29. August 2024, 15:14 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wenn demnächst das neue große Software-Update von Apple erscheint, kommen auch spannende neue Funktionen dazu. Allerdings scheinen bereits jetzt viele iPhones für iOS 18 zu alt zu sein.
Wenn Apple eine große neue iOS-Version in Aussicht stellt, dann ist die Spannung innerhalb der Smartphone-Branche groß. Im Vorfeld kommen nach und nach neue Funktionen und Verbesserungen ans Licht. Einige hat Apple bereits auf der WWDC im Juni präsentiert, andere entdecken Nutzer nun im Rahmen der ersten Beta-Versionen. Nach der Apple Keynote am 9. September erscheint dann wohl das große Update. Allerdings kündigt sich an, dass eine Vielzahl an iPhones für iOS 18 bereits zu alt sein könnte.
iPhones für iOS 18 zu alt – diese Modelle trifft es
Anfang September wird das alljährliche Apple Event 2024 über die Bühne gehen und dafür erwarten Experten die Vorstellung mehrerer neuer Produkte. Das Flaggschiff wird selbstverständlich das iPhone 16 mitsamt seiner Varianten sein. Wie es sich für eine neue Smartphone-Generation gehört, wird es (vor allem die Pro-Modelle) technisch auf dem neuesten Stand sein und dementsprechend alle Voraussetzungen für das kommende Update auf iOS 18 erfüllen.
Als das große Aushängeschild der neuen Software gilt bereits jetzt Apple Intelligence, womit das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino sein eigenes KI-System auf seine Geräte bringen wird. Zwar kommt diese große Neuerung wahrscheinlich erst mit iOS 18.1. Nichtsdestotrotz ist Apple Intelligence wohl auch der Grund, dass die meisten iPhones für iOS 18 zu alt sein werden. Denn deren Hardware wird nicht mehr dazu in der Lage sein, das neue Funktionspaket adäquat zu bewältigen.
Als Apple die Liste der mit Apple Intelligence kompatiblen Geräten laut „9to5Mac“ veröffentlichte, fiel der sehr kurze Abschnitt mit iPhones auf. Demnach werden abgesehen vom iPhone 16 nur noch das iPhone 15 Pro und das iPhone 15 Pro Max befähigt sein, die neue künstliche Intelligenz zu unterstützen. Alle anderen Modelle gehen demnach leer aus. Wenig überraschend werden auch Macs und iPad-Modelle das Update nicht mehr erhalten.
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A16 vs. A17 – der Chip macht den Unterschied
Der Grund, weshalb also auch die erst im vergangenen Jahr vorgestellten Modelle iPhone 15 und iPhone 15 Plus Apple Intelligence nicht erhalten werden, ist rein technischer Natur. Wie unter anderem „TechRadar“ berichtete, braucht das KI-System mindestens einen A17 Pro Chip, der aber nur in den beiden Pro-Varianten verbaut ist. Die günstigeren Alternativen verfügen jedoch nur über einen A16 Bionic. Das iPhone 16 wird wiederum mit einem neuen A18 Chipsatz daherkommen.
Ferner spekulierte der bekannte Apple-Experte Ming-Chi Kuo, dass es nicht primär um die reine Rechenleistung (TOPS) gehe, sondern vor allem um den Arbeitsspeicher. Als Indiz diente ihm unter anderem ein Vergleich mit dem M1 Chipsatz, der in einigen MacBooks vorkommt, die ebenfalls für Apple Intelligence geeignet sind. Der M1 soll eine Leistung von 11 TOPS an den Tag legen können, der A16 kommt jedoch auf 17 TOPS. Allerdings verfüge der A16 nur über 6 GB RAM, der M1 immerhin über 8 GB – und genau in dieser kleinen Differenz soll der Unterschied liegen.
Der A17 Pro Chip kommt ebenfalls auf 8 GB RAM. Das erklärt, warum nur die Hälfte der iPhone-15-Modelle vollumfänglich für iOS 18 geeignet sind.
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Was passiert jetzt mit dem iPhone 15 und iPhone 15 Plus?
Dass Apple mit dem Erscheinen einer iPhone-Generation zunächst einmal bestimmte Features nur den neuen Modellen vorbehalten will, ist an sich nicht neu und durchaus nachvollziehbar. Gelegentlich werden diese dann später für ältere Modelle nachgereicht. Ob das allerdings aufgrund der Hardware-Beschränkungen hier ebenfalls so sein wird, darf man anzweifeln.
Zudem kündigt sich mit dem iPhone SE 4 auch ein neues Sparmodell von Apple an. Auch dieses bekommt wohl den A18 spendiert und wird somit voll für iOS 18 ausgelegt sein. Das bedeutet: Das SE 4 wird aller Voraussicht nach nicht nur günstiger als die beiden iPhone-15-Einsteigerversionen, sondern ist diesen dann auch hard- und softwaretechnisch überlegen. Bei „9to5Mac“ überlegt man, dass die Vorteile der Modelle von 2023 immerhin noch eine verbesserte Kamera und Dynamic Island bieten. Ob das aber noch als Kaufargumente gegenüber moderner KI standhält?
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Besitzer eines iPhone 15 und iPhone 15 Plus können natürlich in den kommenden Jahren noch mit mehreren funktionalen und sicherheitsrelevanten Updates rechnen. Allerdings wird man sich nur mit einer abgespeckten iOS-18-Version zufriedengeben müssen. Wer nicht auf KI verzichten will, benötigt ein neues Gerät. Wobei man aus Sicht der Kunden in Deutschland aufgrund von EU-Verordnungen ohnehin sehen muss, wann und in welcher Form Apple Intelligence nutzbar sein wird. Wer noch kein iPhone 15 besitzt und auf der Suche nach einem neuen Handy ist, dürfte aber bald kaum noch einen Grund dafür haben, sich für die noch aktuelle Reihe zu entscheiden. Damit werden sie schneller obsolet als andere Modellreihen zuvor.