16. Mai 2022, 12:45 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es ist nichts Neues, dass Apple mit seinem Lightning-Anschluss am iPhone die Harmonisierung aller Ladeanschlüsse auf USB-C verhindert. Die EU will das nun ändern und auch Apple könnte bereit für einen neuen Anschluss sein.
USB-C ist mittlerweile bei aktuellen Android-Smartphones der Standard. Das hat einen entscheidenden Vorteil. Nutzer können ein Ladekabel für mehrere Geräte verwenden. Das spart Ressourcen und ist damit nachhaltiger. In den heimischen Schubladen herrscht außerdem weniger Chaos. Apple selbst nutzt USB-C bei seinen MacBooks und iPads, pocht bei seinen iPhones aber weiterhin auf Lightning. Womöglich kündigt sich hier aber nun ein Umdenken an. TECHBOOK erklärt, wie es bei den iPhones nun weitergehen könnte.
EU will iPhones mit USB-C
Geht es nach der Europäischen Union, sollen Smartphone-Hersteller einen einheitlichen Ladestandard nutzen. Dafür hatten sich Abgeordnete des Europäischen Parlaments bereits im Jahr 2020 mehrheitlich ausgesprochen. Eine endgültige Einigung wird für diesen Sommer erwartet, sodass die Smartphone-Hersteller voraussichtlich ab Mitte 2024 zur Nutzung von USB-C verpflichtet werden könnten.
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Muss Apple das iPhone mit USB-C ausstatten?
Apple stellt seine nächste iPhone-Generation im September vor. Höchstwahrscheinlich wird das iPhone 14 in diesem Jahr aber noch mit dem altbekannten Lightning-Anschluss ausgestattet sein. Immerhin wird vom erwarteten Entwurf bis zum fertigen Gesetz noch einiges an Zeit vergehen. Anders sieht es aber beim iPhone 15 aus, das 2023 erwartet wird. Hier scheint ein Wechsel des Anschlusses durchaus wahrscheinlich. Das sieht auch der bekannte Analyst Ming-Chi Kuo so.
„Meine neueste Umfrage zeigt, dass das neue iPhone 2H23 den Lightning-Port aufgeben und auf den USB-C-Port umsteigen wird, so Kuo. Gleichzeitig könne Apple mit dem neuen Anschluss die Datenübertragung deutlich schneller machen als mit Lightning und Ladezeiten zudem verringern.
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Warum wehrt sich Apple so lange gegen eine Umstellung?
Bislang hat sich Apple vehement gegen eine Umstellung des Anschlusses beim iPhone ausgesprochen. Offiziell gibt der Konzern an, eine Vereinheitlichung der Anschlüsse würde Innovationen ausbremsen. Das stimmt sogar, aber man sollte auch wissen, dass der Konzern am Lightning-Anschluss verdient. Offenkundig ist hier der Verkauf von Ladegeräten bzw. Ladekabeln. Der Lightning-Anschluss erlaubt es Apple aber außerdem, Zubehör-Herstellern eine Zertifizierung anzubieten. Diese kostet natürlich Geld. Dafür dürfen Hersteller ein entsprechendes Zertifizierungs-Logo auf ihre Produkte drucken.
Allerdings setzt die EU Apple mit dem neuen Gesetz der vereinheitlichten Anschlüsse quasi die Pistole auf die Brust. Möchte Apple seine iPhones in den kommenden Jahren in Europa weiterhin anbieten, bleibt dem Unternehmen wohl nichts anderes übrig, als von Lightning zum geforderten USB-C zu wechseln.