5. Juni 2019, 14:42 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nach 18 Jahren läutet Apple nun das Ende der berühmten iTunes-App ein. Worauf sich Nutzer jetzt einstellen müssen, hat TECHBOOK für Sie zusammengefasst.
Wie wir bereits berichteten, wird das Apple-Altgestein iTunes mit der nächsten macOS-Version „Catalina“ in seinen wohlverdienten Ruhestand befördert. 18 Jahre lang hat uns der Multimedia-Manager begleitet und ist für die meisten längst in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Es gibt aber weiterhin Nutzer, die iTunes zur Synchronisation ihres iPhones mit dem Mac oder Windows-PC nutzen – etwa weil sie die iCloud nicht benutzen möchten. Die berechtigte Frage: Wie kann ich in Zukunft Backups von meinem iPhone machen?
Bislang ohne iTunes sehr umständlich
Es ist bereits jetzt möglich – aber sehr umständlich – Bilder und Videos auf den Mac und zurück aufs iPhone zu übertragen. Die Fotos-App wurde zu diesem Zwecke als Alternative zum iTunes-Backup auserkoren, macht ihren Job aber eher schlecht als recht. Eine weitere Alternative ist die kabellose AirDrop-Funktion, die jedoch nur mit einer begrenzten Zahl an Fotos und Videos funktioniert.
Backups direkt über den Finder
Die Synchronisation mit dem iPhone, iPod und iPad funktioniert im neuen macOS 10.15 Catalina direkt über den Finder – also deutlich einfacher als bisher. Direkt über die Hauptspalte im Finder können Nutzer zukünftig Backups, Updates und Wiederherstellungen ausführen. Auch ältere Geräte, die die iCloud nicht unterstützen, können so weiterhin per Kabel verbunden und synchronisiert werden.
Die Oberfläche für die Synchronisation wirkt auf den ersten Blick identisch mit dem Gerätefenster, das in iTunes beim Anschließen eines iPhones, iPads oder iPads erscheint. Es können also weiterhin Musik, Filme, Serien, Podcasts, Audiobücher, E-Books, Fotos und Dateien mit nur einem Knopfdruck auf dem Mac gespeichert werden. Die Backup-Schaltfläche befindet sich ebenfalls an der gleichen Stelle und frühere Backups können weiterhin aufgerufen werden.
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Das passiert mit Ihrer iTunes-Bibliothek
In macOS 10.15 Catalina wird iTunes in separate Apps für Musik, Filme und TV-Shows sowie Podcasts aufgespalten. Zwar handelt es sich bei Apple Music und Apple TV um Streaming-Dienste, gekaufte Musik, Serien und Filme werden aber einfach in die Apps integriert und bleiben als Downloads erhalten. Auch muss kein Abonnement für diese Dienste abgeschlossen werden, um die eigenen Inhalte abspielen zu können. Bis auf die Tatsache, dass die Inhalte nicht mehr über eine übergreifende App aufrufbar sind, bleibt für die Nutzer also alles gleich.
Auch wird der iTunes Store, in dem Musik, Filme und Serien zum Kauf bereitstehen, in die einzelnen Apps integriert. So kann Musik einfach in der Apple-Music-App weiterhin gekauft werden.
Die Aufteilung in mehrere Apps ist eigentlich nichts neues. Schon 2011, mit dem Start von iOS 5, wurde die iPod-App auf dem iPhone in zwei Apps aufgeteilt: Die Musik-App und die Video-App. Die Video-App ist mittlerweile in der Apple-TV-App aufgegangen, während die Musik-App weiter in die Apple-Music-App und die Podcast-App unterteilt wurde. Das Gleiche wird nun eben auch mit iTunes passieren.
Apple Music wird zudem einfach die Playlists und Bibliotheken der iTunes-Nutzer übernehmen. Sicherheitshalber sollten Betroffene jedoch ihre iTunes-Inhalte vor dem Umzug konsolidieren und ein Backup anlegen. Damit wird sichergestellt, dass die Musik auch wirklich vorhanden ist und nicht nur im iTunes-Ordner als Verweis angelegt ist.
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Und was ist mit Windows?
Auf Windows-Rechner wird iTunes weiterhin als App verfügbar bleiben, das berichtet zumindest BBC. Auch Macs, die das Update auf Catalina nicht bekommen werden, werden vermutlich weiterhin Zugriff auf iTunes haben.