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Neue Funktionen

iOS 17.5 ist da – alle Neuerungen des wichtigen iPhone-Updates

Apple hat iOS 17.5 offiziell ausgerollt
Apple hat iOS 17.5 offiziell ausgerollt Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

14. Mai 2024, 11:19 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Schon seit Monaten steht fest, dass Apple mit iOS 17.5 für europäische Nutzer eine große Neuerung mitbringt: Sideloading. Nun ist das Update da und TECHBOOK erklärt die neuen Funktionen und ob man die Version direkt installieren sollte.

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Bereits mit iOS 17.4 kamen einige große Änderungen für iOS. Unter anderem hat Apple seine iPhones erstmals auch für alternative App-Shops geöffnet. Allerdings gingen die Maßnahmen der EU im Rahmen des Digital Markets Act (DMA) nicht weit genug. Deshalb bessert Apple nun mit iOS 17.5 nach. Neben Sideloading enthält das Update noch einige andere Neuerungen, auch kosmetischer Natur.

Apple muss Sideloading mit iOS 17.5 möglich machen

Unter „Sideloading“ versteht man die Installation einer Anwendung auf einem mobilen Endgerät, ohne dafür die offizielle Anwendungsverteilung zu nutzen. Für iPhone-Nutzer bedeutete das bislang, dass alle Apps über den hauseigenen App Store heruntergeladen und installiert werden mussten. Gab es eine App im App Store nicht, konnte man sie also auch nicht einfach auf dem eigenen Gerät nutzen. Mit diesem Vorgehen wollte Apple laut eigener Aussage Sicherheit und Kontrolle auf seinen Geräten gewährleisten.

Bisheriges Vorgehen entspricht nicht dem DMA

Dem widersprach die EU mit dem Digital Markets Act, kurz DMA. Laut der dortigen Definition gilt der App Store als sogenannter Gatekeeper, und hat somit eine besondere wirtschaftliche Funktion. Dem neuen Gesetz zufolge muss Apple als Inhaber eines solchen Torwächters bestimmte Auflagen erfüllen. Unter anderem muss das Unternehmen seine Systeme weiter öffnen und so seine Monopolstellung im eigenen Gerätekosmos aufgeben. Dagegen wehrte sich Apple vor Gericht – ohne Erfolg.

Mit iOS 17.4 ließ das US-amerikanische Unternehmen bereits die Installation von Apps über alternative App Stores zu. Gekoppelt ist das an gewisse iPhone-Einstellungen. Zudem schränkte Apple die Quellen für solche Downloads stark ein. Das hat allerdings vor allem den Download von Websites beziehungsweise Sideloading komplett ausgeschlossen. Genau das fordert aber die EU, damit sich Apple auch wirklich im Rahmen des DMA bewegt.

Auch interessant: So testen Sie neue iOS-Versionen auf dem iPhone als Erster

Strenge Anforderungen an Entwickler

Allerdings will der Konzern auch dabei ein gewisses Maß an Kontrolle behalten. Die Anforderungen an die Anbieter solcher zugelassenen Websites sind hoch. Apple geht auf die Kriterien auf einer eigens eingerichteten Website ein. Diese decken sich in den meisten Punkten mit den Anforderungen, die auch für Anbieter alternativer App-Shops gelten.

Dort heißt es unter anderem: „Die Web-Distribution, die mit einer Software-Aktualisierung im Frühjahr dieses Jahres verfügbar sein wird, ermöglicht es autorisierten Entwicklern, ihre iOS-Apps direkt von einer Website, die der Entwickler besitzt und betreibt, an EU-Nutzer zu verteilen.“ Die erwähnten Anforderungen an Anbieter umfassen unter anderem, dass man Teil des Apple Developer Program und diesem zufolge „als in der EU gegründete, ansässige und/oder registrierte Organisation“ sein müsse. Zudem müssen Anbieter seit mindestens zwei Jahren Mitglied dieses Programms sein.

Zudem müssen die Anbieter ein Beglaubigungsverfahren durchlaufen. Die Auflagen erklärt Apple als Maßnahme, um „die Integrität der Plattform zu schützen“. Von einer Provision wie über den App Store ist nicht die Rede. Allerdings wird eine Gebühr von 50 Cent pro Nutzer fällig, wenn eine App innerhalb eines Jahres mehr als 1 Million Mal installiert wird. Das fällt unter die sogenannte „Core Technology Fee“ (CTF) von Apple. Diese Regelung galt als drakonisch, da selbst Entwickler von kostenlosen Apps die Gebühr entrichten mussten.

Allerdings hat Apple auch hier auf Druck der EU-Kommission Anfang Mai seinen Griff gelockert. Nehmen die Entwickler unter 10 Millionen Euro über einen Zeitraum von drei Jahren ein, greift die CTF nicht mehr. Zwischen 10 und 50 Millionen Euro ist die Gebühr auf eine Million Euro gedeckelt. Erst jenseits der Marke von 50 Millionen Euro greift die CTF wie bisher.

