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Auto-Schnittstellen

Apple CarPlay und Android Auto im großen Vergleich

Apple CarPlay im Auto
Apple bietet mit CarPlay eine sehr elegante und einfache Möglichkeit, sein iPhone mit dem Auto zu verbinden und seine Apps zu nutzen. Doch diese Schnittstelle muss auch der Autohersteller unterstützen Foto: Getty Images

26. Juli 2022, 17:52 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Die besten Multimedia-Lösungen fürs Auto heißen Apple CarPlay und Google Android Auto, denn damit kann man auf sein Smartphone zugreifen und viele praktische Apps mit gewohnter Bedienoberfläche nutzen. TECHBOOK erklärt, wie es funktioniert und was Sie dafür benötigen.

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Das Auto zählt trotz vieler Innovationen immer noch zu der alten, weil etwas langsamer tickenden Technikwelt. Das Smartphone hingegen mit seinem permanenten Internetzugang und den kurzen Entwicklungszyklen ist Teil der digitalen Revolution. Doch die Smartphone-Giganten Apple und Google haben eine einfache und praktische Lösung entwickelt, um selbst alte Autos mit ihren Smartphone-Systemen zu verbinden und somit ins digitale Zeitalter zu befördern.

Anders als bei einer gewöhnlichen Bluetooth-Verbindung zwischen Auto und Smartphone kann man mit den neuen Schnittstellen nicht nur Anrufe tätigen und Musik hören, sondern auch auf einige der Smartphone-Apps zugreifen. So hat man theoretisch in jedem Auto seine gewohnte Smartphone-Benutzeroberfläche zur Verfügung. TECHBOOK erklärt, wie das mithilfe von Apple CarPlay und Android Auto genau funktioniert.

Apple CarPlay

Mit Apple CarPlay hat man die Möglichkeit, über sein iPhone auf Musik, Navigation, Nachrichten und E-Mails per Sprachbefehl oder über Bedienknöpfe im Auto sowie die Toucheingabe am eingebauten Bildschirm zuzugreifen. Neuere Fahrzeuge, die seit 2021 auf dem Markt sind, kann man mittels Apple CarPlay sogar über das iPhone öffnen und starten. Es gibt laut Apple derzeit über 600 Automodelle, die CarPlay unterstützen, darunter große Marken wie Audi, BMW, Ford, Mercedes und Renault. Außerdem finden Sie ein Video mit einem Kurzüberblick unserer Reporter hier:

Wie verbinde ich mich mit CarPlay?

Dazu benötig man mindestens ein iPhone 5, auf dem eine der neuesten iOS-Versionen installiert ist. Zudem muss das Fahrzeug mit CarPlay kompatibel sein sowie über ein Display verfügen, das die Apps darstellen kann. Nun braucht man nur noch ein USB-Kabel mit Lightning-Anschluss, um eine Verbindung zum Auto herzustellen. Praktischerweise wird das iPhone dabei gleichzeitig aufgeladen.

Inzwischen gibt es außerdem auch Wireless CarPlay. Dabei verbindet sich das iPhone per WLAN und Bluetooth mit dem Fahrzeug. Das ist zwar komfortabel ohne ein störendes Kabel, allerdings sollte man dabei stets auf den Akku achten. Diese Verbindungsart macht nur dann Sinn, wenn man ein neueres iPhone besitzt. Diese unterstützen nämlich in der Regel kabelloses Aufladen und haben langlebigere sowie weniger genutzte Akkus.

Wie teuer ist CarPlay?

Auf dem iPhone selbst ist Apple CarPlay kostenlos. Bei den Autos selbst sieht das anders aus. Das Nachrüsten kostet bei vielen Autoherstellern ungefähr 200 Euro. Ist es bereits ab Werk verfügbar, verlangen manche Hersteller bis zu 400 Euro Aufpreis. Manche bieten CarPlay außerdem leider nur in Verbindung mit ihren eigenen Navigationssystemen an, was dann richtig teuer wird und auch unnötig ist. Denn hat man CarPlay, kann man u.a. auf Apple Maps zugreifen.

