
13. März 2025, 18:31 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit Smartphones lassen sich mittlerweile hervorragende Bilder aufnehmen. Aufgrund der kompakten Bauart haben sie im Vergleich zur großen Fotokamera aber Einschränkungen. Insbesondere dann, wenn man besondere Ereignisse wie eine Mondfinsternis fotografisch festhalten möchte. Vorab sind daher einige Dinge zu beachten.
Wer eine totale Mondfinsternis fotografieren möchte, kann auch mit einem Smartphone beeindruckende Bilder erzielen. Doch um gestochen scharfe und detailreiche Aufnahmen zu erhalten, sind einige Vorbereitungen notwendig. TECHBOOK erklärt, wie Sie Ihr Smartphone optimal einstellen und welche Hilfsmittel Ihnen helfen, die Mondfinsternis in ihrer ganzen Pracht festzuhalten.
Übersicht
Der richtige Zeitpunkt und Standort
Eine totale Mondfinsternis ist ein besonderes Naturschauspiel, das nur selten zu sehen ist. Besonders beeindruckend ist das sogenannte „Blutmond“-Phänomen, bei dem der Mond in rötlichem Licht erscheint. Um die besten Fotos mit Ihrem Smartphone zu machen, sollten Sie sich gut vorbereiten. Informieren Sie sich vorab über das Datum und die Uhrzeit der Mondfinsternis. Planen Sie genügend Zeit ein, um Ihren Standort einzurichten. Ein dunkler Ort abseits von Stadtlichtern verbessert die Sicht und Bildqualität erheblich.
Das richtige Equipment
Auch wenn ein Smartphone allein ausreicht, um eine Mondfinsternis zu fotografieren, kann zusätzliches Zubehör die Bildqualität erheblich verbessern. Ein Stativ sorgt dafür, dass Aufnahmen nicht verwackeln, während ein externer Fernauslöser verhindert, dass Erschütterungen durch das Berühren des Displays das Bild beeinträchtigen. Wer den Mond näher heranholen und mehr Details sichtbar machen möchte, kann zudem auf einen Teleobjektiv-Aufsatz zurückgreifen. Diese gibt es bereits zu Preisen ab etwa 50 Euro in brauchbarer Qualität.
Auch auf die Kamera-App kommt es an. Bei Smartphones mit guter Kameraausstattung setzen Hersteller wie Apple, Samsung, Google oder Xiaomi bereits auf umfangreiche App-Features. Wichtig ist, dass die Apps aber auch manuelle Einstellungsmöglichkeiten erlauben. Das ist wichtig, um Parameter wie ISO-Wert, Belichtungszeit und Fokus individuell anzupassen.
Achten Sie daher auf folgende Dinge:
- Stativ: Reduziert Verwacklungen und sorgt für scharfe Bilder.
- Fern- oder Selbstauslöser: Vermeidet Verwacklungen durch Berührung des Displays.
- Teleobjektiv-Aufsatz: Verstärkt die Vergrößerung des Mondes und erhöht die Detailgenauigkeit.
- Manuelle Kamera-App: Erlaubt detaillierte Einstellungen wie ISO, Verschlusszeit und Fokus.
Kameraeinstellungen optimieren
Wir bleiben bei den Kamera-Einstellungen, die essenziell sind, wenn man eine Mondfinsternis fotografieren möchte. Ein niedriger ISO-Wert zwischen 100 und 200 hilft dabei, Bildrauschen zu vermeiden. Die Verschlusszeit sollten Sie je nach Helligkeit des Mondes anpassen und dabei Werte zwischen 1/100 Sekunde und 1 Sekunde ausprobieren. Stellen Sie zudem den Fokus manuell auf unendlich um, um die Schärfe des Mondes zu optimieren. Auch der Weißabgleich lässt sich manuell einstellen, um die natürliche Farbgebung des Mondes korrekt wiederzugeben.
In der Regel sind Standard-Smartphone-Kameras nicht für Nachtaufnahmen optimiert, auch wenn Hersteller gern das Gegenteil versprechen. Oftmals werden Fotos bei Dunkelheit per Software nachgebessert und automatische Modi helfen ebenfalls, bessere Nachtaufnahmen zu erzielen. Bei einer Mondfinsternis stellt man das Smartphone jedoch vor besondere Hürden, weshalb die manuellen Einstellungen der Kamera-App so wichtig sind. Nutzer können so deutlich besser auf die Gegebenheiten vor Ort reagieren.
- ISO-Wert: Niedrig halten (z. B. 100-200), um Bildrauschen zu vermeiden.
- Verschlusszeit: Experimentieren Sie zwischen 1/100 und 1 Sekunde, je nach Helligkeit.
- Fokus: Manuell auf unendlich stellen, um die Schärfe des Mondes zu optimieren.
- Weißabgleich: Manuell anpassen, um die natürliche Farbgebung des Mondes festzuhalten.
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Nachbearbeitung ist ein wichtiger Faktor
Um die besten Bilder zu erhalten, lohnt es sich, verschiedene Einstellungen zu testen. Eine Belichtungsreihe, bei der Sie mehrere Bilder mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufnehmen, hilft dabei, die optimalen Einstellungen zu finden. Falls das Smartphone die Möglichkeit bietet, im RAW-Format zu fotografieren, sollten Sie diese Funktion nutzen. Dadurch hat man später mehr Möglichkeiten bei der Bildbearbeitung. Auch der HDR-Modus kann helfen, feine Details des Mondes besser sichtbar zu machen.
Die Nachbearbeitung kann entscheidend dazu beitragen, die Qualität Ihrer Mondfotos zu verbessern. Mit Bildbearbeitungs-Apps wie Lightroom oder Snapseed können Sie Helligkeit und Kontrast optimieren, Farben hervorheben und Bildrauschen reduzieren. So lassen sich oft auch aus unscheinbaren Aufnahmen beeindruckende Bilder erstellen.

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Wichtige Tipps zusammengefasst
Um eine Mondfinsternis optimal fotografieren zu können, sollten Sie sich einen dunklen, offenen Standort wählen und sich rechtzeitig auf das Ereignis vorbereiten. Ein Stativ und ein Fernauslöser helfen dabei, Verwacklungen zu vermeiden. Nutzen Sie eine Kamera-App mit manuellen Einstellungsmöglichkeiten und experimentieren Sie mit ISO-Werten, Belichtungszeiten und Fokus. Falls Ihr Smartphone RAW-Aufnahmen unterstützt, sollten Sie diese Option nutzen, um mehr Spielraum für die Nachbearbeitung zu haben.