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Händler raten dazu

Sollte man wirklich ein neues USB-C-Kabel für das iPhone 15 kaufen? 

Das iPhone 15 setzt auf USB-C statt Lightning
Das iPhone 15 setzt auf USB-C statt Lightning Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Justin Sullivan
Adrian Mühlroth
Redakteur

27. September 2023, 17:13 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem iPhone 15 setzt Apple erstmals in der Smartphone-Reihe auf einen USB-C-Anschluss. Damit sind auf einen Schlag unzählige USB-C-Accessoires Apple-kompatibel. Händler in China, dem Herstellungsort der iPhones, warnen nun jedoch davor, USB-C-Kabel von Android-Smartphones für das iPhone zu nutzen.

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Auf der chinesischen Social-Media-Plattform Weibo raten angebliche Apple-Händler davon ab, „Android“-USB-C-Kabel mit dem iPhone 15 zu nutzen. Diese könnten einen Brand verursachen, da der Abstand zwischen den Pins im Kabel kleiner sei. TECHBOOK-Redakteur Adrian Mühlroth hat sich den Sachverhalt genau angeschaut.

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Hinweis stammt von gefälschten Apple Stores

Das auf China fokussierte News-Portal „Gizmochina“ hat als Erstes über die Warnung verschiedener Händler auf Weibo berichtet. Diverse Medien – auch in Deutschland – haben die Nachricht aufgegriffen und fälschlicherweise Apple als Absender der Warnung genannt. Fakt ist, dass keiner der Händler von Apple zertifiziert wurde – geschweige denn ein offizieller Apple Store ist. Zwar gibt es diese in China, aber nicht an den genannten Orten. Stattdessen geben sich viele Händler als offizielle Apple Stores aus und selbst die Mitarbeiter glauben oft, bei Apple selbst angestellt zu sein.

Doch ebenso „fake“ wie die Händler selbst ist auch die Warnung, die sie ausgeben. Tatsächlich geht keine Gefahr von „Android Type-C“-Kabeln für das iPhone 15 aus, wie „Apple Insider“ berichtet. Als Grund nennen die Fake-Stores einen zu kleinen Abstand zwischen 9-Pin-Reihen und 11-Pin-Reihen im Kabel, der zu einem Brand führen könne.

Das ist blanker Unsinn, denn der USB-C-Standard setzt auf zwei Reihen mit jeweils 12 Pins, unabhängig vom Hersteller. Zwar können diese je nach Spezifikation auch nicht belegt sein (etwa wenn sie nur USB 2.0 unterstützen). Der Abstand zwischen den Pins bleibt aber immer gleich. Davon abgesehen kommunizieren Gerät und Kabel miteinander, sobald eine Verbindung hergestellt. Damit wird etwa sichergestellt, dass das korrekte Ladeprotokoll zum Einsatz kommt, um das Gerät eben nicht zu beschädigen. Gäbe es einen Unterschied beim Abstand zwischen den Pins, könnte keine Kommunikation zwischen Kabel und Gerät stattfinden – und damit auch kein Strom fließen.

iPhone 15 mit allen zertifizierten USB-C-Kabeln kompatibel

Die Warnung der Händler, die sich als Apple Stores ausgeben, ist daher wohl nur ein Versuch, iPhone-15-Käufer dazu zu bringen, neues Zubehör zu erwerben. Deswegen noch einmal im Klartext: Es geht keine Gefahr von Drittanbieter-USB-C-Kabeln für das iPhone 15 aus. Wer also noch eines von einem alten Smartphone herumliegen hat, kann es getrost weiterverwenden.

Die tatsächliche Gefahr geht von solchen Kabeln aus, die zwar als „USB-C“ verkauft werden, aber nicht nach den Vorgaben des Standards gefertigt und dementsprechend zertifiziert sind. Beim Kauf ist daher darauf zu achten, dass das originale „USB“ oder das „USB-C“-Logo vorhanden sind. Nicht zertifizierte Kabel bergen nicht nur die Gefahr eines Schmorbrands, sondern können auch versteckte Chips enthalten, die Hacker für Angriffe auf Endgeräte nutzen.

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Quellen

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