Bei BMW etwa kostet die CarPlay-Nutzung 300 Euro. Immerhin: Nach harscher Kritik ist die Gebühr nur noch einmalig fällig. Vor dieser Änderung rutschten Kunden nach drei Jahren Nutzung in ein Abo-Modell, das jährlich nochmals 110 Euro kostete.

Welche Funktionen bietet CarPlay?

Obwohl CarPlay keinen Zugang zu allen Apps gewährt, so sind zumindest die wichtigsten dabei, die man während der Fahrt braucht: Musik-Apps wie beispielsweise Spotify, Apple Music und Amazon Music, Nachrichten-Apps wie iMessage und auch WhatsApp sowie die Navigations-App Apple Maps. Auch Autohersteller bieten diverse Apps an, die auf dem System laufen.

Am bequemsten ist die Bedienung per Sprachbefehl. So kann man Nachrichten verfassen, sich vorlesen lassen, Zielorte eingeben, Musik abspielen und Telefonanrufe bequem führen. Außerdem kann man sein Auto per CarPlay öffnen und sogar starten. Leiht sich etwa ein Freund den Wagen aus, kann man den digitalen Autoschlüssel für einen bestimmten Zeitraum teilen.

Die Bedienung und die Anzeigen sind minimalistisch und klar strukturiert, um beim Autofahren nicht abzulenken. So hat man auch den gewohnten iPhone-Look auf dem Auto-Display.

Nachteile von CarPlay

Wie so oft bei Apple, ist auch CarPlay eine exklusive Plattform, die Apple sehr behutsam erweitert. So stehen längst nicht alle Apps zur Verfügung, wobei Apple bei beliebten Anwendungen wie WhatsApp und Google Maps inzwischen nachgebessert hat.

Sprachassistentin Siri ist zwar deutlich besser geworden, aber immer noch nicht auf dem Niveau vom Google Assistant. Zudem funktioniert CarPlay nur in Verbindung mit iPhones. Außerdem sollte man beachten, dass beim Musikstreaming und Navigieren das Datenvolumen des Mobilfunkvertrages genutzt wird. Je nach Nutzungsverhalten sollte man ausreichend Volumen zur Verfügung haben.

Google Android Auto

Wer ein Android-Smartphone hat, der sollte beim Fahrzeugkauf auf die Unterstützung von Android Auto achten. Denn dabei handelt es sich um Googles Gegenstück zu Apples CarPlay.

Prinzipiell arbeitet es sehr ähnlich wie die Schnittstelle von Apple. Laut Google gibt es mittlerweile über 500 Automodelle, die das System unterstützen. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten aufgrund von Sicherheitsstandards haben auch Premium-Hersteller wie BMW und Porsche der Integration von Android Auto zugestimmt.

Google Android Auto
Auch Google bietet mit Android Auto eine Schnittstelle für Smartphones, um seine Apps bequem während der Fahrt nutzen zu können – wie hier in einer Mercedes C-KlasseFoto: Mercedes Foto: Mercedes

Wie verbinde ich mich mit Android Auto?

Hierzu benötigt man mindestens ein Smartphone mit dem Android-Betriebssystem 8.0 Oreo. Mit Android Go ist das System nicht nutzbar. Die Verbindung zum Auto wird auch hier per USB-Kabel oder ab Android 9.0 via WLAN hergestellt.

Gegenüber CarPlay bietet Android Auto einen großen Vorteil: Man kann das System auch nutzen, wenn das Auto es nicht unterstützt. So braucht man nur eine passende Smartphone-Halterung und kann sein Gerät als Display-Ersatz mit all den Funktionen von Android Auto nutzen. Doch auch hier wird der Akku schnell leergesaugt, wenn man keine Auflademöglichkeit im Innenraum hat.

Wie teuer ist Android Auto?