Noch keine Sideloading-Apps verfügbar

Zum Start von iOS 17.5 stehen noch keine Sideloading-Apps zur Verfügung. Das hängt wohl in erster Linie mit den bereits erwähnten strengen Regularien von Apple zusammen. Bislang gibt es zudem erst einen alternativen App Store fürs iPhone und dessen Angebot ist auch noch recht beschränkt.

Die größte Hürde dürfte jetzt für viele Entwickler sein, dass nur jede Apps von Apple als relevant eingestuft werden, die im Vorjahr über den App Store bereits mindestens 1 Million Erstinstallationen vorweisen können. Das stellt vor allem kleinere Anbieter vor Herausforderungen, sodass es noch einige Zeit dauern dürfte, bis Sideloading für iPhone-Nutzer tatsächlich praktikabel wird.

Übrigens gibt es mit iOS 17.5 auch entsprechende Einstellungen, die man am iPhone vornehmen kann. Gehen Sie dafür in die Einstellungen Ihres Geräts und zu dem Punkt „Bildschirmzeit“. Unter „Beschränkungen“ findet man den Reiter „App-Installation & Käufe“. Dort kann man dann einzeln angeben, ob man die Installation aus App Stores, dem Internet oder App-Marktplätzen erlauben möchte.

Weitere Funktionen in iOS 17.5

Die Einführung von Sideloading gilt nur für EU-Bürger und ist mit Abstand die größte Neuerung von iOS 17.5. Das Update enthält aber noch einige weitere Funktionen.

Tracking-Mitteilungen und Reparaturstatus

Eine Neuerung betrifft das Tracking-System für Bluetooth-Tracker. Apple arbeitet diesbezüglich bereits seit einiger Zeit mit Google zusammen. So soll das iPhone künftig vor Netzwerk-fremden Trackern warnen und so etwa Stalking verhindern.

Mit iOS 17.5 macht Apple es außerdem sicherer, das iPhone zur Reparatur abzugeben. Bislang müssen Nutzer die „Wo ist?“-Funktion und die Aktivierungssperre deaktivieren, da das Gerät sonst möglicherweise nicht repariert werden kann. Das bedeutet jedoch, dass man keine Handhabe hat, wenn das iPhone beim Service oder während des Transports entwendet wird.

Ein neuer Reparaturstatus in iOS 17.5 soll dieses Problem beseitigen. In der „Wo ist?“-App lässt sich das iPhone für die Reparatur vorbereiten. Die Aktivierung klappt nur nach Eingabe der Apple-ID. Danach ist das iPhone für den Reparaturvorgang voll funktionsfähig, während „Wo ist?“ und die Aktivierungssperre erhalten bleiben. So können Nutzer die Position des Geräts verfolgen und sogar als verloren melden. Auch der erst kürzlich eingeführte Schutz für gestohlene Geräte bleibt durch den Status bestehen.

Pride-Kollektion

Interessanterweise geht Apple auf diese technischen Neuerungen in seinen Update-Notes deutlich weniger ein als auf den neuen Sperrbildschirm, der mit iOS 17.5 kommt. Die neuen „Pride Leuchten“ hat das Unternehmen laut eigener Aussage „zu Ehren der Community und Kultur von LGBTQ+“ initialisiert.

Die Update-Notes zu iOS 17.5 auf dem iPhone
Die Update-Notes zu iOS 17.5 auf dem iPhone Foto: TECHBOOK via Apple

Dazu ist für den 22. Mai auch eine neue Kollektion Apple-Watch-Armbänder geplant. Auch die Watch selbst erhält dann per Update die neuen Hintergründe beziehungsweise ein passendes Ziffernblatt.

Weitere Neuerungen des iPhone-Updates

Wie üblich enthält iOS 17.5 auch einige kleinere Bugfixes, von denen man aktuell noch nichts mitbekommt. Außerdem wurde das Podcast-Widget etwas überarbeitet. So passt sich das Widget jetzt farblich den abgespielten Inhalten an. In der Spotlight-Suche wird zudem nicht mehr nur die App angezeigt, sondern auch die zuletzt angehörten Inhalte – beides erinnert ein wenig an das Spotify-Widget.

Die News-App, die es leider nach wie vor nicht in deutscher Sprache gibt, erhält darüber hinaus einen Offline- und einen neuen Kreuzworträtsel-Modus.

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Sollte man iOS 17.5 direkt installieren?

Nicht nur, aber vor allem wegen der Sideloading-Option sollten iPhone Nutzer das Update zeitnah installieren, das zudem einige kleinere Bigfixes und Sicherheitspatches enthält. Man sollte sich allerdings, wie nach größeren Updates üblich, darauf einstellen, dass Apple noch an der einen oder anderen Stelle nachjustieren wird. Stellenweise kann es gegebenenfalls noch zu Fehlern kommen und in den kommenden Wochen werden wohl weitere kleinere Updates folgen.

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