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Meinung

Apple sollte den Lightning-Anschluss endlich einstellen 

Apples iPhone benutzt seit zehn Jahren den gleichen Lightning-Ladeanschluss
Apples iPhone benutzt seit zehn Jahren den gleichen Lightning-Ladeanschluss Foto: dpa picture alliance
Adrian Mühlroth
Redakteur

21. September 2022, 16:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Seit zehn Jahren setzt Apple auf den Lightning-Anschluss für iPhones, iPads und Zubehör. Auch das neue iPhone 14 kommt mit dem veralteten Port.

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Kaum ein Apple-Produkt hat so wenig Innovation gesehen wie das Lightning-Kabel. Seit der Einführung im Jahr 2012 hat sich praktisch nichts geändert. Die einzige Neuerung in einer Dekade auf dem Markt war der Sprung von USB-A auf USB-C am anderen Ende des Lightning-Kabels. Der Anschluss selbst ist aber seit jeher gleich.

Lightning im iPhone ist alles andere als blitzschnell

Der veraltete Lightning-Anschluss verursacht Probleme für die Nutzer. Er unterstützt eine maximale Übertragungsrate von 480 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). Das entspricht dem USB-2.0-Standard aus dem Jahr 2000. Zum Vergleich: Das Samsung Galaxy S22 unterstützt USB 3.2 Gen 1 mit 5 Gigabits pro Sekunde (Gbit/s) Übertragungsrate. Das ist mehr als zehnmal so schnell wie Lightning.

Für Nutzer bedeutet das, dass die Datenübertragung auf Mac oder PC nur sehr langsam läuft. Zwar speichern viele ihre Fotos und Videos mittlerweile in der iCloud. Doch vor allem diejenigen, die ihr iPhones als Filmkamera benutzen, sind dadurch stark eingeschränkt. Denn zur Weiterverarbeitung müssen die Clips auf den Computer kommen – und das dauert. Nur eine Minute Filmmaterial in Apples ProRes-Format und 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde ist zwischen 6 und 8 Gigabyte groß. Mit Lightning dauert die Übertragung eines zehnminütigen Videos in der Theorie mindestens ca. 17 Minuten – in der Praxis sogar noch deutlich länger. Selbst mit USB 3.2 Gen 1, dem langsamsten USB-3.2-Standard, wären es gerade einmal 1,6 Minuten. Mit USB 4 im aktuellen iPad Pro lächerliche 12 Sekunden.

Fast alle Apple-Geräte nutzen mittlerweile USB-C

Apropos, das iPad ist ein weiteres Argument, warum Apple Lightning einstellen sollte. Das iPad Pro kommt seit 2018 mit USB-C und schnellen Übertragungsraten. Das iPad Air seit 2020 und jüngst das iPad mini seit 2021 haben ebenfalls USB-C statt Lightning. Lediglich das Standard-iPad nutzt noch den alten Anschluss.

Apples MacBooks, Macs und iMacs benutzen bereits seit 2012 mit USB-C und haben den Lightning-Anschluss gar nicht erst bekommen. Dementsprechend läuft auch Mac-Zubehör wie Studio Display und Pro Display XDR über USB-C. Apples Beats-Kopfhörer-Serie hat ebenfalls ausschließlich USB-C-Ports.

Lediglich bei einigem Zubehör setzt Apple unbeirrt auf Lightning. Nicht nur AirPods, sondern auch Mac-Accessoires wie Magic Keyboard und Magic Mouse nutzen diesen Anschluss.

Apples Ökosystem ist dadurch stark gespalten. Mac-User müssen für bestimmtes Zubehör extra ein Lightning-Kabel mitführen. iPhone-Nutzer brauchen zusätzlich ein USB-C-Kabel, wenn sie auch ein iPad Pro, Air oder mini haben.

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Was ist also die Lösung?

Da Lightning aufgrund seiner Einschränkungen nicht mehr zukunftsfähig ist und USB-C hingegen ständig weiterentwickelt wird, erscheint nur eine Lösung sinnvoll: alle Geräte auf USB-C umstellen. Dagegen sträubt sich Apple jedoch seit Jahren, mit der Begründung, dass sich das negativ auf Nutzer auswirken und eine noch nie dagewesene Menge an E-Waste (Elektronikschrott) produzieren würde.

Die EU nimmt Apple diese Entscheidung jedoch ab. Denn ab 2024 tritt ein neues Gesetz in Kraft, dass alle in der EU verkauften Smartphones, Tablets und Kameras USB-C haben müssen. Zwar wäre das iPhone 15 im nächsten Jahr davon noch nicht betroffen. Einige Branchenanalysten wie etwa Ming-Chi Kuo vermuten dennoch, dass wir bereits 2023 mit einem USB-C-iPhone rechnen können.

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