Hier verlangen die meisten Hersteller ebenfalls einen Aufpreis und bieten Android Auto parallel zu Apple CarPlay an. Insofern handelt sich auch hier oftmals um einen Zuschlag von ein paar Hundert Euro, der auch mal über 1000 Euro betragen kann, wenn die Schnittstelle nur in Verbindung mit einem hochwertigen Multimedia-System angeboten wird. Üblich sind Preise für ca. 300 Euro bei einem neuen Fahrzeug und 200 Euro, wenn Android Auto nachgerüstet wird.

Welche Funktionen bietet Android Auto?

Auch Android Auto bietet nur einen begrenzten Zugang zu den Apps auf dem Smartphone, was im Sinne der Sicherheit ist. So stehen hauptsächlich Musik-Apps, Messenger-Apps und Google Maps im Vordergrund. Dennoch ist die Auswahl etwas größer als bei Apple, da Google grundsätzlich offener gegenüber Drittanbieter-Lösungen ist.

Ein Vorteil gegenüber Apple ist auch der Google Assistant, der bei der Spracheingabe noch etwas zuverlässiger arbeitet als Siri von Apple. Nachrichten können ebenfalls per Spracheingabe verschickt oder vorgelesen werden. Die Möglichkeit eines digitalen Autoschlüssels bieten beide.

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Nachteile von Android Auto

Obwohl die Android-Auto-Plattform etwas umfangreicher ist als CarPlay, bietet sie dennoch nur ein begrenztes App-Angebot. Doch das ist nicht weiter schlimm, denn letztendlich sollen beide Systeme sowohl von Apple als auch von Google die Sicherheit erhöhen und nicht zu sehr vom Autofahren ablenken.

Auch ist die Zuverlässigkeit des Systems nicht so hoch wie bei CarPlay. Das liegt am unübersichtlichen Smartphone-Markt mit unzähligen Geräten und Android-Versionen. Wer ein besonders neues und leistungsfähiges Smartphone mit dem aktuellsten Android-Betriebssystem nutzt, der wird das beste Nutzungserlebnis bekommen.

Und auch hier gilt es, das Datenvolumen im Auge zu behalten, denn die Internetdienste nutzen den Mobilfunkvertrag des Smartphones.

Fazit: Apple CarPlay und Android Auto

Beide Systeme bieten ähnliche Funktionen. Der teils dreiste Aufpreis der Autobauer rechtfertigt die zwar nützlichen aber nicht zwingend notwendigen Apps aber nur bedingt. Wer vor allem an einem Navigationsgerät interessiert ist, kann getrost auf die Dienste verzichten – in diesem Fall tut es auch ein herkömmliches Gerät oder die Smartphone-Navigation ohne direkte Anbindung ans Auto. Wer aber unterwegs aber ohnehin oft mit dem Handy hantiert, kann von den Systemen profitieren, da Anrufe, Musik-Apps etc. dann über das Auto gesteuert werden.

Von ihrer Funktionalität nehmen sich die Anbieter nicht besonders viel, es kommt also in erster Linie darauf an, welches Smartphone man nutzt. Auch bei der Kompatibilität mit den Automarken steht inzwischen eine große Auswahl zur Verfügung, auch wenn Apple CarPlay leicht die Nase vorne hat. Dafür funktioniert bei Android Auto der Sprachassistent besser.

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CarPlay und Android Auto zum Nachrüsten

Mittlerweile gibt es auf dem Zuberhörmarkt diverse Geräte, die CarPlay und Android Auto integriert haben. So muss man sich nicht gleich einen Neuwagen zulegen, sondern kann auch sein altes Fahrzeug auf den neuesten Multimedia-Stand bringen und so mit dem Smartphone verbinden.

Es gibt diverse Systeme von Alpine, JVC, Kenwood, Pioneer und Sony, die man optimal in das standardisierte Auto-Radio-Fach in der Mittelkonsole einbauen kann. Dabei gibt es die Größen 1-DIN (klein) und 2-DIN (doppeltes Format). Die Preisspanne geht bei ein paar Hundert Euro los und reicht bis weit über 1000 Euro. Dafür hat man die frei Auswahl und ist nicht an die Geräte des Fahrzeugherstellers gebunden.

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Quellen

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