hatte Google noch mit einer 11,1-MP-Kamera ausgestattet.
Kameraeigenschaften | Pixel 7 | Pixel 7 Pro |
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Hauptkamera | 50 Megapixel Weitwinkel (OIS) 12 Megapixel Ultraweitwinkel | 50 Megapixel Weitwinkel (OIS) 12 Megapixel Ultraweitwinkel 48 Megapixel Zoom (5x optisch; OIS) |
Frontkamera | 10,8 Megapixel Weitwinkel | 10,8 Megapixel Weitwinkel |
Funktionen | Real Tone Cinematic Blur Super Res Zoom 8x | Real Tone Cinematic Blur Super Res Zoom 20x Makro-Modus |
Neu ist Cinematic Blur, das wie der Cinematic Mode beim iPhone Bewegungsunschärfe (Bokeh) in Echtzeit berechnet. Das funktioniert ähnlich wie die Porträt-Funktion in Fotos – allerdings für Videos. Ob das Pixel hier ähnlich gute Ergebnisse wie das iPhone liefern kann, muss TECHBOOK erst testen. Googles Super Res Zoom, eine hybride Vergrößerung, bekommt im Pixel 7 und Pixel 7 Pro ein kleines Upgrade. Das Pixel 7 unterstützt nun bis zu 8-fachen Hybrid-Zoom und das 7 Pro bis zu 20-fachen. Exklusiv für das Pro-Modell ist zudem der Makro-Modus.
Tensor-Chip der zweiten Generation
Google selbst hat auf der I/O im Mai bestätigt, dass im Pixel 7 die zweite Generation des Tensor-Chips zum Einsatz kommt. Tensor ist Googles erster selbst entwickelter Smartphone-Chip, der speziell auf das Pixel 6 abgestimmt wurde. Die zweite Generation liefert höhere Leistung, bessere Energieeffizienz und noch mehr Machine-Learning-Fähigkeiten. Das ermöglicht Funktionen wie den oben genannten, äußert rechenintensiven Cinematic Blur.
Prinzipiell ist der Tensor G2, wie Google ihn bezeichnet, auf Leistung und Effizienz ausgelegt. Er nutzt die Google-KI, um bestimmte Prozesse noch schneller verarbeiten zu können. Gefertigt ist der Chip im sehr kompakten 4-Nanometer-Verfahren, ansonsten ist der Aufbau im Vergleich zur ersten Generation unverändert geblieben. Lediglich die Kerne takten etwas höher. Dementsprechend bietet der Tensor G2 zwei sehr schnelle X1-Power-Kerne mit bis zu 2,85 GHz, zwei ebenfalls schnelle Cortex-A76-Kerne mit bis zu 2,35 GHz sowie ein Cluster aus vier weiteren, aber energiesparenden A55-Kernen. Die Grafikeinheit Mali-G710 verspricht einen Leistungsanstieg von rund 20 Prozent im Vergleich zum G1. Alles in allem soll der Chip vor allem die Foto- uns Videoqualität steigern, da er die Leistung für die zahlreichen neuen Funktionen der Pixel-7-Reihe darstellt.
Magic Eraser, Live-Übersetzungen und Live-Untertitel für Videos waren schon mit dem Tensor-Chip der ersten Generation möglich. Nun kommt aber die Live-Transkribierung auch für Sprachnachrichten. Damit lassen sich gesprochene Nachrichten in Messenger-Apps direkt in Text übertragen. Das ist etwa dann praktisch, wenn man die Nachrichten gerade nicht abhören kann – oder will.
Neu ist auch die „Extreme Battery Saver“-Funktion, die eine Akkulaufzeit von bis zu 72 Stunden ermöglichen soll. Der Energiesparmodus deaktiviert einige Funktionen wie das Always-on-Display und fährt Hintergrundaktivitäten auf ein Minimum herunter. Im normalen Betrieb sollten beide Modelle genug Energie für einen ganzen Tag liefern.
Bei der Speichersituation hat sich wenig getan. Das Pixel 7 kommt wie der Vorgänger mit 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, das Pixel 7 Pro bleibt ebenfalls unverändert bei 12 GB. Es gibt beide Smartphones weiterhin als Variante mit 128 GB internem Speicher oder mit 256 GB. Anders als beim Vorgänger gibt es das Pixel 7 Pro nicht mehr als 512-GB-Variante.
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Preis und Verfügbarkeit
Das Google Pixel 7 gibt es für 649 Euro für die Variante mit 128 Gigabyte Speicher, das Pixel 7 Pro für 899 Euro. Damit hat Google im Vergleich zu Apple die Preise in Deutschland gegenüber dem Vorjahr nicht angehoben. Vergangenes Jahr war das iPhone 13 mit 899 Euro noch in der gleichen Preisliga wie das Pixel 6 Pro. Der Preis beim iPhone 14 ist jedoch auf 999 Euro gestiegen – 100 Euro mehr, als das Pixel 7 Pro kostet.
Wer mehr Speicher möchte, bekommt das Pixel 7 mit 256 GB Speicher für 749 Euro und das Pro-Modell mit 256 GB für 999 Euro. Zur Auswahl stehen beide Modelle jeweils in drei Farben. Lemongras, Snow und Obsidian beim Pixel 7 und Hazel, Snow und Obsidian beim Pixel 7 Pro. Die Auslieferung der neuen Google-Smartphones beginnt am 13. Oktober, also eine Woche nach der Vorstellung. Die Smartphones starten direkt mit dem erst kürzlich veröffentlichten Android 13.