18. Mai 2024, 9:57 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Alle Smartphones bieten heute eine Möglichkeit, im Notfall andere Personen oder den Rettungsdienst zu informieren. Und das funktioniert auch bei gesperrtem Handy. Eine praktische Funktion für jeden, nicht nur für Eltern und Großeltern.
Auch wenn niemand gern vom Schlimmsten ausgeht: Ein Notfall kann jederzeit und überall auftreten. Mit der „Notfalltaste“ und Notfallkontakten auf dem Smartphone können die betroffenen Personen oder Helferinnen und Helfer in solchen Fällen Unterstützung anfordern.
Lebensbedrohlicher Notfall – immer 112 erreichen!
Grundsätzlich ist es möglich, von jedem Smartphone einen Notruf an die bundesweit erreichbare Nummer 112 abzusetzen. Das funktioniert unabhängig vom Betriebssystem. Es spielt also keine Rolle, ob es sich um ein iPhone oder ein Handy mit Android handelt. Bei Gefahren im Verzug ist diese Form das Mittel erster Wahl. Der direkte Anruf bei der Notrufzentrale ist auch möglich, wenn sich das Handy gar nicht im Netz des bevorzugten Providers befindet oder gar kein Guthaben auf der Prepaid-Karte mehr ist. Auch wenn die Standortübermittlung auf dem Gerät eigentlich deaktiviert worden ist, wird die aktuelle Position automatisch mit übertragen, damit die Rettungskräfte schneller am Einsatzort sind.
Um einen solchen Notruf abzusetzen, genügt es, bei gesperrtem Smartphone, einfach über den Sperrbildschirm zu wischen. Bei beiden Betriebssystemen ist der Schalter für einen Notruf nicht zu verfehlen.
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Notfallkontakte hinterlegen
Neben dem zentralen Notruf können auch Notfallkontakte eingerichtet werden. Das können vertraute Personen, Eltern, Großeltern, Lebenspartner oder auch Pflegedienste oder Ärzte sein.
Notfallkontakte auf Android anlegen
Bei Smartphones auf Basis von Android besteht die Herausforderung zunächst darin, die Funktion zum Hinterlegen von Notfallkontakten zu finden. Hier setzt fast jeder Gerätehersteller auf eine eigene Menüführung.
- Der einfachste Weg besteht darin, die „Einstellungen“ aufzurufen, um mit der integrierten Suchfunktion dann nach „Notfall“ oder „Notfallinformationen“ zu suchen.
- Auf der nächsten Bildschirmseite sollte dann bereits „Notfallkontakte“ zu sehen sein.
- Mit „Kontakt hinzufügen“ wechselt die Ansicht zum Adressbuch. Zu jedem Eintrag werden alle Rufnummern angezeigt. So kann gezielt die gewünschte Nummer ausgewählt werden.
- Über die gleiche Funktion lassen sich weitere Einträge hinterlegen, die dann auch in der dargestellten Reihenfolge geändert werden können.
Optional lassen sich im gleichen Abschnitt auch zusätzliche medizinische Informationen hinterlegen. Auf die haben dann etwa Ersthelfer Zugriff. Darunter sind Angaben wie Adresse, Alter, bekannte Allergien oder auch Medikamente, die eingenommen werden.
Notfallkontakte unter iOS anlegen
Für Notfallkontakte ist unter iOS die App „Health“ zuständig.
- Mit einem Tipp auf das eigene Bild rechts ist das Menü „Notfallpass“ zu erreichen.
- Via „Los geht’s“ (bei der ersten Einrichtung) respektive „Bearbeiten“ blendet das iPhone den Dialog für die Datenerfassung ein.
- Die gewünschten Kontakte werden dann unter „Notfallkontakte“ mittels „Notfallkontakt hinzufügen“ hinterlegt.
Einen Notfallkontakt erreichen
Wenn ein Notfallkontakt auf dem iPhone erreicht werden soll, kann die betroffene Person einen Notruf absetzen. Das geht direkt über die Sprachassistentin Siri oder per Tastatur.
- Wird die Seitentaste und eine der Lautstärketasten gleichzeitig gedrückt, erscheint auf dem Bildschirm ein Countdown. Am Ende wird das iPhone einen Notruf einleiten und die Notfallkontakte erhalten eine Textnachricht.
- In den Systemeinstellungen kann unter „Notruf SOS“ das Gerät so konfiguriert werden, dass die Seitentaste fünfmal schnell hintereinander gedrückt werden muss.
Bei einem Gerät mit Android funktioniert der Aufruf eines Notfallkontakts über die Haupttaste. Wird diese einmal lange gedrückt gehalten, öffnet sich ein kleines Menü, das den Eintrag „Notfall“ enthält. Darüber werden die Notfallkontakte sichtbar und werden dann mit einem Fingertipp angerufen. Der Bereich Notfall ist bei einem Android auch über den Sperrbildschirm zugänglich. Auch auf diesem Weg besteht die Option, einen Notfallkontakt zu erreichen.
Notfall-Hilfe per Smartphone Wie setzt man einen Notruf ab, wenn kein Empfang ist?
Kann Leben retten! „Notruf SOS“ und Notfallpass auf dem iPhone einrichten
Wichtige Funktion Wie Sie den Notfallmodus auf dem Android-Smartphone aktivieren
Alternativen für Menschen mit Handicaps
Auf beiden Betriebssystemen sorgen die Notruffunktion und die Notfallkontakte für mehr Sicherheit und helfen dabei, schnell Hilfe zu holen. Dennoch können Personen mit größeren Einschränkungen mit den wenigen Schritten überfordert sein – gerade in Stresssituationen. Eine Alternative sind in diesem Fall sogenannte Hausnotrufe. Mit nur einem einzigen Knopfdruck lässt sich dann Hilfe holen. Der Notfallknopf kann per Kette um den Hals getragen oder auch als Armband mitgeführt werden.