12. April 2023, 18:08 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Das FBI warnt davor, öffentliche Ladestationen fürs Smartphone zu nutzen. Denn die Gefahren dabei können vielfältig sein.
Wenn unterwegs der Handy-Akku den Geist aufgibt, ist das ärgerlich bis problematisch. An öffentlichen Orten gibt es deshalb auch oft frei zugängliche Ladestationen. Ob im Einkaufszentrum, im Café oder am Flughafen – wer ein Ladekabel dabei hat, kann dort kostenlos seinen Akku wieder aufladen. Allerdings sollte man dabei auch Vorsicht walten lassen, wie eine aktuelle Warnung des Federal Bureau of Investigation (FBI) zeigt.
Öffentliche Ladestationen können Schadsoftware übertragen
Dort geht es vor allem um öffentliche USB-Anschlüsse. Konkret heißt es: „Vermeiden Sie kostenlose Ladestationen in Flughäfen, Hotels oder Einkaufszentren. Kriminelle haben Wege gefunden, öffentliche USB-Ports zu nutzen, um Malware und Überwachungssoftware auf Geräten einzuführen.“ Besonders häufig sind an öffentlichen Plätzen derzeit USB-A-Anschlüsse zu finden.
Über die öffentlichen USB-Anschlüsse kann Schadsoftware auf Ihr Smartphone gelangen. Ein USB-Port dient nämlich auch zur Datenübertragung. Das macht den Anschluss unter anderem so beliebt – auch bei Kriminellen. Laut FBI nennt sich die von ihnen verwendete Methode „Juice Jacking“. Scheinbar kommt es zurzeit wieder vermehrt zu entsprechenden Vorkommnissen, denn gänzlich neu ist die Betrugsmasche nicht.
Wie funktioniert „Juice Jacking“?
Hinter dem ominösen Begriff „Juice Jacking“ steckt eine spezielle Art des Cyberangriffs. Dabei handelt es sich um einen Hardware-orientierten Angriff, der also nicht wie etwa bei Phishing-Mails über Software erfolgt, sondern in diesem konkreten Fall über die Ladestationen selbst.
Die betroffene Ladestation wird so präpariert, dass sie parallel zum Aufladen auch sensible Daten überträgt – deshalb auch die eindringliche Warnung des FBI. Denn mit den Daten können Betrüger einiges anstellen. Unter anderem ist so Identitätsdiebstahl möglich, um etwa auf die Kreditkartendaten der Opfer zuzugreifen. Auch durch den Verkauf solcher Daten oder sogar Erpressung der Opfer können Betrüger Geld verdienen.
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So schützt man sich vor „Juice Jacking“
Das FBI empfiehlt stattdessen, eigene Ladegeräte mit sich zu führen. Eine Lösung könnten etwa Powerbanks sein, also ein externer, meist sehr handlicher Zusatzakku. Mit einer entsprechenden Powerbank kann man im Übrigen nicht nur sein Smartphone aufladen. Die Geräte gibt es inzwischen auch mit Wireless-Charging und sowohl ausreichend Power für größere Elektronik als auch mehrere Anschlüsse, um etwa Handy, Laptop und Tablet zeitgleich an den Strom anzuschließen. Aber auch ein normales Ladegerät mit entsprechendem USB-Kabel kann schon Schutz bieten, weil es die direkte USB-Verbindung mit dem Handy verhindert.
Außerdem gibt es sowohl bei Android als auch iOS eine entsprechende Warnung, wenn man das Smartphone mit einer öffentlichen Ladestation verbindet. Bei Android ploppt dann ein Menü mit der Option „Nur zum Aufladen des Geräts“ auf, die man unbedingt auswählen sollte. Bei iOS wird sogar noch konkreter gefragt, ob man dem neuen Gerät am anderen Ende der Leitung vertrauen soll. Wer hier verneint, verhindert die Datenübertragung ebenfalls. Alternativ kann man zudem auf sogenannte „USB-Kondome“ zurückgreifen. Diese können auf das Ladekabel aufgesteckt werden und verhindern ebenfalls, dass mehr als Strom fließt.