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„Komplexer als übliche Cyberkriminalität“

Apple warnt vor Söldner-Spyware! Das macht sie so gefährlich

Vermummte Person vor mehreren Bildschirmen an einem Handy.
Apple warnt iPhone-User vor gefährlicher Spyware. Foto: Getty Images/Witthaya Prasongsin
Woon-Mo Sung
Redakteur

12. April 2024, 10:22 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

In insgesamt 92 Ländern erhielten jüngst iPhone-User von Apple eine wichtige Warnung. Aktuell geht nämlich eine akute Bedrohung von Söldner-Spyware aus. TECHBOOK erklärt, was sie so besonders macht.

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Smartphone-Hersteller weltweit versuchen mit jedem neuen Produkt, sich gegenseitig zu überbieten. Neue Funktionen und schnellere Chips müssen her und am besten in einem schicken Design verpackt sein. Mit der Leistung steigen aber die Ansprüche, auch im Bereich Sicherheit. Heutzutage müssen auch Smartphones immer besser gerüstet sein, denn auch potenziell gefährliche Software wird stets weiterentwickelt. Trotz aller Anstrengungen sehen sich Unternehmen wie Kundschaft dabei immer wieder mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Nun musste jüngst Apple, dessen Geräte aufgrund des meist geschlossenen Systems eigentlich als besonders sicher gelten, iPhone Nutzer vor sogenannter Söldner-Spyware warnen, die es wirklich in sich hat.

Apple-ID von iPhone-Usern bei Söldner-Spyware im Fokus

Wie TechCrunch berichtet, gingen erst am 10. April Warnungen von Apple an iPhone-User in 92 Nationen raus, weil sie möglicherweise das Ziel von Söldner-Spyware sind. Bisher beschränkten sich die Nachrichten auf vereinzelte Regionen. Unklar ist, wer die Angreifer genau sind und in welchen Ländern sich deren Ziele befinden. Ob Personen in Deutschland betroffen sind, ist nicht sicher, ist aber bei der Anzahl an Regionen durchaus denkbar.

In der dazugehörigen Benachrichtigung, die das Magazin gesehen haben will, heißt es, dass der Hacking-Versuch aus der Ferne mithilfe der mit dem Gerät verbundenen Apple-ID erfolgen soll. Die Opfer werden dabei nicht zufällig, sondern aufgrund ihrer Identität und beruflichen Tätigkeit ausgewählt.

Zwar räumt man bei Apple auf einer Support-Seite ein, dass es nie vollständige Gewissheit darüber geben kann, ob tatsächlich eine Gefahr bestehe. Man lege aber auch großes Vertrauen in die versendete Warnung, die man deshalb sehr ernst nehmen solle.

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Kurze Angriffe für Millionen von Dollar

Die sogenannte Söldner-Spyware ist nur schwer mit anderer Schadsoftware vergleichbar und Apple selbst beschreibt Angriffe dieses Typs als „weitaus komplexer als übliche Cyberkriminalität“. Die Angreifer würden über umfassende Ressourcen verfügen und die Hacking-Versuche können Millionen von US-Dollar verschlingen, obwohl sie zumeist nur von kurzer Dauer sind – das macht aber ihre Erkennung und Verfolgung sehr schwierig.

Aufgrund ihrer Komplexität, ihres internationalen Einsatzes und des immens hohen Kostenaufwandes sollen diese Cyber-Attacken „eine der fortgeschrittensten digitalen Bedrohungen der heutigen Zeit“ darstellen. Private Unternehmen und staatliche Akteure sollen Berichten zufolge für die Entwicklung und die Anwendung solcher Söldner-Spyware verantwortlich sein – ein prominentes Beispiel ist die Pegasus-Spyware der NSO Group. iPhones sind seit iOS-Version 14.8 gegen diese Spyware geschützt.

In der Vergangenheit bezeichnete Apple die Angriffe als „staatlich gefördert“, was eine weitere Besonderheit wäre. Nach solchen Warnungen des US-Konzerns in Indien zeigte sich die dortige Regierung allerdings ob der Formulierung verärgert. Deshalb spricht Apple inzwischen ausschließlich von „Söldner-Software“, die „historisch mit staatlichen Akteuren in Verbindung gebracht“ werden könne.

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Spezielle Cyber-Angriffe auf bestimmte Personen

Zumindest ein Trostpflaster gibt es: Die große Mehrheit aller iPhone-User wird von Apple niemals wegen Söldner-Spyware eine Benachrichtigung erhalten. Denn in erster Linie zielt diese auf bestimmte Einzelpersonen mit besonderem Einfluss oder Wissen ab – Journalisten, Diplomaten, Politiker und Aktivisten sind bevorzugte Ziele.

Gehören Sie keiner dieser Gruppen an, können Sie also fürs Erste beruhigt sein. Trotzdem finden solche Angriffe kontinuierlich statt und seit 2021 registrierte man diese in mehr als 150 Ländern. Die genauen Gründe bleiben unklar und Apple gibt darüber keine Auskunft. Es ist aber laut TechCrunch auffällig, dass die Warnungen just in einem Zeitraum herausgegeben wurden, in dem mehrere Länder sich auf politische Wahlen vorbereiten.

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