4. Dezember 2018, 13:12 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Der Klinkenstecker hat Tradition – bereits seit über 140 Jahren werden Audiosignale damit übertragen. Was der Stecker kann und warum er langsam verschwindet, erklärt TECHBOOK.
Der Klinkenstecker ist ein Audiostecker für Kopfhörer, Mikrofone und Lautsprecher. Anwendung findet der Klinkenstecker im Instrumentenbereich, der Hi-Fi- und Videotechnik. Klinkenstecker existieren für unterschiedliche Bereiche in verschiedensten Größen. Der Aufbau ist immer stiftförmig. Die Spitze ist kugel- oder kegelförmig, dahinter befindet sich eine Einkerbung zur Arretierung und dahinter die Hülle als Massepotenzial. Die Miniatur-Version mit 3,5 mm Durchmesser ist am weitesten verbreitet. Am häufigsten findet dieser Anschluss bei Smartphones zum Verbinden von Kopfhörern Verwendung.
Welche Geräte benutzen den Klinkenstecker?
Die analoge 3,5-mm-Klinke ist auch heute noch in vielen Smartphones zu finden und ist seit Einführung des Walkman-Kassettenspielers in fast jedem tragbaren Audiogerät wie MP3- und CD-Player verbaut. Damit ist es möglich, die eigenen Kopfhörer oder Boxen an diese Geräte anzuschließen. Auch an Computer, Laptop, Tablet und vielen anderen Multimedia-Geräten findet sich ebenfalls ein Anschluss für den Klinkenstecker. Häufig sind in Smartphones und PCs Kombo-Anschlüsse verbaut, die nicht nur Musik ausgeben, sondern auch aufnehmen können. Somit können in den Anschluss auch Mikrofone gesteckt werden.
Der Klinkenstecker hat eine vielseitige Verwendung und gilt im Audiobereich als Standard. Bei Kopfhörern ist dieser bisher unabdingbar gewesen. Weitere Geräte sind Computersysteme, Synthesizer, Mikrofone, Musikinstrumente und beinahe jedes andere Audio-Ausgabegerät.
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Der Klinkenstecker wird verdrängt
Der Klinkenstecker ist bereits seit 1877 in Benutzung und damit über 140 Jahre alt. Die Klinkenbuchse besteht in ihrer modernen Form aus einer ganzen Reihe an Bauteilen. Zuerst muss das digitale Audiosignal in ein analoges umgewandelt werden, das wird durch den Digital-zu-Analog-Konverter (DAC) erledigt. Je hochwertiger der DAC ist, desto klarer ist der Klang, der am Ende zu hören ist. Damit das Audiosignal in den Kopfhörern nicht nur in Flüsterlautstärke ankommt, wird er vor der Ausgabe noch elektrisch verstärkt. Die erforderlichen Bauteile zusammen mit einer widerstandsfähigen Konstruktion, die tausende von Ein- und Aussteckbewegungen aushalten muss, machen die Klinkenbuchse zu einer nicht unerheblichen Größe. Vor allem moderne Smartphones, die voll mit Technik stecken und dabei immer sehr flach sein müssen, haben wenig Platz für die Buchse.
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Apple war das erste Unternehmen, das die Klinkenbuchse unter dem Vorwand der Platzersparnis aus der Feature-Liste gestrichen hat. Mittlerweile sind fast alle großen Hersteller auf den Zug aufgesprungen und nur noch das Note 9 und das Galaxy S9 von Samsung haben als einzige Premium-Smartphones noch einen Anschluss für die Klinke. Als Alternativen stehen die kabellose Bluetooth-Technologie oder Adapter von Apples Lightning-Anschluss oder von USB-C auf die 3,5-mm-Klinke zur Verfügung. Zudem gibt es verkabelte Kopfhörer, die direkt den Lightning- oder USB-C-Anschluss benutzen und daher kein Adapter benötigen.
Obwohl die Abschaffung des jahrelangen Audio-Standards bei vielen auf Widerstand stößt, gibt es einige Vorteile. Dadurch, dass der DAC nicht mehr in den Smartphones verbaut ist, ist die Audioqualität nicht mehr daran gebunden, ob das Gerät einen guten oder schlechten DAC hat. Stattdessen sitzt der DAC in den Lightning- oder USB-C-Kopfhörern selbst. Hersteller von Premium-Kopfhörern können also einen besseren und teureren DAC verbauen und damit die höchste Audioqualität liefern. Auch hat die Abschaffung des Klinkenanschlusses die Bluetooth-Technologie rasant vorangetrieben. Bluetooth-Kopfhörer bieten mittlerweile eine stabile Verbindung und verbrauchen wenig Energie, müssen also nicht ständig aufgeladen werden. Außerdem liefern sie Dank aptX-Technologie mittlerweile eine hochwertige Audioqualität, die dem traditionellen Klinkenstecker nur noch wenig nachsteht.
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