6. Februar 2020, 15:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Genaue Informationen zu Googles kommenden Betriebssystem Fuchsia sind noch gar nicht bekannt. Doch nun gibt es Hinweise auf ein weiteres OS, das der Software-Riese gerade entwickelt.
Das am weitesten verbreitete Betriebssystem der Welt – Android – wird von Google entwickelt. Aber das Unternehmen ist auch für die Entwicklung von dem Laptop-OS Chrome OS und die Systeme für Wearables, wie etwa Wear OS und Glass OS, verantwortlich. Seit einiger Zeit arbeitet Google außerdem an einer Ablösung für Android namens Fuchsia.
Auf der Suche nach dem ominösen OS
Nun hat Redditor „lgats“ herausgefunden, dass Google eine neue Marke angemeldet hat. In dem Dokument, das bei dem „United States Patent and Trademark Office“ (USPTO) eingereicht wurde, will Google sich den Namen „Pigweed“ für eine neue „Computer operating software“ sichern. Ausgerüstet mit dem neuen Namen hat sich 9to5Google aufgemacht, Googles Software-Projekte danach zu durchsuchen – und ist fündig geworden.
„Pigweed“ bezeichnet wie Google Fuchsia eine Pflanzengattung, die jedoch eher als Amarant oder – zu Deutsch – Fuchsschwanz bekannt ist. Den Namen Pigweed hat die Pflanze erhalten, da sie auch als Schweinefutter zum Einsatz kommt. Die Samen des Amarant werden mittlerweile auch gerne zum Kochen genutzt.
Erster Hinweis steckt in Fuchsia
Referenzen auf Pigweed sind in Googles anderem OS-Projekt Fuchsia zu finden. Fuchsia befindet sich nach wie vor in der Entwicklung, auf der Software-Kollaborierungsseite „Fuchsia Gerrit“ werden Vorschläge zur Änderung des Codes gemacht. Eine Stelle im Code enthält den Verweis auf Pigweed – mit dem Kommentar, dass er an dieser Stelle falsch scheine. In der korrigierten Version wurde der Verweis in Fuchsia geändert.
Bedeutet das, dass Fuchsia und Pigweed auf einer gemeinsamen Basis aufbauen? Das lässt sich anhand dieses kleinen Hinweises leider nicht genau sagen. Möglich ist, dass der Entwickler, der den Verweis gemacht hat, in beide Projekte involviert ist und einfach die Namen verwechselt hat. Aus den Kommentaren („der Verweis auf Pigweed scheint an dieser Stelle falsch zu sein“ und „Ist erledigt“) geht jedoch hervor, dass beide Personen mit Pigweed vertraut sind.
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Informationen sind begrenzt
Eine weitere Referenz auf Pigweed hat 9to5Google im Quellcode von Googles Chromium-Browser gefunden. Die Stelle im Code hängt mit „Monorail“ zusammen, ein Bug-Tracker-Tool (Programm zur Fehlerverfolgung), das für Chromium und andere verwandte Projekte genutzt wird. Aus der Stelle im Code lässt sich ablesen, dass eigens für Pigweed eine Web-Ressource zur Revision von Fehlern im Code angelegt wurde. Das lässt darauf schließen, dass es eine eigene Instanz des Bug-Trackers nur zur Überprüfung des Pigweed-Codes gibt. Sogar der Link zu dieser Ressource ist bekannt, jedoch nicht öffentlich zugänglich. Stattdessen wurden wir beim Testen des Links auf den internen Google-Mitarbeiter-Login verwiesen.
Aus den gesammelten Hinweisen lässt sich leider nicht erkennen, für welchen Zweck Pigweed entwickelt wird. Ähnlich wie bei Fuchsia hält sich Google sehr bedeckt bei der Entwicklung des Betriebssystem. Denn selbst Fuchsia wurde noch nicht einmal öffentlich vorgestellt, obwohl der Markenname bereits vor zwei Jahren geschützt wurde. Wir müssen und also auch bei Pigweed noch etwas gedulden.