7. März 2025, 16:18 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Apple ist der letzte der großen Smartphone-Hersteller, der noch kein eigenes Modell mit faltbarem Display im Programm hat. Das Unternehmen geht bekanntermaßen auf Nummer sicher, was neue Produktkategorien angeht – und das ist auch hier der Fall.
Bestes Beispiel, wie lange Apple zum Nachahmen von anderen Herstellern benötigt, ist das Mixed-Reality-Headset Vision Pro. Erst 2024 – zwölf Jahre, nachdem die Oculus Rift die Technologie salonfähig gemacht hat – brachte das Unternehmen sein eigenes Produkt auf den Markt. Foldables sind zwar noch gar nicht so lange auf dem Markt – das erste ernst zu nehmende Gerät war das originale Samsung Galaxy Fold von 2019. Die Technologie für faltbare Displays entwickelt sich allerdings rasant weiter und Apple gerät immer weiter ins Hintertreffen. Geht es nach aktuellen Gerüchten aus der Versorgungskette, könnte der Start des iPhone Fold jedoch bald bevorstehen. TECHBOOK hat die Details.
Übersicht
Geleakte Details trotz höchster Geheimhaltung
Zwar ist Apple – anders als andere Hersteller – geschickt darin, unveröffentlichte Projekte geheim zu halten. Das hält Industrieexperten mit guten Kontakten zu Zulieferern jedoch nicht davon ab, gut fundierte Annahmen treffen zu können. Einer der bestinformierten Insider ist Ming-Chi Kuo, der auf der Blog-Plattform Medium aktuelle Prognosen zum iPhone Fold veröffentlicht hat.
Ausstattung des neuen Apple-Flaggschiffs
Mit der Einführung des iPhone 16e und Einstellung des iPhone SE gibt es derzeit kein aktuelles Apple-Smartphone mit Touch ID mehr. Das iPhone Fold könnte das Entsperren per Fingerabdruck jedoch wieder zurückbringen. Laut Kuo könnte in dem flachen Gehäuse kein Platz für die Face-ID-Sensoren sein. Statt auf der Vorderseite soll der Touch-ID-Button jedoch in den Entsperrknopf integriert sein – ähnlich wie bei iPad und iPad Air.
Die Platzbeschränkungen stellen die Apple-Ingenieure vor ein weiteres Problem: wie soll Smartphone mit genug Strom versorgt werden? Andere Foldable-Hersteller setzen mittlerweile auf sogenannte Silizium-Carbon-Batterien, die deutlich flacher als herkömmliche Lithium-Zellen sein können. Zwar nennt Kuo nicht explizit diese Technologie, die von ihm erwähnten „Batteriezellen mit hoher Energiedichte“ dürften jedoch zumindest ähnlich sein. Ein interessantes Detail am Rande: Kuo spricht davon, dass die gleichen Batteriezellen auch im ultradünnen iPhone 17, das derzeit als „iPhone 17 Air“ gehandelt wird, zum Einsatz kommen.
Eines der wichtigsten Standbeine für das iPhone Fold soll Künstliche Intelligenz sein. Der größere Bildschirm könnte dabei neue Anwendungsmöglichkeiten bieten. Kuo nennt als Beispiel eine Konversation mit einem Chatbot zum Erstellen von Reiseplänen, während daneben eine Karten-App geöffnet ist.
iPhone Fold soll im klassischen Buch-Design kommen
Mittlerweile gibt es nicht nur Flip-Phones mit faltbaren Bildschirm, sondern sogar Tri-Folds wie das Huawei Mate XT und viele weitere Varianten – etwa mit rollbaren Displays. Apple dürfte sich Kuo zufolge jedoch an dem klassischen Buch-Design orientieren, mit dem auch Samsung 2019 in Form des Galaxy Fold gestartet ist.
Das iPhone Fold soll demzufolge von außen wie ein herkömmliches Candybar-Smartphone aussehen, aber über die vertikale Achse aufklappen und Zugriff auf ein größeres Display im Tablet-Format geben. Der Außenbildschirm könnte mit 5,5 Zoll deutlich kleiner als Apples aktuelle iPhone-Modelle sein – iPhone 16 und 16e starten bei 6,1 Zoll. Das Unternehmen hätte somit nicht nur endlich ein iPhone Fold, sondern gleichzeitig wieder ein iPhone mini im Programm. Im September 2023 hatte Apple das iPhone mini 13 ersatzlos gestrichen.
Im Inneren erwartet Nutzer hingegen ein 7,8 Zoll großes Display, das zudem laut Kuo keine Knitterfalte am Übergang zwischen den beiden Gehäusehälften aufweisen soll. Zuletzt hatte etwa OnePlus mit dem Open bewiesen, dass sich die Falte bei einem Foldable auf ein kaum mehr wahrnehmbares Minimum reduzieren lässt. Von einer selbstheilenden Beschichtung, auf die frühere Berichte hindeuteten, ist aktuell nicht mehr die Rede.
Zusammengefaltet soll das iPhone Fold 9 bis 9,5 Millimeter dick sein. Es wäre damit etwa auf dem Niveau des Honor Magic V3 und im Bestfall nur etwas klobiger als der bisherige Rekordhalter Oppo Find N5 (8,9 Millimeter). Entfaltet halbiert sich die Dicke auf 4,5 bis 4,8 Millimeter. Wie die Pro-Modelle des iPhone 15 und iPhone 16, sowie des kommenden iPhone 17 dürfte das Gehäuse aus einer Titanlegierung bestehen. Für das Scharnier hingegen gibt Kuo eine Kombination aus Edelstahl und Titan an.
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Preis und Verfügbarkeit des iPhone Fold
Während Flip-Foldables mittlerweile zu erschwinglichen Preisen verfügbar sind, sind Modelle im Buch-Format in der Regel weit jenseits der 1000-Euro-Marke angesiedelt. Huaweis spektakuläres Tri-Fold Mate XT Ultimate kosten in Europa sogar heftige 3499 Euro.
Auch für Apple dürfte das iPhone Fold das bislang teuerste Smartphone bedeuten. Kuo hält einen Preis zwischen 2000 und 2500 US-Dollar (1840 und 2300 Euro) für realistisch. Dennoch wird aufgrund der Begehrlichkeit eines neuen Premium-Apple-Smartphones eine hohe Nachfrage erwartet.
Noch ist die Ausstattung des iPhone Fold nicht final. Erst im zweiten Quartal 2025 soll es so weit sein. Im dritten Quartal folgt dann der offizielle Projektstart und im vierten Quartal 2026 beginnt die Massenproduktion. Damit wäre eine Vorstellung im Herbst 2026 noch möglich. Dieser Termin galt bei Insidern bereits als sehr wahrscheinlich. Kuo prognostiziert zudem, dass Apple in schneller Abfolge in der zweiten Hälfte 2027 direkt mit der Produktion der zweiten Generation iPhone Fold beginnt.