5. Oktober 2023, 16:47 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Das Update auf Android 14 hat lange auf sich warten lassen, doch zeitgleich zur Präsentation der neuen Pixel-Geräte, wurde das neue Betriebssystem final präsentiert. TECHBOOK zeigt Ihnen, auf welche Neuerungen sich die User freuen dürfen.
Nach mehreren Beta-Versionen erschien nun die endgültige Version von Android 14. Mit dem neuen Betriebssystem kommen nicht nur neue Funktionen, sondern auch einige Anpassungen. Das Update wurde nicht mit den neuen Pixel-Geräten vorgestellt, sondern auch vorerst für sie. Das Android-14-Rollout für andere Geräte (Samsung, Xiaomi, Oppo etc.) soll nach und nach kommen.
Ein großer Rebrush wird Android 14 nicht mit sich bringen, dennoch gibt es in puncto Sicherheit, Individualisierung und Optimierungen einige Neuerungen, die durchaus nützlich sind. TECHBOOK verrät, welche Neuheiten der OS interessant sind.
Android 14 bringt verbesserte Akkulaufzeit
Eines der wichtigsten Neuerungen ist die Verbesserung der Akkulaufzeit. Allerdings kann dieses Update bei den Geräten unterschiedlich ausfallen, je nachdem, welches Smartphone Sie haben. Jedenfalls gibt es aber einige nützliche Überarbeitungen in puncto Akku.
So hat das Unternehmen viel Zeit investiert, den Akkuverbrauch von Android zu reduzieren. Durch Anpassung bei der Verwaltung von Hintergrundprozessen, Internetaktivität wie Download und Upload und dem Android-internen Kommunikationssystem soll das Betriebssystem weniger Energie benötigen. Zusammen mit der Rückkehr der Übersicht über den Verbrauch seit der letzten Aufladung können Nutzer besser kontrollieren, wie lange das Android-Smartphone mit einer Akkuladung durchhält.
Optimierte Zurück-Geste
Schon seit der letzten Android-Version arbeiten die Entwickler an einer besseren Zurück-Geste. Mit Android 14 kommt nun eine, wenn auch in der Entwicklereinstellungen, eine bessere Ausführung. Wischt man zurück, sieht man im Vorfeld, ob es innerhalb der App oder zum Homescreen zurückgeht.
Mehr Sicherheit bei Standortteilung
Bei sehr vielen Apps werden Sie gefragt, ob Sie Ihren Standort teilen möchten. Mit Android 14 kommt eine Besserung. Und zwar werden Nutzer benachrichtigt, wenn eine App Ihre Standortdaten mit Dritten teilt. Sie können dann den Zugriff entweder gewähren oder auch verbieten.
Zugriff auf bestimmte Fotos und Videos einschränken
Bislang bietet Android nur die Möglichkeit, Apps den Zugriff auf alle im Smartphone gespeicherten Fotos und Videos zu geben. Konkurrent iOS hingegen lässt Nutzern schon seit Jahren die Wahl, den Zugriff auf eine Auswahl einzuschränken. Diese wichtige Funktion reicht Google nun mit Android 14 nach.
Mit Android 14 wird sich dahingehend einiges verbessern. Und zwar soll der eingeschränkte Zugriff die Daten, Fotos, Videos etc. besser schützen. Kurz gefasst: Wenn eine App nach der Erlaubnis für den Zugriff auf lokal abgelegte Daten fragt, gibt es neben der Zustimmungs- und Ablehnungsoption auch die Möglichkeit, einzelne Daten auszuwählen.
Personalisierung des Sperrbildschirms und Homescreens
Künftig können Android-Nutzer ihren Sperrbildschirm bzw. den Homescreen individueller gestalten. Welche Verknüpfungen man für den Sperrbildschirm festlegt, ist jedem selbst überlassen. Auch müsste man schauen, welche Anwendungen kompatibel sind bzw. sich platzieren lassen. Zudem werden auch verschiedene Uhren-Designs mit Android 14 angeboten.
