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Nach Insolvenz

Deutscher Smartphone-Hersteller von chinesischem Großkonzern übernommen 

Smartphone- und Telefon-Hersteller Gigaset wurde von VTech übernommen
Smartphone- und Telefon-Hersteller Gigaset wurde von VTech übernommen Foto: picture alliance / picture alliance / dpa tmn | Laura Ludwig
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

31. Januar 2024, 17:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Gigaset musste im September 2023 Insolvenz anmelden, Anfang Januar wurde das Verfahren eröffnet. Doch nun scheint das Unternehmen gerettet. Ein großes chinesisches Unternehmen hat die Vermögenswerte von Gigaset übernommen. Wie geht es jetzt weiter?

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Gigaset ist in Deutschland vor allem durch seine Schnurlostelefone bekannt. Seit Anfang September 2015 produzierte das Unternehmen aber auch Smartphones. Das Besondere dabei: Man warb mit der Herstellung in Deutschland. Die Nachfrage nach DECT-Telefonen ging in den vergangenen Jahren jedoch zunehmend zurück und auch die Pandemie und ihre Nachwirkungen haben laut Gigaset Investitionen in diese Bereiche erschwert. Auch das Smartphone-Geschäft konnte den Umsatzeinbruch nicht auffangen. Gigaset geriet daher in finanzielle Not und musste Insolvenz anmelden. Nachdem die Lage einige Monate angespannt war, gibt es Rettung. Der chinesische Hersteller VTech wird Gigaset übernehmen.

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VTech übernimmt Gigaset

VTech wurde 1976 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Hongkong. Das Unternehmen ist hierzulande vor allem für sein Lernspielzeug bekannt, produziert aber auch schnurlose Telefone und entsprechendes Zubehör. Nach eigener Aussage ist VTech der größte Hersteller von Telefonen für Privathaushalte in den Vereinigten Staaten.

Diese Tatsache macht VTech zu einem idealen Kandidaten, um künftig die Geschäfte von Gigaset zu übernehmen. Der chinesische Hersteller möchte mit der Übernahme seine führende Position bei Schnurlostelefonen für Privathaushalte stärken sowie die Absatzkanäle und sein Produktportfolio weltweit erweitern. Generell wolle man zudem stärkere Präsenz in Europa zeigen, da kommt der Standort in Bocholt sowie das bereits existierende Expertenteam in Deutschland und Polen genau richtig.

„Mit den finanziellen Möglichkeiten von VTech und der Unterstützung des Managements wird es Gigaset möglich sein, die Geschäftsaktivitäten nach der Übernahme fortzusetzen, um nachhaltiges Wachstum und eine gesunde Unternehmensentwicklung sicherzustellen“, so Hillson Cheung, Präsident von VTech.

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Arbeitsplätze in Deutschland gerettet

Die Übernahme durch VTech schließt auch Gigasets Produktionsstätten in Bocholt ein. Insgesamt 437 Arbeitsplätze in Deutschland konnten so gesichert werden, bestätigt Gigabit-Sprecher Raphael Dörr auf TECHBOOK-Anfrage. Man sei zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit mit VTech eine positive Zukunft für Gigaset und seine Mitarbeiter in Deutschland bedeutet.

Doch auch für die künftige Entwicklung des Unternehmens ist die Übernahme durch VTech ein wichtiger Schritt. Strategisch wolle man sich künftig neu aufstellen, so Dörr. Auch eine Expansion in neue Geschäftsfelder, bzw. die Stärkung existierender ist vorgesehen. „Die Herausforderungen des rückläufigen DECT-Schnurlostelefon-Marktes sind uns bewusst, und wir haben bereits in der Vergangenheit proaktiv gehandelt, um neue Wachstumsbereiche wie professionelle B2B-Lösungen und unser Smartphone-Portfolio zu erschließen.“

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Gleichzeitig setzt Gigaset auf die globale Reichweite und die hohe Finanzkraft, die ein Partner wie VTech bringt. Beide Punkte liefern die Grundlage, die Gigaset braucht, um sowohl das Geschäft als auch die eigene Produktpalette weiterzuentwickeln. Hierzu gehört laut Dörr auch das Smartphone-Geschäft, das man erweitern und vorantreiben wolle. In Deutschland wird man somit weiterhin sowohl Smartphones als auch Festnetztelefone von Gigaset in den Elektronikläden finden.

Wie beide Unternehmen bekannt gaben, soll die Übernahme voraussichtlich am 2. April 2024 abgeschlossen sein. Dies gelte vorbehaltlich der Erfüllung der im Kaufvertrag festgelegten Abschlussbedingungen. VTech beabsichtige demnach, die Akquisition aus internen Mitteln zu finanzieren.

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