9. Mai 2024, 17:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Megapixel sind eine entscheidende Größeneinheit bei Smartphone-Kameras. Mehr Megapixel versprechen eine bessere Bildqualität. Aber stimmt das auch?
Smartphones sind die praktischen Helfer in fast jedem Alltag. Telefonieren, im Internet surfen, Fotos machen – das alles vereint in einem Gerät. Für viele hat das Smartphone zum Fotos machen die Digitalkamera längst abgelöst. Deswegen ist die Qualität der Kamera auch ein wichtiger Faktor beim Kauf. Und eine der ersten Eigenschaften, auf die viele Menschen bei der Auswahl achten, ist die Megapixelanzahl der verbauten Kamera. Dabei gilt die gängige Annahme, dass mehr Megapixel auch ein besseres Bild bedeuten. TECHBOOK erklärt die technischen Hintergründe und ob das wirklich stimmt.
Wofür braucht es Megapixel bei der Smartphone-Kamera?
Schon seit Jahren ist bei Smartphone-Kameras der Trend zu beobachten, dass sie immer mehr Megapixel bekommen. So sind 200 Megapixel heutzutage bei Flaggschiff-Geräten, aber auch in darunterliegenden Preissegmenten keine Seltenheit mehr. So hat etwa das Samsung Galaxy S23 Ultra eine entsprechende Kamera, genauso wie das Xiaomi Redmi Note 13 Pro oder das Motorola Edge 30 Ultra. Aber was genau sind Megapixel eigentlich?
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Ein Megapixel bedeuten eine Million Bildpunkte, also Pixel. Das entspricht einem quadratischen Bild mit einer Höhe und Breite von jeweils 1024 Pixel. Je mehr Pixel ein Bild hat, desto dichter und schärfer wird es, weil sich die Auflösung somit verbessert.
Mehr Megapixel bedeuten also ein detailreiches und ergo besseres Bild – oder? Ganz so einfach ist es nicht. Das beweisen zahlreiche Fälle, in denen Smartphones mit einer niedrigeren Megapixelanzahl qualitativ bessere Fotos aufnehmen können als Modelle mit höherer Anzahl.
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Sensorgröße entscheidet über Bildqualität
Weil es eben nicht nur die Pixel sind, die zählen. Entscheidend für die Bildqualität eines Fotos ist demnach die Größe des Sensors. Dieser ist dafür verantwortlich, das einfallende Licht einzufangen und in ein digitales Signal umzuwandeln. Je größer ein Pixel ist, desto geringer ist zwar am Ende die Megapixel-Anzahl, dafür ist der Sensor entsprechend größer. Ein größerer Sensor bedeutet mehr aufgenommenes Licht, was wiederum zur Folge hat, dass das Bildrauschen verringert wird. Umgekehrt führt ein kleinerer Sensor zu mehr Bildrauschen, weil die einzelnen Pixel weniger Platz haben.
Diese Verhältnisse sind vor allem durch den geringen Platz im Gehäuse bedingt. Denn in ein Smartphone muss noch viel mehr verbaut werden als nur die Kamera. Es gibt also einen Punkt, an dem mehr Megapixel nicht mehr zu besseren Fotos führen, weil die Pixel auf dem Sensor zu klein werden. So bleibt die Bildqualität trotz hoher Auflösung gleich oder wird sogar schlechter.
In Kameras sind die Pixelanzahl und die Sensorgröße besser aufeinander abgestimmt. Deshalb schaffen Spiegelreflexkameras mit einem größeren Sensor und derselben Anzahl von Megapixeln schärfere und lebendigere Bilder als ein iPhone mit gleicher Auflösung.
Mit Informationen der dpa.