2. April 2024, 14:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
iPhone 6 und 6 Plus markierten 2014 eine neue Ära des Apple-Smartphones mit größeren Displays. Ein brillanter Schachzug – zusammengenommen führen die beiden Modelle die Liste der meistverkauften Smartphones der Welt an. Die Plus-Variante ist nun aber Apple zufolge „obsolet“.
Insgesamt verkauften sich iPhone 6 und 6 Plus mehr als 222 Millionen mal – ganze 50 Millionen mehr als iPhone 7 und 7 Plus. Selbst im Vergleich mit traditionellen Mobiltelefonen stehen die Smartphones gut da. Nur das Nokia 1100 und das Nokia 1110 liegen noch vor ihnen. Doch selbst das erfolgreichste Smartphone der Welt muss irgendwann sein Support-Ende erreichen. Für das iPhone 6 Plus ist es nun so weit.
Hardware-Support komplett eingestellt
Das Plus-Modell der iPhone-6-Reihe ist seit sieben Jahren nicht mehr im Handel erhältlich. Den Leitlinien des Unternehmens zufolge ist das der Zeitpunkt, an dem ein Produkt als abgekündigt, beziehungsweise „obsolet“ eingestuft wird. Das bedeutet, dass Apple jeglichen Hardware-Support – also Reparaturen – für das Gerät einstellt.
Bislang konnten Besitzer ihr iPhone 6 Plus noch in begrenztem Umfang von Apple außerhalb der Gewährleistung reparieren lassen. Seit 1. April stehen jedoch keine Ersatzteile, Reparaturen oder Ersatzgeräte mehr zur Verfügung. Auch zertifizierte Reparatur-Shops können keine Ersatzteile mehr bei Apple bestellen. Das Unternehmen hat seine Support-Seite entsprechend angepasst (die deutschsprachige Seite ist noch auf dem Stand von 8. März).
Das iPhone 6 Plus war bis September 2016 bei Apple erhältlich, der Hardware-Support lief demnach noch ein paar Monate länger als die geplanten sieben Jahre. Der Software-Support endete bereits 2019 mit iOS 12 als finaler Version. Das letzte Sicherheits-Update in Form von iOS 12.5.7 ist jedoch erst im Januar 2023 erschienen.
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Technische Probleme nicht mehr behandelbar
Vielen mag „Bendgate“ noch ein Begriff sein, denn kurz nach der Launch im September 2014 machten iPhone 6 und 6 Plus negative Schlagzeilen, weil sie sich anscheinend beim Tragen in der Hosentasche verbogen. Apple bot kostenlose Ersatzgeräte an, wenn es den Schaden als „unbeabsichtigt“ einstufen konnte.
Außerdem startet das Unternehmen ein Reparatur-Programm für defekte Kameras, die unscharfe Bilder verursachten. Davon war spezifisch das iPhone 6 Plus betroffen, das als erstmals eine Kamera mit optischer Bildstabilisierung (OIS) verwendete.
Ein Konstruktionsfehler führte außerdem dazu, dass Stöße oder Druck Display-Flackern oder Touch-Probleme verursachen können. Nach einer Sammelklage gab das Unternehmen den Fehler zu und bot kostenlose Reparaturen außerhalb der Gewährleistung an.
Alle der oben stehenden Probleme können beim iPhone 6 Plus weiterhin auftreten. Betroffene Nutzer können sich nun jedoch nicht mehr an Apple wenden. Einziger Ausweg sind jetzt Drittanbieter-Reparatur-Shops, die womöglich noch über Ersatzteile verfügen oder aus anderen iPhones bergen können.
iPhone 6 noch in der Schonfrist
Kurioserweise ist das kleinere iPhone 6 anders als das Plus-Modell vorerst nicht von dem Support-Ende betroffen. Das liegt daran, dass Apple das Gerät 2017 als günstigere Alternative zu neueren iPhones auf bestimmten Märkten wiederveröffentlichte. Dort stand es noch bis September 2018 zum Verkauf und erhält somit bis mindestens 2025 weiter eingeschränkte technische Unterstützung.
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So lange erhalten Apple-Geräte technischen Support
Was den technischen Support anbelangt, teilt Apple seine Produkte in drei Kategorien ein:
- unterstützte Geräte
- Vintage-Geräte
- abgekündigte (obsolete) Geräte
Bis fünf Jahre nach Einstellung des Verkaufs gelten Apple-Produkte als unterstützt. Das bedeutet, dass Apple Reparaturen und Ersatzteile dafür anbietet. Für Geräte, deren Verkauf vor mehr als fünf und weniger als sieben Jahren eingestellt wurde, gilt die Vintage-Stufe. Das bedeutet, dass Apple nur noch nach Verfügbarkeit der Ersatzteile Reparaturen anbietet. Geräte, die seit mindestens sieben Jahren nicht im Verkauf sind, gelten als abgekündigt. Das bedeutet, dass sie keinen technischen Support in Form von Reparaturen mehr erhalten – weder von Apple selbst noch von zertifizierten Service-Providern.