App-Klonen mit Android 14
Das Klonen von Apps erlaubt die parallele Nutzung von zwei Instanzen ein und derselben App. Das ist etwa praktisch, wenn man für Social Media einen privaten und einen Arbeits-Account hat. Ein Wechseln zwischen den Profilen ist dann nicht mehr notwendig. Einige Android-Hersteller haben diese Funktion bereits in ihre angepassten Android-Oberflächen integriert.
Zu erwähnen ist aber, dass das Klonen der Apps nicht mit allen Apps möglich sein wird. Unter anderem Google-eigene Apps und Anwendungen unterstützen die Klon-Funktion nicht.
Nun soll App-Klonen jedoch Teil von Android selbst werden. Derzeit ist die Funktion nur über die Entwickleroptionen in der Android-14-Beta aktivierbar. Es ist unklar, ob sie es in die finale Version des Betriebssystems schafft.
Unterstützung nur für neuere, sichere Apps
Android-Version 13 und älter erlaubt die Installation von Uralt-Apps, sofern diese kompatibel mit dem jeweiligen Smartphone sind. Doch viele ältere Apps verfügen nicht über die gleichen Sicherheitsvorkehrungen wie moderne Anwendungen. Deswegen lässt Android 14 nicht mehr die Installation von Apps, die für Android 5.1 oder älter geschrieben wurden, zu. Damit sind immer noch bis zu sieben Jahre alte Anwendungen kompatibel. Diese Änderungen betrifft daher in der Realität nur weniger Nutzer, schützt aber im Ernstfall vor Malware.
Bessere Nutzung für Seh- und Hörgeschädigte
Mit Android 14 wird unter anderem die Skalierung der Schriftarten besser. Man kann bis zu 200 Prozent hochskalieren, sodass sehgeschädigte Menschen Ihr Smartphone besser und einfach nutzen können. Damit bereits vergrößerte Wörter nicht noch größer werden, verwendet das System eine nichtlineare Skalierung.
Auch für schwerhörige Menschen hat man die Funktionen verbessert. Android 14 biete demnach intuitivere Möglichkeiten, Hörgeräte zu verbinden und sie in den Einstellungen besser anzupassen.
Satelliten-Kommunikation
Eine der größten Neuerungen der iPhone-14-Reihe ist die Notruf-Funktion per Satellitenverbindung. Google plant, die Kommunikation mit Satelliten auch für Android-Nutzer zu ermöglichen. Es ist unklar, wie genau das in Android 14 aussehen soll, aber Hiroshi Lockheimer, Senior Vice President für Android, hat bereits 2022 die neue Funktion in einem Tweet bestätigt.
HDR-Fotos
Fotos mit dem Smartphone zu machen, ist mittlerweile fast der Standard. Android 14 unterstützt künftig auch HDR-Bilder mit Ultra-HDR. So sollen Ihre Fotos optimaler, schöner und vor allem besser aussehen. Voraussetzung hierfür ist, dass das Smartphone HDR unterstützt.
TECHBOOK meint
„Mit Android 14 kommt ein Update des Betriebssystems, welches nicht sonderlich viele neue und innovative Funktionen bringt. Allerdings heißt das nicht, dass die Neuerungen nicht nützlich sind; ganz im Gegenteil. Diesmal hat man viel mehr Wert auf Sicherheit und Individualisierung gelegt. Wer auf diverse Designelemente gehofft hat, wird bei Android 14 enttäuscht. Aber grundsätzlich kann man sagen, dass das Update gut ist.“– Isa Kabakci, Redakteur
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Quellen
- Android Developers: „Android 14 Preview“ (aufgerufen am 12. Juli 2023)
- Android Developers: „Android 14 Beta 4“ (aufgerufen am 12. Juli 2023)
- Android Authority: „Android 14 features: Everything you need to know“ (aufgerufen am 12. Juli 2023)
- Wired: „The 12 Top New Android 14 Features“ (aufgerufen am 12. Juli 2023)
- Android Developers: „Android 14 is live in AOSP“ (aufgerufen am 05. Oktober 2023)
- Google Blog: „Android 14: Mehr Individualisierung, mehr Kontrolle, mehr Barrierefreiheit“ (aufgerufen am 05. Oktober 2023)
- Android: „Check out these new Android 14 features“ (aufgerufen am 05. Oktober 2023)