11. Januar 2022, 17:16 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele haben das originale iPhone als revolutionäres Mobiltelefon in Erinnerung. In gewisser Weise war es das auch – dennoch fehlten dem iPhone anfangs wichtige Funktionen.
Als Steve Jobs das erste iPhone im Januar 2007 vorstellte, war die Definition dessen, was ein Smartphone können muss „Telefon, E-Mail und Internet“. Doch selbst im Vergleich zur damaligen Konkurrenz war Apples erstes Mobiltelefon anfangs kein echtes Smartphone.
Das erste Apple-Smartphone wirbelte den Markt auf
Auf der berühmten Macworld Keynote 2007 in San Francisco kündigte Jobs drei „revolutionäre“ Geräte an: einen iPod mit Touch-Eingabe, ein revolutionäres Mobiltelefon und einen bahnbrechenden Internet-Kommunikator. Als Jobs dann anfing, die drei Geräte immer wieder zu wiederholen („ein iPod, ein Telefon, ein Internet-Kommunikator“), fiel langsam der Groschen. Es sind nicht drei separate Geräte, sondern eines, das alle diese Funktionen verbindet – das iPhone. Der Saal brach in Jubel aus, das erste Apple-Smartphone war offiziell.
Hier können Sie die Vorstellung des ersten iPhones noch einmal mitverfolgen:
2007 war das iPhone ein risikobehafteter Schritt für Apple. Damals war der US-Smartphone-Markt von Blackberry und T-Mobile dominiert. Wie vorsichtig Apple mit dem original iPhone war, lässt sich an dessen anfänglichen Exklusivität erkennen. Das iPhone war nicht einfach so im freien Handel erhältlich, wie es heute der Fall ist. Damals gab es das Apple-Smartphone in den USA nur mit AT&T-Vertrag und in Deutschland nur mit T-Mobile-Vertrag.
Apples Ziel war es, mit dem iPhone den Smartphone-Markt zu revolutionieren. Die frühen Smartphones hatten noch QWERTZ-Tastaturen und Stylus-Eingabestifte. Mit dem iPhone sollte das Smartphone nicht nur noch smarter werden, sondern auch einfacher zu bedienen. Zumindest letzteres ist Apple mit dem komplett kapazitiven, für damalige Verhältnisse riesigen 3,5-Zoll-Bildschirm im ersten iPhone gelungen.
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Das erste iPhone war revolutionär – aber gar nicht so „smart“
Das iPhone war mit seiner Finger-basierten Steuerung über den Touchscreen zwar neuartig. Das bedeutet jedoch nicht, dass es seiner Konkurrenz in allen Punkten weit voraus war. Einige Funktionen fehlten dem iPhone schlichtweg, die es bei anderen Smartphones von 2007 bereits gab. So konnte das iPhone weder MMS verschicken, noch hatte es eine „Copy & Paste“-Funktion. Hacker fanden jedoch schnell eine Lösung, diese Einschränkungen zu umgehen: Jailbreaking. Apple selbst lieferte diese Funktion erst mit weiteren Updates für das ursprüngliche iPhone OS (iOS) nach. iOS 3 etwa brachte endlich MMS zum iPhone. „Copy & Paste“ sowie eine Video-Aufnahme-Funktion hat das originale Apple Smartphone jedoch nie bekommen.
Anders als heutige Smartphones hatte das erste iPhone zudem nur eine Handvoll von vorinstallierten Apps, etwa für Aktien, Wetter, Google Maps und eine spezielle Version von YouTube. Die Installation von weiteren Apps von anderen Anbietern war anfangs schlichtweg nicht möglich. Andere Smartphones, etwa Blackberrys, Palms und Symbian-basierte Nokias konnten das schon. Stattdessen wollte Apple in iOS 1 ausschließlich auf Web-Apps setzen, die im vorinstallierten Safari-Browser laufen sollten. Dass das keine „smarte“ Lösung ist, erkannte das Unternehmen glücklicherweise schnell. Bereits im Sommer 2008 führt es mit iOS 2 den App Store ein und machte das iPhone damit zu einem echten Smartphone.
15 Jahre und 14 Nachfolger später ist das iPhone das meistverkaufte Smartphone der Welt. Keine andere Smartphone-Modellreihe existiert so lange wie das iPhone und hat den Markt so nachhaltig beeinflusst. Trotz seiner anfänglichen Unzulänglichkeiten als Smartphone hat das iPhone die Industrie umgekrempelt und den Taschencomputer salonfähig gemacht.