12. März 2024, 7:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Smartphones können im Nahbereich direkt Dateien austauschen. Das missbrauchen einige Menschen, um andere mit Fotos zu belästigen. Doch das sogenannte Cyberflashing lässt sich verhindern.
Moderne Smartphones sind kleine Computer mit entsprechendem Funktionsumfang. Dazu gehört unter anderem die Fähigkeit, sich schnell und einfach via Internet oder Bluetooth zu vernetzen. Entsprechend offen für Zugänge und Anfragen sind die Geräte vieler Personen eingestellt. Das kann aber unter anderem Cyberflashing begünstigen. Wir sagen Ihnen, was der Begriff bedeutet und wie Sie sich davor schützen.
Übersicht
Das bedeutet Cyberflashing
Der Begriff ist eine auf den digitalen Raum abgewandelte Variante von Flashing. Damit bezeichnet man im Englischen das kurze Aufblitzen der weiblichen Brüste oder der weiblichen wie männlichen Geschlechtsteile.
Beim Cyberflashing bekommen Personen ungewollt von Fremden obszöne Bilder jedweder Art auf ihr Handy geschickt. Dies geschieht zumeist via AirDrop auf iPhones und Quick Share auf Android-Handys und kann bei Aktivierung schnell und einfach im öffentlichen Raum ausgenutzt werden.
In einem Radius von etwa zehn Metern können Leute mit ihren Mobiltelefonen eine Verbindung zu anderen suchen, sofern diese offen ist. Schickt dann jemand ein Bild im Rahmen einer Zugriffsanfrage, erscheint dieses sichtbar als Vorschau direkt auf dem Bildschirm der Zielperson – so kommt es zum Cyberflashing, bevor das Opfer der eigentlichen Verbindung überhaupt zustimmen kann.
Im Kontrollzentrum AirDrop überprüfen
AirDrop und Quick Share sind zwar praktische Funktionen, um mit anderen in der näheren Umgebung ad hoc und drahtlos Dateien auszutauschen. Allerdings ist es ratsam, grundsätzlich restriktive Einstellungen für diese Funk-Features zu wählen, um nicht für jeden und jede sichtbar zu sein.
Beim iPhone funktioniert das am schnellsten über das sogenannte Kontrollzentrum, das man öffnet, wenn man von der oberen rechten Bildschirmecke nach unten wischt. Im Kontrollzentrum auf die Netzwerkeinstellungskarte oben links kurz gedrückt halten, dann den Button „AirDrop“ antippen und „Empfangen aus“ aktivieren.
Ansonsten empfehlen sich bei der AirDrop-Nutzung die Optionen „Nur für Kontakte“ oder „10 Minuten für alle“, wenn man Daten mit einem Nicht-Kontakt austauschen möchte. Dann stellt sich AirDrop nach zehn Minuten Sichtbarkeit für alle wieder auf die Option „Nur für Kontakte“ zurück, wie Apple erklärt.
Quick Share in Android-Schnelleinstellungen verwalten
Bei Android-Smartphones funktioniert es ganz ähnlich: Man wischt vom oberen Displayrand nach unten, um die sogenannte Statusleiste mit den Schnelleinstellungen zu öffnen. Dort sieht man einen Quick-Share-Button zum Ein- oder Ausschalten. Fehlt der Button, kann man ihn über einen Tipper auf das Stiftsymbol hinzufügen.
Über den Quick-Share-Button gelangt man auch zu den Feature-Einstellungen. Hier ist bei aktiviertem Quick Share die Option „Nur Kontakte“ empfehlenswert: Nur wenn der Bildschirm eingeschaltet und entsperrt ist, ist das Gerät für Kontakte in der Nähe sichtbar. Und zum kurzen Austausch mit anderen gibt es die Option „Nur für 10 Minuten“ unter der Auswahl „Alle“. Danach springt die Funktion automatisch wieder zurück auf „Nur Kontakte“, heißt es auf einer Support-Seite von Google.
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Quick Share ist Nearby Share
Da Google die Funktion erst kürzlich umbenannt hat, kann es sein, dass sie auf älteren Geräten manchmal oder weiterhin Nearby Share heißt, oder dass die Bezeichnungen Quick Share und Nearby Share gleichzeitig auf einem Smartphone auftauchen. Das ändert aber nichts an der Funktionsweise.
AirDrop und Quick Share (Nearby Share) sind untereinander nicht kompatibel. Der Austausch funktioniert also nur zwischen Smartphones mit dem gleichen Betriebssystem.
Mit Material von dpa